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Vishnu
Vịshnu
 
[v-; Sanskrit, zu vish »wirken«], indischer Gott (auch Hari [»Vertreiber der Sünde«] oder Narayana [»Gott«] genannt). Im Veda noch kaum erwähnt, wurde Vishnu im klassischen Hinduismus einer der höchsten Götter und verkörpert innerhalb der hinduistischen Dreiheit der obersten Götter (Trimurti) das Prinzip der Welterhaltung. Nach hinduistischem Glauben erscheint Vishnu - begleitet von seiner Gattin Lakshmi - auf der Erde, um die Welt von Dämonen zu befreien und die alles tragende Ordnung (Dharma) zu bewahren. Er durchmisst mit drei Schritten die Welt; diese gelten als Symbole für Aufgang, Zenit und Untergang der Sonne, auch für die drei Welten Himmel, Luftraum, Erde. Auf der Schlange Shesha liegend, träumt er die Welt; seiner Zehe entspringt der Ganges; sein Reittier ist der mythische Vogel Garuda. Verehrt wird Vishnu in seinen zehn irdischen Verkörperungen (Avataras), deren bekannteste Rama und Krishna sind. Dargestellt wird er meist vierhändig mit den Attributen Schnecke, Rad (Cakra), Keule und Lotus, u. a. auch als Gayendra-Moksha (die Darstellung zeigt ihn, wie er den König der Elefanten aus den Fängen eines gefährlichen Wasserungeheuers befreit; sie gilt als das vishnuitische Gegenstück zur Gayasura-Samharamurti Shivas).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Brahma, Vishnu, Shiva: Die Götterwelt der Hindus
 

Universal-Lexikon. 2012.