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Sonnensystem
Planetensystem; Sternensystem

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Sọn|nen|sys|tem 〈n. 11; Astron.〉 eine Sonne mit allen sie umkreisenden Planeten u. a. Himmelskörpern

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Sọn|nen|sys|tem, das:
von der Sonne u. den sie umkreisenden Himmelskörpern gebildetes System samt dem von ihnen durchmessenen Raum u. der darin befindlichen Materie.

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Sonnensystem,
 
die Sonne, alle größeren und kleineren Himmelkörper (Planeten und deren Satelliten, Planetoiden, Kometen, Meteoroiden), die infolge der Massenanziehung (Gravitation) an die Sonne gebunden sind und sich um sie bewegen, sowie die Gesamtheit der die Sonne umgebenden Gas- und Staubteilchen. Als Planetensystem bezeichnet man im Allgemeinen das Sonnensystem unter Ausschluss der Sonne.
 
Auf die Sonne als Zentralkörper entfallen mit 333 000 Erdmassen rd. 99,9 % der Gesamtmasse des Sonnensystems. Die neun Planeten haben zusammen eine Gesamtmasse von nur etwa 446,7 Erdmassen (davon allein rd. 70 % Jupiter), die bis jetzt bekannten 61 Satelliten nur etwa 0,12 Erdmassen. Die Durchmesser der Planeten liegen zwischen rd. 143 000 und 2 400 km, die der Satelliten schließen daran an und reichen bis circa 10 km, während die der Planetoiden zwischen etwa 1 000 und weniger als 1 km liegen. Nach ihrem Aufbau unterteilt man die größeren Körper des Sonnensystems in drei Gruppen: 1) die erdartigen Himmelskörper (die Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars, einige Satelliten, z. B. der Mond und die Io, sowie die Planetoiden) mit relativ geringen Massen und Radien, aber großen mittleren Dichten, 2) die jupiterartigen Himmelskörper (Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun) mit großen Massen und Radien, aber geringen mittleren Dichten sowie 3) die eisartigen Himmelskörper (der Planet Pluto, einige Satelliten, z. B. der Ganymed und die Rhea, sowie die Kometenkerne), die v. a. aus Wassereis u. a. gefrorenen Stoffen bestehen und sowohl kleine Massen und Radien als auch geringe mittlere Dichten haben. Die Rotation der Sonne und der Planeten (außer Venus und Uranus) erfolgt wie deren Bewegung um die Sonne (keplersche Gesetze) im gleichen Sinn wie bei der Erde. Die Bahnebenen weichen nur wenig von der Erdbahnebene ab. Rückläufige Bewegungen zeigen einige Satelliten und zahlreiche Kometen.
 
Eine feste Grenze des Sonnensystems ist nicht angebbar. Die Planeten bilden nur den innersten Teil des Sonnensystems, ihre Bahnhalbachsen sind kleiner als 40 AE. Hingegen durchlaufen die Kometen der Oortschen Wolke Bahnen, die bis in Sonnenentfernungen von etwa 150 000 AE reichen. Die Grenze der durch den Sonnenwind bestimmten Heliosphäre dürfte bei rd. 100 AE liegen.
 
Das Sonnensystem gehört zum Milchstraßensystem, in dem es keine zentrale Stellung einnimmt. Die Entstehung des Sonnensystems wird im Rahmen der Kosmogonie untersucht (Planetenentstehung).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
kosmischer Materiekreislauf und Evolution der Materie
 

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Sọn|nen|sys|tem, das; -s: von der Sonne u. den sie umkreisenden Himmelskörpern gebildetes System samt dem von ihnen durchmessenen Raum u. der darin befindlichen Materie.

Universal-Lexikon. 2012.