Leuschner,
Wilhelm, Gewerkschafter, * Bayreuth 15. 6. 1890, ✝ (hingerichtet) Berlin-Plötzensee 29. 9. 1944; Holzbildhauer, seit 1909 in der Gewerkschaftsbewegung, Mitglied der SPD, war seit 1924 Mitglied des Landtags in Hessen, 1928-32 hessischer Innenminister, dann Vorstandsmitglied des ADGB. 1933-34 hielt ihn das nationalsozialistische Regime in verschiedenen Konzentrationslagern fest. Nach seiner Entlassung übernahm er die Führung gewerkschaftlicher Widerstandsgruppen und stand im Zweiten Weltkrieg in enger Verbindung zu C. F. Goerdeler, L. Beck und zum Kreisauer Kreis. Nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944 (Leuschner war als Vizekanzler vorgesehen) verurteilte ihn der Volksgerichtshof am 9. 9. zum Tode. - Die Wilhelm-Leuschner-Medaille wurde von der hessischen Landesregierung für Verdienste um die Demokratie gestiftet.
J. G. Leithäuser: W. L. (1962).
Universal-Lexikon. 2012.