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Darm
Darm [darm], der; -[e]s, Därme ['dɛrmə]:
Verdauungskanal zwischen Magen und After:
sie hat sich eine Erkrankung des Darms zugezogen.
Syn.: Eingeweide <Plural>.
Zus.: Blinddarm, Dickdarm, Dünndarm, Enddarm, Mastdarm, Zwölffingerdarm.

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Dạrm 〈m. 1u; Anat.〉 Teil des Verdauungskanals (Dick\Darm, Dünn\Darm, Mast\Darm) [<ahd. dar(a)m <germ. *þarama- <idg. *tormo-; zu idg. *ter „durchbohren“; verwandt mit Draht, drehen, drechseln]

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Dạrm , der; -[e]s, Därme [mhd. darm, ahd. dar(a)m, urspr. = Loch od. der Gedrehte (nach der Verwendung zum Binden od. Verschnüren)]:
1. schlauchförmiger Teil des Verdauungsapparates (beim Menschen u. bei Wirbeltieren zwischen Magen u. After):
den D. entleeren;
sie hat sich im Urlaub eine Erkrankung des -s zugezogen;
Rhabarber schlägt auf den D. (wirkt sich so aus, dass man abführen muss, dass man Durchfall bekommt);
jede Aufregung schlägt bei ihm auf den D. (verursacht Darmbeschwerden, ruft Durchfall hervor);
die Körpertemperatur im D. ( rektal b) messen;
einen kurzen D. haben (ugs. scherzh.; etwas, was man gerade gelesen oder gehört und noch nicht richtig geistig verarbeitet hat, weitererzählen);
sich <Dativ> in den D. schneiden/stechen (salopp scherzh.; eine Blähung abgehen lassen).
2. bearbeiteter, vorwiegend bei der Wurstherstellung verwendeter Darm (1) von Schlachttieren:
die Geigensaiten sind aus D.;
Wurst im [künstlichen] D.

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Darm,
 
lateinisch Intestinum, griechisch Ẹnteron, Darmtrakt, Darmkanal, den Körper teilweise oder ganz durchziehendes, der Nahrungsaufnahme und Verdauung dienendes Organ bei vielzelligen Tieren und beim Menschen; fast stets mit Hohlraum (Darmhöhle, Gastrozöl), selten als solide Zellmasse (mit intrazellulärer Verdauung; z. B. bei Strudelwürmern der Ordnung Acoela) ausgebildet. Ontogenetisch betrachtet, geht der Darm aus dem Urdarm hervor, ist also mit Ausnahme des (erst später sich ausbildenden) ektodermalen Vorder- und Enddarms entodermalen Ursprungs. Ein Darm fehlt sekundär z. B. den Bandwürmern und den kurzlebigen Männchen der Rädertiere.
 
 Der Darm bei Tieren
 
Bei niederen Tieren beginnt der Darm mit der Mundöffnung und endet mit dem After, während bei höheren Tieren (Wirbeltiere einschließlich Mensch) nur ein bestimmter Abschnitt des Verdauungskanals als Darm bezeichnet wird. Nur bei wenigen Tieren, z. B. den Nesseltieren, Strudelwürmern und Saugwürmern, endet der Darm blind, sodass der Mund zugleich After ist. Der Darm kann einfach oder verzweigt sein, er kann gerade oder in Windungen (Darmschlingen) durch den Körper verlaufen. Bei fest sitzenden Tieren (z. B. Moostierchen, Hufeisenwürmer) ist der Darm meist u-förmig gekrümmt, sodass er nahe der Mundöffnung nach außen mündet. Bei den meisten Tieren ermöglicht der After einen gerichteten Nahrungsstrom und eine Arbeitsteilung zwischen hintereinander liegenden Darmabschnitten.
 
Meist weist der Darm eine deutliche Dreigliederung auf: Der Vorderdarm (häufig mit den Abschnitten Mundhöhle, Schlund, Speiseröhre; Letztere kann zu einem Kropf erweitert sein oder bei Gliedertieren in einen ebenfalls noch zum Vorderdarm gehörenden Vor- beziehungsweise Kau- oder Saugmagen überleiten) hat die Aufgabe, die Nahrung aufzunehmen, eventuell zu zerkleinern, aufzuweichen, auch vorzuverdauen und weiterzubefördern. Im Mitteldarm, der bei den Wirbeltieren hauptsächlich aus dem Dünndarm besteht und im Übrigen häufig einen besonders erweiterten Abschnitt als Magen aufweist sowie verschiedene Anhangsorgane (Mitteldarmdrüsen, Leber) besitzt, wird die Nahrung enzymatisch in einfache Verbindungen gespalten, die resorbiert werden. Im Enddarm werden die Nahrungsreste eingedickt (durch Resorption, v. a. von Wasser) und über den After ausgeschieden. Bei Eichelwürmern, Seescheiden, Lanzettfischchen und Fischen dient der vordere Darmabschnitt auch der Atmung (Kiemendarm), bei den Luft atmenden höheren Wirbeltieren entwickeln sich die Lungen embryonal als Ausstülpungen des Vorderdarms. Der Enddarm kann ebenfalls als Hilfsorgan für die Atmung dienen (Darmatmung).
 
Die bereits bei Würmern auftretende Muskulatur um den Darm bewegt und durchmischt seinen Inhalt. Verlängerung des Darms sowie Blindsäcke, Falten und Zotten erhöhen die Verdauungszeit und vergrößern die resorbierende Oberfläche.
 
Die Darmlänge (im Verhältnis zur Körperlänge) ist bei Wirbeltieren am größten bei Pflanzenfressern (8:1 bis 25:1; schwer aufschließbare, zellulosereiche Nahrung) und am kürzesten bei Fleischfressern (2:1 bis 4:1). Pflanzenfresser haben deshalb noch Gärkammern ausgebildet (Pansen und Netzmagen bei Wiederkäuern, großer Blinddarm bei Kängurus und Nagetieren), in denen Bakterien die Nahrung verdaulich machen. Bei Rundmäulern, Lungen- und Knorpelfischen wird die Oberflächenvergrößerung durch eine Spiralfalte erreicht (Spiraldarm), bei vielen Knochenfischen durch bis zu über 900 schlauchartige Blindsäcke.
 
Die Zeitdauer des Nahrungsdurchgangs durch den Darm ist sehr unterschiedlich und u. a. von der Art der Nahrung abhängig. Auch kann die Zeitspanne zwischen dem ersten Erscheinen der Reste einer Mahlzeit und deren endgültiger Ausscheidung aus dem Darm beträchtlich sein: beim Haushuhn in Bezug auf Hafer zwischen 2 und 120 Stunden; beim Schaf kann es bis zu 20 Tage dauern, beim Kaninchen 7-8 Stunden; beim Hund 12-15 Stunden und beim Menschen 2-3 Tage, bis die Reste einer Mahlzeit vollständig ausgeschieden sind.
 
 Der Darm des Menschen
 
Bei dem Menschen und den Wirbeltieren bezeichnet man als Darm im engeren Sinn den zwischen Magen und After befindlichen Abschnitt des Verdauungskanals. Die Darmlänge beträgt beim erwachsenen Menschen etwa 3 m, völlig ausgedehnt bis etwa 8 m.
 
Der Darm ist anatomisch und funktionell in einen vorderen (Dünndarm) und einen hinteren Abschnitt (Dickdarm, Enddarm) gegliedert. Im Dünndarm wird die Nahrung verdaut und resorbiert. Er gliedert sich beim Menschen und bei Säugetieren in die Abschnitte: Zwölffingerdarm (Duodenum, Intestinum duodenum; beim Menschen etwa 30 cm lang, mit ringförmigen, hohen Falten und mit Zotten); Leerdarm (Jejunum, Intestinum jejunum); Krummdarm (Hüftdarm, Ileum, Intestinum ileum). Leer- und Krummdarm sind beim Menschen zusammen etwa 1,5 m lang. Der Dünndarm wird in seiner Lage festgehalten teils durch die ihn umgebenden anderen Organe der Bauchhöhle, teils durch die Spannung der Bauchdecke, teils durch das Gekröse (Mesenterium), eine große Falte des Bauchfelles, deren zwei Blätter den ganzen Umfang des Darmkanals umschließen und sich entsprechend den Windungen des Dünndarms in vielfache Falten legen. Dies schützt den Dünndarm vor Verdrehungen und Umschlingungen, ermöglicht ihm aber auch die für seine Funktion erforderliche außerordentliche Beweglichkeit. In den Anfangsteil des Dünndarms münden Bauchspeicheldrüse und Gallengang. Der Dickdarm (Intestinum crassum), der vom Dünndarm durch die Bauhin-Klappe hauptsächlich abgegrenzt ist, dient der Resorption von Wasser, der Koteindickung und Kotausscheidung. Er ist beim Menschen etwa 1,2 bis 1,4 m lang und kann sich etwa auf den doppelten Durchmesser des Dünndarms erweitern. Bei manchen Tieren (z. B. bei Wiederkäuern) kann er dünner sein als der Dünndarm. Der Endabschnitt des Dickdarms, der Mastdarm (Rektum, Rectum, Intestinum rectum; beim Menschen 10-20 cm lang, mit ampullenartiger Auftreibung als Kotbehälter), wird manchmal auch als dritter Abschnitt des Darms gewertet, der davor liegende Dickdarmanteil auch als Grimmdarm (Kolon, Colon, Intestinum colon) bezeichnet. Letzterer hat beim Menschen einen rechtsseitig aufsteigenden (aufsteigender Dickdarm, Colon ascendens), einen quer laufenden (Querdickdarm, Colon transversum), einen linksseitig nach unten führenden (absteigender Dickdarm, Colon descendens) und (vor dem Übergang in den Mastdarm) einen s-förmig gekrümmten Abschnitt (Sigmoid, Sigma, Colon sigmoideum).
 
Die Darmwand besteht aus drei Schichten: innen die Schleimhaut (Tunica mucosa), in der Mitte die bindegewebige Verschiebeschicht (Tunica submucosa) und außen die aus einer inneren Ring- und einer äußeren Längsmuskelschicht bestehende dritte Schicht (Tunica muscularis), die nach außen vom Bauchfell überzogen wird. Durch das reflektorisch geregelte Zusammenwirken der Ring- und Längsmuskeln entsteht die Darmperistaltik.
 
Der Dünndarm ist wegen der hier stattfindenden Resorption der durch die Wirkung der Verdauungssäfte aufnahmebereit gemachten Nahrungsbestandteile der wichtigste Darmabschnitt. Die zur Resorption erforderliche, möglichst große Oberfläche wird bei der etwa 1 mm dicken Schleimhaut durch verschiedene bauliche Besonderheiten erreicht: durch nahezu kreisförmig verlaufende Schleimhautfalten (Kerckring-Falten), die besonders im Zwölffingerdarm zahlreich sind und gegen die Mitte des Krummdarms abnehmen, durch einen dichten Besatz von verschieden geformten Darmzotten (Villi intestinales) sowie durch feinste, nur elektronenmikroskopisch sichtbare Protoplasmaausstülpungen (Mikrovilli). Allein die mikroskopisch sichtbaren Darmzotten vergrößern die Resorptionsoberfläche des Dünndarms auf 4 m2. Die durch Muskelzellen wie Pumpen bewegliche Darmzotten enthalten im Innern Blut- und Lymphgefäße mit dichten Haargefäßnetzen zum Abtransport der durch das einschichtige Zylinderepithel aufgenommenen Nahrungsbestandteile. Die resorbierten Fette werden auf dem Lymphweg (Chylus), die Eiweiße und Kohlenhydrate auf dem Blutweg weitergeleitet. In der Darmwand befinden sich zwischen den Epithelzellen zahlreiche Schleim absondernde Becherzellen, die besonders im Dickdarm an Zahl zunehmen. Im Zwölffingerdarm liegen in der Schleimhaut zusätzlich die Brunner-Drüsen sowie die zwischen den Zotten sich tief einsenkenden Lieberkühn-Drüsen, die in großer Zahl zwischen den Darmzotten ausmünden. Obere und untere Gekröseschlagader versorgen den Darm mit arteriellem Blut, das Venenblut fließt durch die Pfortader zunächst in die Leber (Blutkreislauf). Die Lymphgefäße führen die Lymphe zum Brustlymphgang. - Die Nerven des Darms stammen aus den vegetativen Geflechten der hinteren Bauchwand. - Über die Tätigkeit des Darms Verdauung.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Verdauungstrakt: Organe und Aufbau
 
Dünndarm: Abschnitte und Aufbau der Dünndarmwand
 
Dickdarm: Aufbau und Erkrankungen
 
Mastdarm und Stuhlentleerung
 
Verdauung: Aufschließen und Bereitstellen
 

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Dạrm, der; -[e]s, Därme [mhd. darm, ahd. dar(a)m, urspr. = Loch od. der Gedrehte (nach der Verwendung zum Binden od. Verschnüren)]: 1. schlauchförmiger Teil des Verdauungsapparates (beim Menschen u. bei Wirbeltieren zwischen Magen u. After): den D. entleeren; sie hat sich im Urlaub eine Erkrankung des -s zugezogen; Rhabarber schlägt auf den D. (wirkt sich so aus, dass man abführen muss, dass man Durchfall bekommt); jede Aufregung schlägt bei ihm auf den D. (verursacht Darmbeschwerden, ruft Durchfall hervor); die Körpertemperatur im D. (rektal b) messen; *einen kurzen D. haben (ugs. scherzh.; etwas, was man gerade gelesen oder gehört und noch nicht richtig geistig verarbeitet hat, weitererzählen); sich <Dativ> in den D. schneiden/stechen (salopp scherzh.; eine Blähung abgehen lassen). 2. bearbeiteter, vorwiegend bei der Wurstherstellung verwendeter ↑Darm (1) von Schlachttieren: die Violinsaiten sind aus D.; Wurst im [künstlichen] D.

Universal-Lexikon. 2012.