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Holzbau
Họlz|bau 〈m.; -(e)s, -ten〉
I 〈unz.〉 Bauart, Bauweise in Holz
II 〈zählb.〉 Bau aus Holz

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Họlz|bau, der:
1. <o. Pl.> das Bauen in Holz.
2. <Pl. -ten> Bauwerk aus Holz.

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Holzbau,
 
Gesamtheit aller Bauarten, die zur Errichtung von Bauwerken oder einzelner Bauwerksteile Holz verwenden. Der Ingenieurholzbau befasst sich mit dem Entwurf, der statischen Berechnung und der fachgerechten Ausführung von Tragwerken, Bindern, Brücken oder Ähnlichem aus Holz. Ein frühes bedeutendes Beispiel des Ingenieurholzbaus ist die hölzerne Rheinbrücke bei Schaffhausen (1756-58 von H. U. Grubenmann). Die Verwendung vielfältiger Formen zusammengesetzter Vollwand-, Rahmen- und Fachwerkträger sowie verleimter Brettschichtholzträger neben den traditionellen massiven Kanthölzern führte mit der Weiterentwicklung der Holzverbindungen durch den Holzleimbau und den Holznagelbau zu einem breiten Anwendungsfeld des Ingenieurholzbaus im Bereich der Ausstellungsgebäude, Sporthallen und Industriebauten. (Holzskelettbau). Im Wohnungsbau wird Holzbau besonders aufgrund seiner hervorragenden Wärmedämmeigenschaften angewandt.
 
Geschichte:
 
Zeugnisse über die Verwendung von Holz zum Bau von Befestigungen und Häusern sind vielfach überliefert, obwohl genaue Aussagen über die zeitliche und örtliche Verbreitung wegen der Vergänglichkeit des Materials schwierig sind. Der Holzbau ist die ursprüngliche Bauart in den waldreichen Gebieten der gemäßigten Zonen. Die früheste europäische Form ist der Pfostenbau aus eingerammten dünnen Rundhölzern mit lehmumhülltem Flechtwerk als Wandfüllung. Seit der jüngeren Steinzeit ist der Bohlenbau bekannt, zunächst aus senkrecht stehenden halbierten Stämmen und Brettern, dann mit tragenden Eckverstärkungen (Bohlenständerbau). Funde belegen die Existenz des Blockbaus seit der Jungsteinzeit. Pfosten- und Bohlenständerbau sind Vorgänger des Fachwerks (Fachwerkbau); eine Sonderform bildet der nordische Stabbau, eine Mischform das ostdeutsch-böhmische Umgebinde. Fassaden von Fachwerkhäusern finden sich bereits auf den Tontafeln der minoischen Kultur in Kreta, das wie das übrige Mittelmeergebiet im Altertum über einen reichen Waldbestand verfügte. Auch die Säulenumgänge des griechischen Tempels und andere an Holzkonstruktionen erinnernde Strukturen des antiken Steinbaus lassen eine hoch entwickelte Form des Holzbaus vermuten. Im Gegensatz zum griechischen blieb der etruskische Tempel (er war mit Terrakottaschmuck verkleidet) immer ein Holzbau.
 
Auch in den außereuropäischen Kulturen ist der Holzbau eine der ältesten Bauweisen. So wurden z. B. in den Städten der Harappakultur (seit 2500 v. Chr.) Häuser mit Holzdächern ausgestattet, einzelne Bauten waren von Holz umsäumt. Weitere Hinweise auf den Holzbau Indiens, das zu den ältesten Holz exportierenden Ländern der Erde gehört, geben literarische Quellen aus der vedischen Periode (seit 1500 v. Chr.), die Darstellungen von Häusern auf Steinreliefs sowie die Bauformen des Steinbaus, die Elemente einer früheren Holzarchitektur nachahmen. Typ., auf Holz und Bambus zurückgehende Bauformen waren die mehrstöckigen Fassaden aus Stützen und Querbalken, gebogene Giebel (Kudu) und Fenster sowie die Sparrenkonstruktion der Tonnendächer der Caityahallen. Nur in den holzreichen Bergregionen, wie Kulu und Nepal, konnten sich der Holzbau und der Fachwerkbau mit Ziegelfüllung gegenüber der Steinarchitektur behaupten. Kennzeichnend sind hier die pagodenartig gestaffelten, von Konsolen gestützten Schrägdächer über quadratische Grundrissen.
 
In Ostasien (China, Korea, Japan) ist seit alters der Holzbau die beliebteste Bauform. Haus, Palast und Tempel (in Japan auch Schreine) wurden durch die Jahrhunderte in Ständerbauweise auf rechteckigem Grundriss errichtet. Die tragenden Pfosten und Querbalken bleiben dabei sichtbar an Außen- und Innenwänden. Der Deckenbalken ist geschwungen, um Druck und Gewicht des mit Stroh, Rinde oder Ziegeln gedeckten Walm-, Walmgiebel- oder Krüppelwalmdaches aufzufangen. - Die formenreichen Holzbauten Ozeaniens und Indonesiens (zum Teil auf Pfählen errichtete Wohn- und Kulthäuser) sind v. a. bemerkenswerte Beispiele der Holzbildhauerei.
 
Funde belegen, dass der Holzbau auch in vielen altamerikanischen Kulturen neben dem Steinbau zu allen Zeiten eine Rolle spielte. Charakteristisch sind die Dörfer der Muiscakultur (seit 1200) in Zentralkolumbien mit Rundhäusern, Tempeln und Palisaden aus Holz.
 
Literatur:
 
G. Dröge: Grundzüge des H., auf 2 Bde. ber. (1-21993 ff.);
 K. Erler: Alte H.-Werke (1993);
 C. Scheer u. a.: Der H. Material, Konstruktion, Detail (31993);
 W. Friedrich: Tabellenbuch Holztechnik, bearb. v. M. Labude u. a. (Neuausg. 1994);
 
Holzhausbau. Technik u. Gestaltung, Beitrr. v. K. Wachsmann u. a. (Neuausg. Basel 1995);
 W. Mönck: H. Grundlagen für Bemessung u. Konstruktion (121995);
 
Bemessung von Holzbauwerken nach EUROCODE 5, Beitrr. v. M. Gerold u. a. (1996).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Baustoffe: Neue und alte Materialien
 

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Họlz|bau, der: 1. <o. Pl.> das Bauen in Holz. 2. <Pl. -ten> Bauwerk aus Holz.

Universal-Lexikon. 2012.