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Reproduktion
Replikation; Replika; Nachbildung; Gleichstück; Kopie; Nachbau; Replikat; genaue Kopie; Faksimile; Vermehrung; Fortpflanzung; Abdruck; Veröffentlichung; Druckerzeugnis; Publikation; Druck

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Re|pro|duk|ti|on [reprodʊk'ts̮i̯o:n], die; -, -en:
1. das Wiedergeben, Wiederholen:
die Reproduktion fremder Gedanken.
2.
a) das Abbilden, Vervielfältigen von Büchern, Bildern, Karten o. Ä., besonders durch Druck:
für die Reproduktion von Texten braucht man eine Genehmigung.
b) etwas, was durch Reproduktion (2 a) hergestellt worden ist:
farbige Reproduktionen.
Syn.: Fotokopie, Kopie, 2 Nachdruck, Wiedergabe.

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Re|pro|duk|ti|on 〈f. 20
1. Nachbildung, Wiedergabe durch Fotografie od. Druck
2. 〈Kunst〉 Vervielfältigung
3. 〈Biol.〉 Fortpflanzung
4. 〈Soziol.〉 ständige Wiederholung u. Erneuerung des gesellschaftl. Produktionsprozesses
5. 〈Päd.〉 Wiedergabe von gelerntem Wissen als Gedächtnisleistung
6. 〈Psych.〉 das Sicherinnern
[<lat. re... „wieder“ + Produktion]

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Re|pro|duk|ti|on, die; -, -en [zu lat. re- = wieder u. Produktion]:
1. (bildungsspr.) das Reproduzieren (1); Wiedergabe:
die R. fremder Gedanken.
2. (bes. Druckw.)
a) das Abbilden u. Vervielfältigen von Büchern, Karten, Bildern, Notenschriften o. Ä., bes. durch Druck:
die R. von Handzeichnungen;
b) etw., was durch Reproduktion (2 a) hergestellt worden ist:
farbige -en.
3. (bes. bild. Kunst) Nachbildung, Wiedergabe (2 b) eines Originals, die ein anderer, eine andere angefertigt hat:
-en aus der Frühzeit Picassos;
diese Möbel sind -en.
4. (polit. Ökonomie)
a) ständige Erneuerung des Produktionsprozesses durch Ersatz od. Erweiterung der verbrauchten, alten, überholten Produktionsmittel;
b) ständig neue Wiederherstellung der gesellschaftlichen u. individuellen Arbeitskraft durch den Verbrauch von Lebensmitteln, Kleidung o. Ä. u. Aufwendungen für Freizeit, Kultur o. Ä.
5. (Biol.) Fortpflanzung:
natürliche R.
6. (Psychol.) das Sicherinnern an früher erlebte Bewusstseinsinhalte.

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Reproduktion,
 
1) bildungssprachlich für: Wiedergabe.
 
 2) Biologie: die Fortpflanzung.
 
 3) grafische Technik: Wiedergabe und Vervielfältigung von Vorlagen (Bilder, Text) mithilfe manueller, fotografischer oder Druckverfahren. (Reproduktionstechnik)
 
 4) Kunst: Vervielfältigung eines Kunstwerks im Unterschied zu Original und Kopie. Eine klare Abgrenzung gibt es bei Unikaten, bei denen die Reproduktion eine reine Abbildung des Originals (z. B. für Kunstblätter, Bücher, Kalender) durch photomechanische Verfahren darstellt. Schwieriger ist die Unterscheidung vom Original bei der Grafik: Fortgeschrittene Techniken können hier die Grenze zwischen Originalgrafik und Reproduktionsdruck verwischen (Reproduktionsgrafik). Ähnliche Probleme treten bei Abzügen plastischer Modelle auf (z. B. Nachgüsse von Bronzen; Replik). Die Polarität zwischen Original und Reproduktion wird bei bestimmten modernen künstlerischen Ausdrucksformen ganz aufgelöst, bei denen die Vorstellung von der Einmaligkeit des Werkes durch die von dessen beliebiger Vermehrbarkeit ersetzt wird (»Ars multiplicata«); damit wird eine Annäherung an die typische Verbreitung von Druck- oder Filmwerken erreicht. Das Reproduktionsrecht steht als ausschließliches Verwertungsrecht dem Urheber zu, wobei es auf die Art der Wiedergabe des Werkes nicht ankommt (z. B. auch Aufnahme auf Bildträger).
 
Literatur:
 
P. Badura: Der Eigentumsschutz des Urhebers u. die Vervielfältigung urheberrechtlich geschützter Werke für die Zwecke der Ausbildung u. der Wiss. (1982);
 W. Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner techn. Reproduzierbarkeit. Drei Studien zur Kunstsoziologie (Neuausg. 1996).
 
 5) politische Ökonomie: Bezeichnung für 1) die ständige Erneuerung des Produktionsprozesses durch Ersatz oder Erweiterung der verbrauchten, überholten Produktionsmittel; 2) die ständige Wiederherstellung der gesellschaftlichen und individuellen Arbeitskraft durch den Verbrauch von Lebensmitteln, Kleidung, Befriedigung kultureller Bedürfnisse. Wird der Produktionsprozess im alten Umfang erneuert, spricht man von einfacher Reproduktion, findet die Erneuerung auf einer höheren Stufe statt, von erweiterter Reproduktion.
 
 6) Psychologie: die Wiederhervorbringung früher angeeigneter Bewusstseinsinhalte aus dem Gedächtnis. Spontane Reproduktion kann durch Wahrnehmungs- oder Erfahrungsinhalte hervorgerufen werden, die mit den früheren Eindrücken in einer Beziehung (z. B. der Ähnlichkeit) stehen.
 

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Re|pro|duk|ti|on, die; -, -en [zu lat. re- = wieder u. ↑Produktion]: 1. (bildungsspr.) das Reproduzieren (1); Wiedergabe: die R. fremder Gedanken; bei den Wendungen und Redensarten ..., mit denen Sie diese Meinungen vertreten, handelt es sich ... um -en von Lieblingswendungen und -redensarten von Herrn Griesenau, die ich schon unendlich oft ... (Hofmann, Fistelstimme 195). 2. a) (bes. Druckw.) das Abbilden u. Vervielfältigen von Büchern, Karten, Bildern, Notenschriften o. Ä., bes. durch Druck: die R. von Handzeichnungen; b) (bes. Druckw.) das, was durch ↑Reproduktion (2 a) hergestellt worden ist: farbige -en. 3. (bes. bild. Kunst) Nachbildung, ↑Wiedergabe (2 b) eines Originals, die ein anderer angefertigt hat: -en aus der Frühzeit Picassos; diese Möbel sind keine -en; eine R. nach der Sixtinischen Madonna. 4. (polit. Ökonomie) a) ständige Erneuerung des Produktionsprozesses durch Ersatz od. Erweiterung der verbrauchten, alten, überholten Produktionsmittel: einfache R. (Erneuerung des Produktionsprozesses im alten Umfang); erweiterte R. (Erneuerung des Produktionsprozesses auf einer höheren Stufe als der vorangegangenen); die R. behindern; b) ständig neue Wiederherstellung der gesellschaftlichen u. individuellen Arbeitskraft durch den Verbrauch von Lebensmitteln, Kleidung o. Ä. u. Aufwendungen für Freizeit, Kultur o. Ä.: ... ist die Familie jene Institution, mit der unsere Gesellschaft ihre R. sichert (Wohngruppe 7). 5. (Biol.) Fortpflanzung: natürliche R.; Erfahrungen auf dem Gebiet der R. der Rinderbestände; der harte Zwang zur R. bestimmt das Verhältnis der Geschlechter zueinander (Spiegel 10, 1996, 150). 6. (Psych.) das Sicherinnern an früher erlebte Bewusstseinsinhalte.

Universal-Lexikon. 2012.