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Hammurapi
Hammurapi,
 
Chammurapi [x-], Hammurabi, König von Babylonien (1728-1686 v. Chr.), aus der 1. Dynastie von Babylon, einer der bedeutendsten altorientalischen Herrscher. Er gehörte der nach 2000 v. Chr. in Babylonien eingewanderten kanaanäischen Schicht (Amoriter) an. Anfangs nur einen Mittelstaat im Schatten Schamschi-Adads von Assyrien beherrschend, gelang es ihm nach dessen Tod (1712 v. Chr.), durch Ausschaltung der rivalisierenden Staaten Eschnunna, Larsa und Mari ein ganz Mesopotamien umfassendes Großreich zu errichten (Hauptstadt Babylon), das allerdings schon unter seinem Nachfolger wieder zerfiel.
 
Mit dem Namen Hammurapis ist die umfangreichste Kodifikation babylonischen Rechts verknüpft. Diese schließt an ältere Sammlungen von Rechtssätzen an, wie sie in den Gesetzen Urnammus und Lipitischtars in sumerischer und aus Eschnunna in akkadischer Sprache vorliegen. Das Original des Codex Hammurapi, eine 2,25 m hohe Dioritstele (mit einem nicht sehr plastischen Hochrelief mit dem König Hammurapi vor dem Sonnengott Schamasch am oberen Ende), wurde 1902 in Susa gefunden und befindet sich im Louvre, Paris. Dieser Gesetzgebung entspricht eine ebenso bedeutsame Verwaltungstätigkeit. Gestützt auf eine ausgebildete Beamtenschaft, konnte Hammurapi das Land wirtschaftlich und kulturell zu großer Blüte führen.
 
Bei der (der Darstellung des Codex Hammurapi ähnelnden) Darstellung eines Königs auf einem Stelenfragment (London, British Museum) handelt es sich wahrscheinlich ebenfalls um Hammurapi; der »Hammurapi-Kopf« aus Susa (Paris, Louvre) wird dagegen auch einem Herrscher von Eschnunna zugeschrieben.
 
Literatur:
 
The Babylonian laws, hg. v. G. R. Driver u. a. (1952);
 H. Schmökel: Hammurabi von Babylon. Die Errichtung eines Reiches (1958, Nachdr. 1971);
 H. Klengel: Hammurabi von Babylon (Berlin-Ost 41980).

Universal-Lexikon. 2012.