Wissenschaft der Hautkrankheiten
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Der|ma|to|lo|gie 〈f. 19; unz.; Med.〉 Lehre von den Hautkrankheiten [<grch. derma „Haut“ + logos „Rede, Darstellung, Kunde“]
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wissenschaftliche Erforschung der Hautkrankheiten.
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Dermatologie
die, -, Lehre von den Hautkrankheiten, als Teilgebiet der Medizin verbunden mit der Venerologie (Lehre von den sexuell übertragbaren Erkrankungen); einbezogen sind auch diejenigen Bereiche der Andrologie, Phlebologie, Mykologie, Allergologie, Dermatochirurgie, Dermatohistopathologie, Photodermatologie, Proktologie, dermatologische Kosmetik und Pharmakologie der äußerlich anzuwendenden Arzneimittel, die mit der Diagnose und Behandlung von krankhaften Hautveränderungen in Verbindung stehen.
Geschichtliches:
Die Dermatologie fand erst am Anfang des 19. Jahrhunderts ihre wissenschaftliche Begründung; bis dahin wurden alle Veränderungen der Haut im Sinne von Hippokrates und Galen als krankhafte Ablagerungen (Apostasen) infolge einer veränderten Mischung der Säfte (Dyskrasie) aufgefasst. Zweifel an der Dyskrasielehre tauchten im 18. Jahrhundert auf. Nach vergeblichen Versuchen z. B. der Franzosen Antoine-Charles de Lorry (* 1726, ✝ 1783) und Jean Louis Alibert (* 1768, ✝ 1837), die Hautveränderungen in ein System einzuordnen, schuf der Österreicher Joseph von Plenck (* 1738, ✝ 1807) die noch heute übliche Einteilung der Hautkrankheiten nach der Erscheinungsform. Die Engländer Robert Willan (* 1757, ✝ 1812) und Thomas Bateman (* 1778, ✝ 1821) verfassten nach diesem Prinzip (1813) das erste brauchbare Lehrbuch der Dermatologie. Weitere Begründer der wissenschaftlichen Dermatologie sind die Franzosen Ernest Bazin (* 1807, ✝ 1878) und Pierre Louis Alphée Cazenave (* 1795, ✝ 1877). Der Österreicher Ferdinand von Hebra (* 1816, ✝ 1880) wies nach, dass Hautkrankheiten (z. B. die Krätze) auch durch tierische Parasiten verursacht werden können, der Deutsche Johann Lucas Schönlein (* 1793, ✝ 1864), dass auch Pilze Hautkrankheiten erzeugen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden in Deutschland an allen Universitäten Lehrstühle für Dermatologie eingerichtet.
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Universal-Lexikon. 2012.