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Relativitätsprinzip
Re|la|ti|vi|täts|prin|zip 〈[-vi-] n.; -s; unz.〉 Prinzip von der Gleichwertigkeit verschiedener Bezugssysteme bezüglich der Darstellung physikal. Vorgänge

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Re|la|ti|vi|täts|prin|zip, das (Physik):
Prinzip, nach dem sich jeder physikalische Vorgang in gleichförmig gegeneinanderbewegten ↑ Bezugssystemen (1) in der gleichen Weise darstellen lässt.

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Relativitätsprinzip,
 
1) Physik: grundlegendes Prinzip, das in einem physikalischen Zusammenhang die relative Gleichberechtigung von Bezugssystemen jeweils bestimmter Art behauptet. Nach dem galileischen Relativitätsprinzip der klassischen, d. h. newtonschen Mechanik sind alle relativ zueinander bewegten Inertialsysteme physikalisch gleichwertig: Ein Beobachter kann anhand physikalischer Vorgänge innerhalb eines Inertialsystems nicht dessen absoluten Bewegungszustand feststellen; die physikalischen Gesetzmäßigkeiten haben in jedem Inertialsystem dieselbe Form, und bezüglich Koordinatentransformationen zwischen Inertialsystemen kann die Formulierung physikalischer Gleichungen invariant erfolgen (Kovarianz). Die Galilei-Transformation erfüllt diese Bedingung für die Gesetze der klassischen Mechanik, nicht jedoch für die der Elektrodynamik.
 
Die Einbeziehung der Elektrodynamik wird durch die Lorentz-Transformation erfüllt, deren physikalische Interpretation durch A. Einstein weit reichende Konsequenzen in der speziellen Relativitätstheorie hat. Deren Grundforderung, dass in Inertialsystemen alle Gleichungen der Physik gegenüber Lorentz-Transformationen invariant sein müssen (H. Poincaré 1904, A. Einstein 1905), bezeichnet man auch als spezielles Relativitätsprinzip. Die Verallgemeinerung und Verbindung zur allgemeinen Relativitätstheorie als Theorie der Gravitation ist das allgemeine Relativitätsprinzip (1913), nach dem alle physikalisch sinnvollen, d. h. auch beschleunigte Bezugssysteme zur Beschreibung physikalischer Gesetze gleichberechtigt sind (Prinzip der allgemeinen Kovarianz).
 
 2) Sprachwissenschaft: linguịstisches Relativitätsprinzip, Sapir-Whorf-Hypothese.

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Re|la|ti|vi|täts|prin|zip, das (Physik): Prinzip, nach dem sich jeder physikalische Vorgang in gleichförmig gegeneinander bewegten Bezugssystemen (1) in der gleichen Weise darstellen lässt.

Universal-Lexikon. 2012.