wirtschaftswissenschaftliche Forschungs|institute,
Wirtschaftsforschungsinstitute, Forschungseinrichtungen, die sich besonders mit der Untersuchung gesamtwirtschaftlicher Fragestellungen beschäftigen, durch ihre Gutachten und Stellungnahmen die öffentliche wirtschaftspolitische Diskussion beeinflussen und zum Teil auch zu den Gremien der wissenschaftlichen Politikberatung gezählt werden. Unterschieden werden interessengebundene wirtschaftswissenschaftliche Forschungsinstitute wie das von Arbeitgeberseite finanzierte Institut der deutschen Wirtschaft e. V. und das dem DGB nahe stehende Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut in der Hans-Böckler-Stiftung sowie unabhängige, gemeinnützige wirtschaftswissenschaftliche Forschungsinstitute, die häufig Universitäten angeschlossen sind und in der Regel überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert werden.
Besonders wichtig sind die sechs (seit 1993) großen wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute von überregionaler Bedeutung und gesamtstaatlichem Interesse, die jährlich im Frühjahr und im Herbst ein Gemeinschaftsgutachten zur konjunkturellen Entwicklung herausgeben (seit 1950) und mit der Strukturberichterstattung beauftragt sind (seit 1978). Diese Institute sind das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das if -Institut für Wirtschaftsforschung e. V., das Institut für Weltwirtschaft, das HWWA - Institut für Wirtschaftsforschung Hamburg, das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung und das Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Die wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute haben sich 1949 zur Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e. V. (Berlin) zusammengeschlossen. Zu den (1998) 32 Mitgliedern zählen auch das Statistische Bundesamt und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit.
Zu wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstituten in Österreich und in der Schweiz gehören das Österreiche Institut für Wirtschaftsforschung und das Österreiche Ost- und Südosteuropa-Institut (beide Wien), das Institut für Wirtschaftsforschung der Eidgenössischen Technischen Hochschule, Zürich (ETHZ), und die Konjunkturforschungsstelle an der ETHZ, die Forschungsgemeinschaft für Nationalökonomie an der Hochschule Sankt Gallen und das Wirtschaftswissenschaft Zentrum der Universität Basel.
Universal-Lexikon. 2012.