Grünbaum,
1) Adolf, amerikanischer Philosoph und Wissenschaftstheoretiker deutscher Herkunft, * Köln 15. 5. 1923; emigrierte 1938 in die USA; seit 1956 Professor an der Lehigh University in Bethlehem (Pennsylvania), seit 1960 in Pittsburgh (Pennsylvania), 1960-78 Direktor des von ihm gegründeten Center of the Philosophy of Science. Grünbaum hat, ausgehend vom logischen Empirismus (besonders von H. Reichenbach), wichtige Analysen zu Zeit und Raum geliefert. So führte er mit K. R. Popper eine Auseinandersetzung um die Gründe für die Anisotropie (d. h. für die Gerichtetheit) der Zeit. Grünbaum hat sich auch mit den zenonschen Paradoxa und ihren Lösungen (z. B. den von der modernen Mathematik angebotenen) beschäftigt. In jüngster Zeit arbeitete er v. a. über den wissenschaftstheoretischen Status der Psychologie (seit 1978 ist Grünbaum auch Professor für Psychiatrie in Pittsburgh).
Werke: Philosophical problems of space and time (1963); Modern science and Zenon's paradoxes (1968).
2) Fritz, österreichischer Kabarettist und Revueautor, * Brünn 7. 4. 1880, ✝ KZ Dachau 14. 1. 1941; Jurist; begann 1907 im Wiener Kabarett »Hölle« als Conférencier, entwickelte mit K. Farkas ab 1922 die Doppelconférence, eine satirisch-kabarettistische Dialogform. Neben Texten für Kabarettrevuen von R. Nelson (»Total manoli«, 1920) schrieb er Operettenlibretti und Filmdrehbücher.
Universal-Lexikon. 2012.