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Steinbeck
Steinbeck
 
['staɪnbek], John Ernst, amerikanischer Schriftsteller, * Salinas (Kalifornien) 27. 2. 1902, ✝ New York 20. 12. 1968; studierte Meeresbiologie an der Stanford University, war gleichzeitig Gelegenheitsarbeiter und Reporter; Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg und in Vietnam. - Steinbecks realistische Romane und Erzählungen sind geprägt von humanistischem Vertrauen in die Außenseiter der Gesellschaft und in die Kraft mitmenschlicher Solidarität sowie von der Hoffnung auf die Harmonie von Mensch und Natur. Die gesellschaftlichen Zustände, die diese Erwartungen blockieren, werden scharf kritisiert, doch sind die zum Teil drastischen Schilderungen von Elend und Leiden inmitten von Reichtum und Überfluss oft durch Humor geglättet und mythisch-allegorisch überhöht; so verbinden seine populären Schelmenromane um mexikanische Tagelöhner in Kalifornien, »Tortilla Flat« (1935; deutsch »Die wunderlichen Schelme von Tortilla Flat«) und »Cannery Row« (1945; deutsch »Die Straße der Ölsardinen«), realistische Milieuschilderungen mit einer sozialromantischen Sichtweise. Steinbeck wurde v. a. berühmt durch seinen epischen Roman »The grapes of wrath« (1939; deutsch »Früchte des Zorns«; verfilmt), der am Beispiel der nach Kalifornien ziehenden Wanderarbeiter Entwurzelung, Armut und Ausbeutung der einfachen Menschen in den USA während der Depressionszeit anklagt und gleichzeitig ihren Überlebenswillen und ihr Glücksstreben bekräftigt. Das Familienepos »East of Eden« (1952; deutsch »Jenseits von Eden«; verfilmt) behandelt das Thema der individuellen Freiheit zur Entscheidung zwischen Gut und Böse. - Steinbeck erhielt 1962 den Nobelpreis für Literatur.
 
Weitere Werke: Romane: To a God unknown (1933; deutsch Der fremde Gott); In dubious battle (1936; deutsch Stürmische Ernte); Of mice and men (1937; deutsch Von Mäusen und Menschen; verfilmt); The moon is down (1942; deutsch Der Mond ging unter); The pearl (1947; deutsch Die Perle).
 
Kurzgeschichten: The pastures of heaven (1932; deutsch Das Tal des Himmels).
 
Reiseberichte: Travels with Charley. In search of America (1962; deutsch Meine Reise mit Charley); America and Americans (1966; deutsch Amerika und die Amerikaner).
 
Literatur:
 
H. Rauter: Bild u. Symbol im Werke J. S.s (Diss. Köln 1960);
 
A study guide to S., hg. v. T. Hayashi (Metuchen, N. J., 1974);
 T. Kiernan: The intricate music. A biography of J. S. (Boston, Mass., 1979);
 J. J. Benson: The true adventures of J. S., writer (New York 1984);
 J. J. Benson: The short novels of J. S. (Durham, N. C., 1990);
 
J. S., hg. v. H. Bloom (New York 1987);
 
New essays on »The grapes of wrath«, hg. v. D. Wyatt (Cambridge, Mass., 1990);
 R. B. Harmon: J. S. An annotated guide to bibliographical sources (Lanham, Md., 1996);
 
S. and the environment. Interdisciplinary approaches, hg. v. S. F. Beegel u. a. (Tuscaloosa, Ala., 1997).

Universal-Lexikon. 2012.