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purpur
purpurn; purpurfarben; purpurfarbig; karmesinrot; violett; blaurot; fliederblau; lila

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Pur|pur ['pʊrpʊr], der; -s:
a) Farbstoff von intensiv roter Farbe:
mit Purpur färben.
Syn.: Rot.
b) mit Purpur (a) gefärbter Stoff:
sich in Purpur kleiden.

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Pụr|pur 〈m.; -s; unz.〉 blaustichiger roter Farbstoff, ursprüngl. aus den im Mittelmeer lebenden Schnecken Murex u. Purpura gewonnen [<ahd. purpura <lat. purpura <grch. porphyra „Purpurschnecke, aus dem Saft der Purpurschnecke gewonnener Farbstoff“; dasselbe: Porphyr]

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Pụr|pur [gleichbed. lat. purpura (griech. porphýra; Porphyr-)}}], der; -s: Bez. für einen haupts. aus Indigo, Dibromindigo u.ä. Indigoiden bestehenden, Textilstoffe blaurot bis rotblau färbenden Küpenfarbstoff aus Purpurschneckenarten. Im Altertum wurden auch Algenfarbstoffe, Kermes (1) u. dgl. zu »P.«-Färbungen benutzt.

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Pụr|pur , der; -s [mhd. purpur, ahd. purpura < lat. purpura < griech. porphýra = (Farbstoff aus dem Saft der) Purpurschnecke]:
1.
a) sattroter, violetter Farbstoff:
Samt mit P. färben;
b) sattroter Farbton mit mehr od. weniger starkem Anteil von Blau:
die Farbe P.;
ein Stoff in P.
2. (geh.) purpurn gefärbter Stoff u. daraus gefertigter [Königs]mantel od. Umhang:
sie kleideten sich in P.;
den P. tragen (geh.; die Kardinalswürde innehaben).

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Pụrpur
 
[althochdeutsch und lateinisch purpura, von griechisch porphýra »(Farbstoff aus dem Saft der) Purpurschnecke«] der, -s,  
 1) Farbvalenzmetrik: jede Farbe, deren Farbort in der Normfarbtafel (Farbtafel) auf der Purpurlinie oder in deren Nähe liegt. Purpurfarbvalenzen ergeben sich durch additive Farbmischung von Farbvalenzen des kurzwelligen und des langwelligen Endes des Spektralfarbenzugs und erscheinen dem Betrachter blaurot bis rotblau.
 
 2) Kulturgeschichte: aus der Hypobranchialdrüse der Purpurschnecken gewonnenes violettes Farbstoffgemisch, das im Altertum zum Färben von Stoffen verwendet wurde. Die antiken Färberezepte sind durch Plinius dem Älteren bekannt. Die Drüsenbestandteile der Schnecken wurden einige Tage mit Salzlösung ausgelaugt; nach dem Eindampfen der Lösung erhielt man eine gelbliche Brühe (Farbküpe), in die die Stoffe eingelegt wurden. Beim anschließenden Trocknen entstand eine rot- bis blauviolette Färbung. Da pro Schnecke nur eine sehr geringe Farbstoffmenge gewonnen werden kann (für 1,2 g Purpur benötigt man 10 000 Schnecken), war Purpur der kostbarste Farbstoff. Am wertvollsten waren der violette (Color principalis) und der hochrote (blatta, oxyblatta oder tyria) Purpurfarbton. Schon in der Antike wurde echter Purpur gefälscht und imitiert. Der »Stockholmer Papyrus« (Ägypten, 3. Jahrhundert) erwähnt 70 Rezepte zur Herstellung von meist falschem Purpur. - Hauptbestandteil des Purpurs ist ein Derivat des Indigos, der 6,6'-Dibromindigo.
 
Mythologie, Geschichtsforschung und Ausgrabungen verweisen auf Phönikien als Ursprungsland der Purpurfärberei. Färbereien und Handelsplätze wurden an ertragreichen Fangplätzen der Meeresküsten errichtet, Städte mit Purpurproduktion waren z. B. Tyros und Sidon. Purpurgewänder waren Würdezeichen der persischen Könige. In Ägypten spielte die Purpurfärberei erst in hellenistischer Zeit eine Rolle (Purpursegel des Admiralsschiffs von Kleopatra VII.). Bei den Juden wurde Purpur nur für die Kleidung der Priester und für Tempel verwendet, später schmückten sich auch die Könige damit. In Griechenland wurden Purpurstoffe von Staatsmännern, Schauspielern und auch von Hetären getragen. In Rom war Purpur zunächst die Farbe der Amtskleidung der Könige, später auch der höheren Beamten. Caesar erlaubte nur sich und den höchsten Beamten das Tragen von Purpur, die Beamtenkleidung hatte lediglich Streifen in Purpur. Alexander Severus machte die Purpurproduktion zum Staatsmonopol.
 
Im christlichen Abendland fand Purpur zunächst in der Buchmalerei Verwendung (z. B. im Codex argenteus). Unter Justinian I. erreichte der Purpurluxus einen neuen Höhepunkt. Byzantinische Fürstensöhne führten den Beinamen Porphyrogennetos. Seit dem 10. Jahrhundert schrieb man in Byzanz und Deutschland Staatsakte auf purpur gefärbtes Pergament. Im 11. Jahrhundert war der Purpur von Palermo besonders begehrt. Von dort bezogen die Stauferkaiser ihre purpurnen Krönungsmäntel. Zu den besonderen Vorrechten der Kardinäle gehört ein Purpurmantel (italienisch porpora), sodass der Kardinal auch als Porporato bezeichnet wird.
 
Literatur:
 
M. Reinhold: History of purple as a status symbol in antiquity (Brüssel 1970).
 

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Pụr|pur, der; -s [mhd. purpur, ahd. purpura < lat. purpura < griech. porphýra = (Farbstoff aus dem Saft der) Purpurschnecke]: 1. a) sattroter, violetter Farbstoff: Samt mit P. färben; b) sattroter Farbton mit mehr od. weniger starkem Anteil von Blau: die Farbe P.; der Maler verwendete ein feierliches P.; ein Stoff in P. 2. (geh.) purpurn gefärbter Stoff u. daraus gefertigter [Königs]mantel od. Umhang: der P. war ihm von den Schultern gefallen; sie kleideten sich in P.; den P. tragen (geh.; die Kardinalswürde innehaben); nach dem P. (geh.; der Königs-, Kardinalswürde) streben.

Universal-Lexikon. 2012.