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Samen
Aussaat; Saatgut; Körner; Saat; Sperma; Samenflüssigkeit; Wichse (vulgär); Ejakulat (fachsprachlich)

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Sa|men ['za:mən], der; -s, -:
1. aus der Blüte einer Pflanze sich entwickelndes Gebilde, aus dem eine neue Pflanze entstehen kann:
der Samen keimt, geht auf.
Syn.: Saat.
Zus.: Baumwollsamen, Blumensamen, Flachssamen, Grassamen, Hanfsamen, Mohnsamen.
2. <ohne Plural> Substanz, die in einer von den Geschlechtsdrüsen beim Mann und beim männlichen Tier gebildeten milchig trüben Flüssigkeit enthalten ist und die der Befruchtung der Eizelle dient:
Samen in einer Samenbank einfrieren und aufbewahren lassen.
Syn.: Sperma.

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Sa|men 〈m. 4
1. von der Pflanze abfallender, von einer Schutzhülle umgebener, mit Nahrungsstoffen versehener Keim; Sy Samenkorn
2. von den Geschlechtsdrüsen bei Mensch u. Tier gebildete, die Samenzellen enthaltende Flüssigkeit; Sy Samenflüssigkeit, Sperma
3. die für die Aussaat ausgewählten Samenkörner, Saat
4. 〈a. fig.〉 Keim
5. 〈fig.; bes. poet.〉
5.1 Ursprung
5.2 Grundlage
6. 〈bibl.〉 die Nachkommen
● den \Samen des Guten in ein Kinderherz senken; der \Samen des Hasses, Neides, der Zwietracht 〈fig.〉; der \Samen geht auf, treibt 〈Bot.〉; \Samen streuen, züchten; den \Samen für eine zukünftige Entwicklung legen 〈fig.〉; in \Samen schießen Samen bilden, wobei die Blüte verwelkt [<ahd. samo; zu idg. *sei- „entsenden, werfen, fallen lassen“; → säen]

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Sa|men , der; -s, - [mhd. sāme, ahd. sāmo, verw. mit säen]:
1.
a) aus der Blüte einer Pflanze sich entwickelndes Gebilde, aus dem sich eine neue Pflanze entwickeln kann; Samenkorn:
runde, schwarze, geflügelte S.;
der S. keimt, geht auf;
b) <o. Pl.> Anzahl von Samen; Saat:
der S. muss trocken gelagert werden;
S. aussäen, streuen, züchten, gewinnen, beizen;
Ü (geh.:) der S. der Zwietracht geht in ihren Herzen auf.
2. <o. Pl.> Sperma.

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I
Samen,
 
1) Anatomie, Zoologie: das Sperma.
 
 2) Botanik: Semen, bei den Samenpflanzen von der Mutterpflanze abfallender, von einer Samenschale umgebener und mit Nährgewebe versehener Embryo. Der Samen entsteht nach der Befruchtung aus der Samenanlage und entwickelt sich durch Keimung zur vollständigen Pflanze. Bei Bedecktsamern ist der Samen in der Frucht eingeschlossen, bei Nacktsamern liegt er frei auf den Fruchtschuppen. Manche Pflanzen erzeugen nur wenige Samen (z. B. die etwa 50 cm lange Seychellennuss), andere (z. B. Orchideen) enthalten allein in einer Frucht bis zu 100 000 staubfeine Samen. - Der wesentliche Teil des Samens ist der Embryo, der aus Keimachse (Hypokotyl), Keimblättern (Kotyledonen) und Keimwurzel (Radicula) besteht. Samen ohne Embryo heißen »taub«. Bei Polyembryonie sind mehrere Keime (Embryonen) in einem Samen vorhanden. Die äußere Hülle des Samens, die Samenschale (Testa), entsteht aus den Integumenten der Samenanlage und ist bei Samen in Schließfrüchten meist weich (bei Nüssen), bei Samen von Öffnungsfrüchten oft sehr dick und hart (z. B. Paranuss); hartschalige Samen keimen schwer. An der Samenschale sitzt ein Samenstielchen an, das dem Nabelstrang (Funiculus) der Samenanlage entspricht. An abgefallenen Samen lässt sich oft der Nabel (Hilum) erkennen (z. B. bei Bohnen). In seiner Nähe oder ihm gegenüber liegt der Samenmund, die frühere Mikropyle der Samenanlage, durch die bei Keimung die Keimwurzel auswächst. Der Samenstiel oder der ihm benachbarte Samengrund kann zu Anhangsgebilden auswachsen, so zu Flügeln (Alae, z. B. bei Tanne, Kiefer), zum Samenmantel (Arillus, z. B. die Beere der Eibe, Muskatnuss) oder zu fett- oder eiweißreichen Samenschwielen (Elaiosomen, z. B. bei Veilchen, Caruncula bei Rizinus), die Samen verbreitende Tiere anlocken. Das Nährgewebe findet sich entweder im Endosperm, das im Embryosack entsteht, oder/und im Perisperm, das aus dem Nucellus der Samenanlage hervorgeht. Oft sind die Nährstoffe im Embryo selbst gespeichert, so in den Speicherkeimblättern z. B. der Hülsenfrüchtler oder im Hypokotyl der Paranuss. Speicherstoffe der Samen sind v. a. Stärke (Getreide, Esskastanie), Fette (Nüsse, Raps), Eiweiß (Sojabohne), Hemicellulose (Dattelkern, Steinnuss). Bei der Trennung der Samen von der Mutterpflanze sind diese im Allgemeinen reif; manche bedürfen jedoch einer Samenruhe oder Nachreife, ehe sie keimfähig werden. Die Keimfähigkeit von Samen beträgt zuweilen wenige Wochen bis Monate, bei anderen (z. B. Hülsenfrüchtlern) auch viele Jahre (bis 60 Jahre sind nachgewiesen). Manche Samen keimen bereits auf der Mutterpflanze aus und fallen als voll entwickelte Jungpflanzen ab (z. B. bei Mangroven). Samenverbreitung.
 
II
Samen,
 
Name der Lappen in Norwegen und Schweden.
 
III
Samen
 
[sɛmen], Hochland in Äthiopien, Semien.
 
IV
Samen,
 
geläufige, aber missverständliche Bezeichnung für Sperma, da der Samen bei Pflanzen einerseits und bei Tieren und dem Menschen andererseits grundsätzlich Verschiedenes meint: Samen von Tieren und dem Menschen sind die männlichen Keimzellen (oft Samenzellen genannt, Spermium) mit Drüsensekreten, die beim Samenerguss zusammen ausgestoßen werden. Der Samen der Blütenpflanzen enthält aber bereits einen Embryo (»Pflanzenkind« mit Blättern und Wurzel). Die alte Vorstellung war, dass der Mann der Frau mit dem Samen das Kind einpflanzt, das in ihr nur noch wachsen muss (Empfängnis). Dem entspricht der Begriff Leibesfrucht für das ungeborene Kind.
 
Alchemisten glaubten bis ins 17. Jahrhundert, einen Menschen aus männlichem Samen, Urin und Blut in einem verschlossenen Glas wachsen lassen zu können (»Homunculus«, lateinisch kleiner Mensch). Manche frühen Mikroskopiker in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts waren sich sicher, in den entdeckten Spermien einen fertigen kleinen Menschen erkennen zu können.
 

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Sa|men, der; -s, - [mhd. sāme, ahd. sāmo, verw. mit ↑säen]: 1. a) aus der Blüte einer Pflanze sich entwickelndes Gebilde, aus dem sich eine neue Pflanze entwickeln kann; Samenkorn: die runden, schwarzen, geflügelten S.; der S. keimt, geht auf; b) <o. Pl.> eine Anzahl von Samen; Saat: der S. muss trocken gelagert werden; S. aussäen, streuen, züchten, gewinnen, beizen; Ü (geh.:) der S. des Guten, der Zwietracht geht in ihren Herzen auf; Die Kyniker ... haben damit weit über die Wirkung der Philosophenschulen hinaus geistigen S. über die Welt gestreut (Thieß, Reich 158). 2. <o. Pl.> Sperma: Mein S. schlingert in einer weißen Zickzacklinie durch die Luft (Kinski, Erdbeermund 76); Die Ejakulation des männlichen -s in die Scheide ist das Entscheidende, die Disposition der Frau ist weniger von Belang (Ranke-Heinemann, Eunuchen 220); bei den Fischen ... legt das Weibchen die Eier, ... dann gibt das Männchen seinen S. dazu (natur 10, 1991, 66).

Universal-Lexikon. 2012.