Schaumburg-Lịppe,
historisches Territorium, reichte von den Bückebergen bis zum Steinhuder Meer; Haupt- und Residenzstadt war Bückeburg. - Bei der Aufteilung der alten Grafschaft Schaumburg (1640) erhielt der in weiblicher Linie durch seine Schwester mit den Schauenburgern verwandte Graf Philipp zur Lippe-Alverdissen (* 1601, ✝ 1681) den Nordwestteil der Grafschaft Schaumburg mit Bückeburg und vereinigte diese mit seinen Besitzungen Lipperode und Alverdissen zum Fürstentum (nunmehr Schaumburg-Lippe genannt). Nach seinem Tod entstanden durch Erbteilung die Hauptlinie Bückeberg und die Nebenlinie Alverdissen. Nach dem Tod des als Feldherr und Regent bedeutenden Reichsgrafen Wilhelm (* 1724, ✝ 1777) ging die Grafschaft Schaumburg-Lippe an die Linie Alverdissen über, die 1807 durch Beitritt zum Rheinbund den Fürstenrang erlangte. Durch Anlehnung an Preußen rettete das Haus 1866 den Fortbestand des Fürstentums. Seine Ansprüche auf das Fürstentum Lippe konnte es jedoch im Lippeschen Erbfolgestreit (1895-1905) nicht durchsetzen.
Seit 16. 11. 1918 Freistaat (Verfassung vom 24. 2. 1922), hatte Schaumburg-Lippe in der Weimarer Zeit mit wachsenden finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, doch wurde die Vereinigung mit Preußen in zwei Abstimmungen (1926 und 1930) abgelehnt. - 1946 ging es im Land Niedersachsen auf (Kreis Schaumburg-Lippe, seit 1977 Teil des Kreises Schaumburg).
F. Busch: Schaumburg. Bibliogr. (1964);
W. Maack: Die Grafschaft Schaumburg. Eine Darst. ihrer Gesch. (21964);
H. bei der Wieden: Schaumburg. Genealogie (1966);
H. bei der Wieden: Schaumburg-lipp. Genealogie (1969).
Universal-Lexikon. 2012.