[dʒ-], Djelal od-Din Rumi, der bedeutendste Dichter der persisch-islamischen Mystik, * Balkh 30. 9. 1207, ✝ Konya (Anatolien) 17. 12. 1273; wanderte mit seiner Familie kurz vor dem Mongolensturm 1220 aus und ließ sich in Rum (Anatolien; daher der Beiname »Rumi«), schließlich 1228 in Konya nieder. Sein »Diwan« (mit mehr als 3 000 Gedichten) ist seinem Lehrer und Seelenführer Schams od-Din aus Täbris gewidmet, er umfasst 26 000 Doppelverse von hoher sprachlicher Schönheit und bildlicher Ausdruckskraft, lose aneinander gereihte Geschichten, Parabeln und Gedanken, in denen sich die islamische Tradition vielfältig spiegelt. Nach dem Koran hat er wie kein anderes Werk die Literatur der Persisch, Türkisch und Urdu sprechenden Völker bis in die Gegenwart beeinflusst. Sein Hauptwerk »Mesnewi« (6 Bände) thematisiert die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung mit Gott. D. ist der Begründer des islamischen Ordens der Mewlewije (»tanzende Derwische«).
Ausgaben: The Mathnawí of Jalála'ddín Rúmí, übersetzt und herausgegeben von R. A. Nicholson, 8 Bände (1925-40); Aus dem Diwan, übersetzt und herausgegeben von A. Schimmel (1964).
A. Schimmel: Rumi.. .. Leben u. Werk des großen Mystikers (81995).
Universal-Lexikon. 2012.