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Minsk
Hauptstadt von Weißrussland

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Mịnsk:
Hauptstadt von Weißrussland.

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Mịnsk,
 
Hauptstadt von Weißrussland und Gebietshauptstadt, am Swislotsch, (1994) 1,69 Mio. Einwohner; Sitz des russisch-orthodoxen »Metropoliten von Minsk und Sluzk und Exarchen des Moskauer Patriarchen für ganz Weißrussland« und katholischer Erzbischofssitz (Bistum Minsk-Mogiljow); Akademie der Wissenschaften Weißrusslands u. a. Akademien, mehrere staatliche und private Universitäten und Hochschulen, Museen, Goethe-Institut, Philharmonie und Zoo, botanischer Garten. Wirtschaftsbestimmend sind v. a. der Bau beziehungsweise die Herstellung von Traktoren, Landmaschinen, Fahrzeugen, Heizungskesseln, Computern, Rundfunk- und Fernsehgeräten, Federn, Kugellagern, Uhren und Möbeln sowie die Textil- und Lebensmittelindustrie. Minsk ist ein wichtiger osteuropäischer Verkehrsknoten mit U-Bahn (Inbetriebnahme 1984) und zwei Flughäfen für den internationalen und nationalen Verkehr.
 
Stadtbild:
 
Zu den historischen Bauten gehören u. a. die nur in Fundamenten erhaltene Burgkirche (12. Jahrhundert) sowie mehrere katholische Klöster, so die barocke Bernhardinerklosterkirche (heute Archiv) und die ehemalige Peter-Pauls-Kirche (1622; seit 1795 Katharinenkirche). Die Bauten der 1920er- und 1930er-Jahre zeigen neben klassizistischen auch Einflüsse des Neuen Bauens: Nationalbibliothek (1935-39) von G. L. Lawrow; Theater für Oper und Ballett (1935-37), Akademie der Wissenschaften Weißrusslands (1935-39) und Haus der Regierung (1930-33) von I. G. Langbard und Palast der Jugend (1935/36) von A. P. Woinow. Der Wiederaufbau der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte nach einem Generalbebauungsplan (1946), der in den Folgejahren mehrmals modifiziert wurde.
 
Geschichte:
 
Als Festung des Fürstentums Polozk 1067 erstmals erwähnt, war Minsk seit 1101 Hauptstadt eines Teilfürstentums. Nach dem Tatareneinfall (1240) verlor es seine Bedeutung und fiel 1326 unter litauische Herrschaft; seit 1413 Hauptstadt einer Wwschaft. 1499 erhielt Minsk Magdeburger Stadtrecht, kam 1793 an das Russische Reich, wurde 1796 Gouvernementhauptstadt und, nachdem es sich während des Ersten Weltkriegs 1918 in deutscher Hand befand, 1919 Hauptstadt Weißrusslands. Von August 1919 bis Juli 1920 von polnischen Truppen besetzt, im Zweiten Weltkrieg während der deutschen Besetzung (28. 6. 1941 bis 3. 7. 1944) Amtssitz des deutschen Generalkommissars für »Weißruthenien«. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft, gegen die sich eine starke Partisanenbewegung richtete, bestand 1941-43 ein Getto (Ermordung der Juden, darunter auch der rd. 35 000 aus Deutschland und dem Protektorat Böhmen und Mähren hierher verschleppten, oder Deportation in Vernichtungslager). Die stark zerstörte Stadt wurde 1946-50 wieder aufgebaut.
 

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Mịnsk: Hauptstadt von Weißrussland.

Universal-Lexikon. 2012.