Jüterbog,
Stadt im Landkreis Teltow-Fläming, Brandenburg, 72 m über dem Meeresspiegel, an der Nuthe im Niederen Fläming, 11 400 Einwohner; Eisenbahnknotenpunkt.
Jüterbog hat einen mittelalterlichen Stadtkern. Von der Befestigung sind Mauerreste und drei Stadttore aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erhalten (Neumarkter, Zinnaer und Dammtor). Die Pfarrkirche Sankt Nikolai (14./15. Jahrhundert) besitzt eine mittelalterliche Ausstattung, v. a. Gemälde und Schnitzfiguren eines älteren Hauptaltars aus der Zeit um 1430; Mönchenkirche (auch »Mönchskirche«), ehemalige Franziskanerklosterkirche (1480-1510; heute Bibliothek und Konzertsaal) mit Renaissancekanzel (1577), spätromanische Liebfrauenkirche (1174 begonnen, im 13. Jahrhundert erweitert) mit spätgotischem Chor (15. Jahrhundert), Abtshof (1500; Städtisches Museum). Im Rathaus (Anfang 14. Jahrhundert, Erweiterungsbauten 1478-1506), mit reichem Staffelgiebel und Gerichtslaube, das Bürgermeisterzimmer mit Zellengewölbe auf einem Mittelpfeiler.
Jüterbog, in der Nähe eines seit 1007 bestehenden slawischen Dorfes sowie einer deutschen Burg an der Straße Magdeburg-Glogau angelegt, erhielt 1174 Stadtrecht. Bis 1635 gehörte Jüterbog zum Erzstift Magdeburg, bis 1815 zu Kursachsen, danach fiel es an Preußen. 1832 wurde Jüterbog Garnisonstadt. 1952-93 war Jüterbog Kreisstadt.
Universal-Lexikon. 2012.