Clifford
['klɪfəd],
1) Thomas, 1. Baron (seit 1672) Clifford of Chudleigh [- ɔv 'tʃʌdlɪ], englischer Politiker, * Ugbrooke Park (bei Exeter) 1. 8. 1630, ✝ ebenda September 1673; schloss sich nach der Restauration der katholisierenden Partei Lord Arlingtons an, wurde Mitglied des Cabalministeriums und 1672 Großschatzmeister (Lord Treasurer); nach Erlass der Testakte 1673 trat er zurück.
C. H. Hartmann: C. of the Cabal (London 1937).
2) William Kingdon, britischer Mathematiker und Philosoph, * Exeter 4. 5. 1845, ✝ Madeira 3. 3. 1879; war seit 1871 Professor am University College in London. Grundlegende Arbeiten zur projektiven Geometrie, zu höherdimensionalen Geometrien und zur Topologie nichteuklidischer Räume (v. a. riemannscher Flächen); er führte einen neuen Parallelenbegriff (»Clifford-Parallelismus«) in die nichteuklidische Geometrie des elliptischen Raumes ein. - In der Wissenschaftstheorie nahm Clifford eine H. von Helmholtz und E. Mach nahe stehende Position ein. In seinem Werk »Common sense of the exact sciences« (herausgegeben 1885, Neuausgabe 1946; deutsch »Der Sinn der exakten Wissenschaft«) vertrat er die Idee der Relativität aller physikalischen Messungen.
Ausgaben: Lectures and essays, 2 Bände (1879); Mathematical papers (1882, Nachdruck 1968); The ethics of belief, and other essays (1947).
Universal-Lexikon. 2012.