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Ilmenau
Ịlmenau,
 
1) Stadt im Ilmkreis, Thüringen, 470-540 m über dem Meeresspiegel, am Austritt der Ilm aus dem Thüringer Wald, 28 500 Einwohner; TU (1992 aus der TH hervorgegangen); Glas- und Porzellanherstellung (»Graf von Henneberg Porzellan«); Technologiezentrum.
 
Stadtbild:
 
Spätgotische Stadtkirche Sankt Jakob (wohl im 15. Jahrhundert als dreischiffige Hallenkirche errichtet, nach Stadtbrand von 1752 Umbau in eine Saalkirche) mit reichem Kanzelaltar um 1760. Um den Marktplatz gruppieren sich Renaissancerathaus (1625; nach Brand 1768-86 Wiederaufbau), Hennebrunnen (1732) und barockes Amtshaus (1753-56; Goethegedenkstätte). Oberhalb von Ilmenau liegt der Kickelhahn.
 
Geschichte:
 
Die 1302 erstmals zweifelsfrei urkundlich erwähnte Siedlung gehörte zur Herrschaft der Grafen von Käfernburg-Schwarzburg, die hier eine Burg (nach 1300) errichteten, in deren Schutz sich die 1341 als Stadt erwähnte Siedlung entwickelte. Diese war 1343-1583 hennebergisch, seither wettinisch. Der Kupfer- und Silberbergbau wurde mit Unterbrechungen vom 15. bis ins 19. Jahrhundert betrieben. 1675 entstand die erste Glashütte, 1777 die erste Porzellanfabrik. Ilmenau war 1952-94 Kreisstadt. - Aus der frühen Produktion der Porzellanmanufaktur sind v. a. die um 1800 nach dem Vorbild von Wedgwood-Erzeugnissen hergestellten Porträtmedaillons bedeutsam.
 
 2) die, linker Nebenfluss der Elbe in Niedersachsen, Hauptentwässerungsader der östlichen Lüneburger Heide, 107 km lang; entspringt als Aue (Stederaue) und trägt den Namen Ilmenau ab dem Zusammenfluss mit der Gerdau südlich von Uelzen; nimmt vor ihrer Mündung bei Winsen (Luhe) den Ilmenaukanal und die Luhe auf.
 

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1Ịl|me|nau: Stadt im Thüringer Wald.
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2Ịl|me|nau, die; -: Nebenfluss der Elbe.

Universal-Lexikon. 2012.