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Roland
Ro|land, der; -[e]s, -e [H. u.]:
überlebensgroßes Standbild eines geharnischten Ritters mit bloßem Schwert als Wahrzeichen auf dem Marktplatz vieler, bes. nord- u. mitteldeutscher Städte:
-e als Rechtssymbole (Buchtitel);
auf dem Marktplatz von Wedel steht ein R.

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I
Roland,
 
1) bildende Kunst: Rolandsäule, alte Bildsäule aus Holz oder Stein auf den Markt- oder Hauptplätzen vieler Ortschaften im nördlichen Deutschland. Sie stellt meist überlebensgroß (bis circa 6 m) einen Mann in Rüstung oder Mantel dar, der ein bloßes Schwert hält. Erhalten sind v. a. Rolandsäulen aus dem 15.-18. Jahrhundert, besonders berühmt ist der Roland vor dem Rathaus in Bremen (1404). Ursprung und Bedeutung sind umstritten. Neueren Erkenntnissen zufolge geht der Roland auf den Rolandkult in karolingischer Zeit zurück, als Rolandstatuen als Zeichen der Reichsordnung und des christlichen Missionsanspruchs errichtet wurden. Sie symbolisierten wohl auch die königliche Schirmherrschaft über die Kirche. In späterer Zeit änderte sich die Bedeutung; vermutlich galt der Roland nun als Symbol der Städten und Dörfern gewährten Privilegien.
 
 
Literatur:
 
H. Rempel: Die R.-Statuen (1989);
 W. Grape: R. Die ältesten Standbilder als Wegbereiter der Neuzeit (1990);
 N. Popov: Das mag. Dreieck. R.-Figuren im europ. Raum Bremen - Riga - Dubrovnik (1993).
 
 2) Waffenwesen: bodengestütztes Flugabwehrraketensystem zur Kampfführung gegen Luftziele in mittleren und niedrigen Höhen. Die Bekämpfungsreichweite seiner rd. 63 kg schweren Flugkörper beträgt etwa 6 km. Das Rolandsystem wurde zwischen 1981 und 1990 u. a. auch bei der Bundeswehr eingeführt.
 
II
Roland,
 
Hruodlạndus, italienisch Orlạndo, Markgraf der Bretonischen Mark, ✝ bei Roncesvalles 15. 8. 778. Nach Einhards »Vita Karoli Magni« fiel Roland, als beim Rückzug Karls des Großen aus Spanien die Nachhut des Heeres in den Pyrenäen von den Basken aufgerieben wurde. - Im Sagenkreis um Karl den Großen wird er als dessen Neffe und einer der zwölf Paladine verherrlicht (Rolandslied).
 

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Ro|land, der; -[e]s, -e [H. u.]: überlebensgroßes Standbild eines geharnischten Ritters mit bloßem Schwert als Wahrzeichen auf dem Marktplatz vieler, bes. nord- u. mitteldeutscher Städte: Die -e als Rechtssymbol (Buchtitel); auf dem Marktplatz von Wedel steht ein R.

Universal-Lexikon. 2012.