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Dextrine
Dextrine
 
[zu lateinisch dexter »rechts« (da wässrige Lösungen von Dextrinen die Polarisationsebene des Lichts nach rechts drehen)], Singular Dextrin das, -s, Stärkegummi, höhermolekulare Kohlenhydrate mit Molekülmassen von 2 000 bis 30 000, die beim unvollständigen enzymatischen Abbau von Stärke (Spaltung von Amylose und Amylopektin, zum Teil mit nachfolgender Kondensationsreaktion) entstehen und z. B. im Malz enthalten sind. Technisch werden Dextrine durch Erhitzen (Rösten) von Kartoffel-, Mais- oder Tapiokastärke, meist in Anwesenheit einer geringen Menge Salz- oder Salpetersäure (Röstdextrine, Pyrodextrine, Säuredextrine) hergestellt. Mit zunehmender Erhitzungsdauer und -temperatur verändert sich die Farbe von farblos nach Braun und die Wasserlöslichkeit nimmt zu. Bei 95-120 ºC gewonnene Weißdextrine sind zu 30-90 %, bei 160-180 ºC gewonnene Gelbdextrine zu 95-100 % in kaltem Wasser löslich. Die dunkel gefärbten British Gums werden ohne Säurezusatz bei 180-200 ºC aus Maisstärke hergestellt. Dextrine werden als Klebstoff (Briefumschläge, Verpackungsindustrie), Formsandzusatz in Gießereien und Binder in der Pyrotechnik (Wunderkerzen) verwendet. Durch Abbau von Stärke mit Bacillus macerans erhält man Cyclodextrine, durch Abbau mit Amylasen Grenzdextrine (Stärke).

Universal-Lexikon. 2012.