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Glykole
Glykole
 
[Kurzbildung aus griechisch glykýs »süß« und Alkohol], Singular Glykol das, -s, Trivialname für die (süß schmeckenden) zweiwertigen Alkohole (Diole) mit benachbarten OH-Gruppen und die daraus durch Reaktion mit Epoxiden (z. B. Äthylenoxid) entstehenden Produkte. Die niedermolekularen Glykole sind farblose, in Wasser und einfachen Alkoholen löslich, in Kohlenwasserstoffen und Chlorkohlenwasserstoffen unlösliche Flüssigkeiten. Die einfachste Verbindung dieser Reihe ist das Äthylenglykol (Glykol, Formel 1), das technisch durch Reaktion von Äthylenoxid mit Wasser hergestellt wird. Durch Folgereaktionen entstehen dabei Diäthylenglykol (Diglykol, Formel 2) und Triäthylenglykol (Triglykol, Formel 3):
 
Di- und Triäthylenglykol dienen u. a. als Trockenmittel für technische Gase, als Lösungsmittel für die Aromatenextraktion sowie als Weichmacher (z. B. für Zellglas). Giftig ist v. a. Diäthylenglykol (tödliche Dosis: 40-50 g). Die Giftwirkung beruht auf der beim Stoffwechsel entstehenden Oxalsäure und Störungen des Wasserhaushalts im Körper mit der Folge von Nierenschäden. Als Gegenmittel ist Tetraäthylensulfoxid geeignet, das den Abbau von Glykole im Körper verhindert und ihre Ausscheidung erleichtert. Weitere wichtige Glykole sind Propylenglykol und die Polyalkylenglykole.

Universal-Lexikon. 2012.