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Wurf
Wurf [vʊrf], der; -[e]s, Würfe ['vʏrfə]:
das Werfen:
das war ein Wurf!; zum Wurf ausholen.
Zus.: Hammerwurf, Probewurf, Siebenmeterwurf, Speerwurf, Steinwurf.

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Wụrf 〈m. 1u
1. das Werfen (Speer\Wurf, Stein\Wurf)
2. Ergebnis des Werfens
3. 〈bei manchen Säugetieren〉 die jungen Tiere, die unmittelbar nacheinander von einem Tierweibchen geworfen (geboren) worden sind
4. 〈fig.〉 Erfolg, erfolgreiche Tat
● ein \Wurf junger Hunde, Katzen, Wölfe ● ein glücklicher \Wurf 〈fig.〉; der Roman war sein großer \Wurf 〈fig.〉; ein guter, schlechter \Wurf (beim Würfeln od. Werfen) ● auf einen \Wurf auf einmal; alles auf einen \Wurf setzen mit einer Tat alles riskieren, aufs Spiel setzen; einen Gegenstand mit zwei Würfen treffen, umwerfen; ein \Wurf mit dem Ball, Speer, Stein; zum \Wurf ausholen

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Wụrf , der; -[e]s, Würfe, (als Mengenangabe auch:) Wurf [mhd., ahd. wurf, zu werfen]:
1.
a) das Werfen:
ein kraftvoller, geschickter W.;
der W. ging ins Ziel;
zum W. ausholen;
b) (Leichtathletik) das Werfen (von Speer, Diskus, Hammer o. Ä.) in möglichst große Weite; Weitwurf:
ein W. von 80 Metern;
der W. misslang;
beim letzten W. ist er übergetreten;
c) (Kegeln) das Werfen u. Rollenlassen der Kugel:
wer hat den ersten W.?;
ein W. in die Vollen;
es werden Wettbewerbe mit 50 bis 200 W. ausgetragen;
d) (Brettspiele) das Werfen, Rollenlassen eines od. mehrerer Würfel:
schon der erste W. brachte eine Sechs;
alles auf einen W. setzen (mit vollem Risiko alles auf einmal wagen).
2. gelungenes [künstlerisches] Werk, etw. Bedeutendes, Erfolgreiches:
mit dieser Erfindung ist ihm ein [neuer] W. gelungen;
das Werk ist kein großer W.
3. Faltenwurf.
4. (von bestimmten Säugetieren) Gesamtheit der auf einmal geborenen Jungen eines Muttertiers:
ein W. Katzen.

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Wurf,
 
1) Physik: Bewegung eines antriebslosen (idealerweise auch reibungslosen) Körpers (Wurfkörper) unter dem Einfluss der Erdbeschleunigung g, dem eine von null verschiedene Anfangsgeschwindigkeit v0 (relativ zur Erde) erteilt wurde; ihre Richtung schließt mit der Horizontalen den Winkel α ein. Sieht man vom Luftwiderstand ab, so überlagern sich beim Wurf zwei Bewegungen: die durch die Anfangsgeschwindigkeit hervorgerufene gleichförmige geradlinige Bewegung und die durch die Gravitation verursachte Fallbewegung (Fall). Bei Vernachlässigung des Luftwiderstands ergibt sich für eine Punktmasse als Wurfbahn eine Parabel. Die Gleichung dieser Wurfparabel lautet in der x-y-Ebene (für die Beträge von v0 und g)
 
Die Wurfhöhe beträgt yh = (v02 sin2 α) / (2g); sie erreicht für den senkrechten Wurf nach oben (α = 90º) ihren größten Wert. Die Wurfweite xw = (v02 sin 2α) / g hat beim schiefen Wurf unter α = 45º ihr Maximum und für jeweils zwei Abwurfwinkel α und 90º — α gleiche Werte (Flach- beziehungsweise Steilwurf); als Sonderfall unterscheidet man weiterhin den waagerechten Wurf mit α = 0º. - Die Berücksichtigung des Luftwiderstandes führt zur ballistischen Kurve, einer von der parabolischen Gestalt abweichenden Wurfbahn (Ballistik).
 
 2) Zoologie: bei Säugetieren, die gewöhnlich mehrere Junge zur Welt bringen, die Gesamtheit der nach einer Trächtigkeitsperiode geborenen (geworfenen) Jungen. (Geheck)
 

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Wụrf, der; -[e]s, Würfe (als Mengenangabe auch: -) [mhd., ahd. wurf, zu ↑werfen]: 1. a) das Werfen: ein kraftvoller, geschickter W.; der W. ging ins Ziel, in die Fensterscheibe; Gegen Würfe mit Lehmklütern zeigten sie sich unempfindlich (Lentz, Muckefuck 86); zum W. ausholen; b) (Leichtathletik) das Werfen (von Speer, Diskus, Hammer o. Ä.) in möglichst große Weite; Weitwurf: ein W. von 80 Metern; der W. misslang; beim letzten W. ist er übergetreten; c) (Kegeln) das Werfen u. Rollenlassen der Kugel: wer hat den ersten W.?; ein W. in die Vollen; es werden Wettbewerbe mit 50 bis 200 W. ausgetragen; d) (Spiel) das Werfen, Rollenlassen eines od. mehrerer Würfel: schon der erste W. brachte eine Sechs; So blickt dieser Spada, wenn er würfelt - während er den W. (die geworfenen Würfel) auf dem Tresen stehen lässt, verdeckt, kurz bevor er den ledernen Becher lüftet (Geiser, Fieber 98); *alles auf einen W. setzen (mit vollem Risiko alles auf einmal wagen). 2. gelungenes [künstlerisches] Werk, etw. Bedeutendes, Erfolgreiches: mit dieser Erfindung ist ihm ein [neuer] W. gelungen; Der heute erreichte Zustand unserer Zivilisation ist alles andere als ein großer W. (Gruhl, Planet 257); es ist für die Dichter der Sturm-und-Drang-Bewegung bezeichnend, dass sie ... ihre größten Würfe im jugendlichen Alter taten (Friedell, Aufklärung 98). 3. Faltenwurf. 4. (von bestimmten Säugetieren) Gesamtheit der auf einmal geborenen Jungen eines Muttertieres: ein W. Katzen, Hunde, Kaninchen; Irgendwann fand ein eiszeitlicher Jäger in einer Höhle einen W. gerade geborener Wolfswelpen (FAZ 2. 12. 97, L27); Ü Sie sind ein schmaler W. (salopp; schmaler, schmächtiger Mensch), treiben wohl kein Sport, wie? (Ziegler, Konsequenz 105).

Universal-Lexikon. 2012.