Akademik

Kirsch
Kịrsch 〈m.; -(s), -; kurz für〉 Kirschwasser

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Kịrsch, das; -[e]s, (Sorten:) -e:
Kurzf. von Kirschwasser.

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Kịrsch,
 
1) Hans-Christian, Schriftsteller, Hetmann, Frederik.
 
 2) Rainer, Schriftsteller, * Döbeln 17. 7. 1934; war 1958-68 Ȋ mit Sarah Kirsch. Kirsch gehörte in den 60er-Jahren zu der Lyrikergeneration, die einen neuen, subjektiven und kritischen Ton in die Dichtung der DDR brachte und damit in Konflikt mit der Kulturpolitik der SED geriet. Auf scharfe Kritik (Ausschluss aus der Partei) stieß Kirschs Komödie »Heinrich Schlaghands Höllenfahrt« (1973). Kirsch schreibt v. a. Gedichte, Essays sowie poetische Kinderbücher und -stücke; bedeutende Nachdichtungen aus dem Russischen.
 
Weitere Werke: Lyrik: Ausflug machen (1980); Kunst in Mark Brandenburg (1988); Anna Katarina oder Die Nacht am Moorbusch (1991).
 
Erzählung: Sauna oder die fernherwirkende Trübung (1985).
 
Essays: Kopien nach Originalen (1974); Das Wort und seine Strahlung. Über Poesie und ihre Übersetzung (1976); Amt des Dichters (1979).
 
Kinderbücher: Die Perlen der grünen Nixe (1975); Vom Räuberchen, dem Rock und dem Ziegenbock (1978); Der kleine lila Nebel (1985).
 
Sammlung: Auszog das Fürchten zu lernen (1978).
 
 3) Sarah, geborene Ingrid Bẹrnstein, Schriftstellerin, * Limlingerode (Landkreis Nordhausen) 16. 4. 1935; begann mit Gedichten, Reportagen, Kinderbüchern und Übersetzungen, wobei sie, wie für den Gedichtband »Gespräch mit dem Saurier« (1965), zum Teil mit Rainer Kirsch zusammenarbeitete. Sie gehörte zu den Unterzeichnern des Protests gegen die Ausbürgerung von W. Biermann (1976), übersiedelte in der Folge 1977 nach Berlin (West), lebt seit 1983 in Schleswig-Holstein. Kirschs unpathetische, assoziationsreiche Lyrik bezieht ihre Motive aus den Beziehungen zwischen Mensch und Natur, unverkennbar ist immer die weibliche Perspektive (»Erdreich«, 1982; »Katzenleben«, 1984). Weibliche Erfahrungen arbeitet sie auch in ihren Prosawerken auf (»Die Pantherfrau. Fünf unfrisierte Erzählungen aus dem Kassetten-Recorder«, 1973). Kirsch erhielt u. a. 1976 den Petrarca-Preis (zusammen mit E. Meister) und 1996 den Georg-Büchner-Preis.
 
Weitere Werke: Lyrik: Landaufenthalt (1967); Zaubersprüche (1973); Rückenwind (1976); Drachensteigen (1979); Schneewärme (1989); Erlkönigs Tochter (1992); Bodenlos (1996); Schwanenliebe. Zeilen und Wunder (2001).
 
Prosa: La Pagerie (1980); Irrstern (1986); Allerlei-Rauh. Eine Chronik (1988); Das simple Leben (1994).
 
Erzählungen: Die ungeheuren bergehohen Wellen auf See (1973).
 
Ausgaben: Hundert Gedichte (1985); Landwege. Eine Auswahl 1980-1985 (1985).
 
Literatur:
 
H. Wagener: S. K. (1989).

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Kịrsch, der; -[e]s, -: kurz für ↑Kirschwasser: als Gantenbein ... kurz darauf in einer Bar steht, um einen K. zu kippen (Frisch, Gantenbein 454).

Universal-Lexikon. 2012.