Akademik

Beaufort
I
Beaufort
 
[bo'fɔːr], französisches Herzogsgeschlecht, begründet 1597, als der französische König Heinrich IV. für seine Maitresse Gabrielle d'Estrées (Estrées) die Herrschaft Beaufort in der Champagne (bei Rosnay-l'Hôpital, Département Aube) zum Herzogtum erhob.
 
II
Beaufort
 
['bəʊfət], englisches Adelsgeschlecht, benannt nach einem Schloss in der Champagne, das sich zeitweilig im Besitz des John of Gaunt, Herzog von Lancaster (Vater König Heinrichs IV.), befand. Den Namen Beaufort trugen zuerst dessen vier illegitime Kinder aus der Verbindung mit Catherine Swynford (* um 1350, ✝ 1403), die später legitimiert, aber von der Thronfolge ausgeschlossen wurden. Stammvater wurde der älteste Sohn John, Earl of Somerset (* um 1371, ✝ 1410). Das Geschlecht starb 1471 in direkter männlicher Linie aus. Eine Seitenlinie illegitimer Abkunft erhielt 1682 den Titel eines Herzogs von Beaufort.
 
 1) Edmund, Herzog von Somerset.
 
 2) Henry, englischer Kardinal und Staatsmann, * um 1374, ✝ Winchester 11. 4. 1447, zweiter Sohn des John of Gaunt und der Catherine Swynford, Halbbruder König Heinrichs IV.; wurde 1398 Bischof von Lincoln, 1404 Bischof von Winchester, 1426 Kardinal; organisierte in päpstlichem Auftrag den Hussitenkreuzzug in Deutschland; war dreimal Lordkanzler (1403-05, 1413-17 und 1424-26). 1431 krönte er Heinrich VI. von England in Paris, 1435-40 bemühte er sich erfolglos um einen Frieden im Hundertjährigen Krieg.
 
Literatur:
 
K. B. McFarlane: Henry V, Bishop B. and the red hat, in: English historical review, Jg. 60 (London 1945);
 G. Holmes: Cardinal B. and the crusade against the Hussites, in: ebd., Jg. 88 (1973).
 

Universal-Lexikon. 2012.