Au|to|ra|dio|gra|phie 〈f. 19〉 = Autoradiografie
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Au|to|ra|di|o|gra|phie [↑ auto- u. ↑ Radiographie] ein Verfahren zur »Selbstabbildung« der räumlichen Verteilung natürlicherweise radioaktiver oder durch Neutronenbestrahlung radioaktiv gemachter Stoffe auf einer photographischen Schicht, z. B. bei der Darstellung physiol. Transport- u. Stoffwechselvorgänge, von chromatographischen Trennungen (Autoradiochromatographie), in der Metallurgie.
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Autoradiographie,
Verfahren der Radiographie zum Nachweis der lokalen Verteilung von Radionukliden, die auf der Schwärzung von fotograf. Schichten durch die radioaktive Strahlung beruht. Sie wird in der Medizin, Biologie und Metallurgie angewandt. Die radioaktive Komponente kann dabei von vornherein als natürlicher Bestandteil enthalten sein (z. B. als Mineral- oder Gesteinsbestandteil), appliziert werden (Indikatormethode der Biologie) oder durch energiereiche Strahlung in der Untersuchungssubstanz aktiviert werden (Aktivierungsanalyse).
In der Medizin wird nach Aufnahme des Radionuklids (z. B. Strontium durch die Knochen, Phosphor durch Karzinomzellen) der Körper oder das Gewebe mit einer geeigneten fotograf. Schicht in Kontakt gebracht (Kontaktautoradiographie). Dies führt zu einer differenzierten Abbildung des Gewebes durch seine lokal unterschiedliche Strahlung (Histoautoradiographie), die nach der Entwicklung der Photoplatte (Autoradiogramm) gut erkennbar ist und wertvolle Aufschlüsse über Gewebsveränderungen gibt.
In der Biologie wird die Autoradiographie in vielfältiger Weise in pflanzen- und tierphysiologischen Untersuchungen eingesetzt, besonders in Verbindung mit chromatographischen und elektrophoretischen Methoden. Durch Injektion radionuklidhaltiger Stoffwechselmetabolite können Ort, Zeit und Umfang der Synthese und des Abbaus von Makromolekülen, der Verbleib von Stoffen (z. B. Schadstoffe) im Stoffwechsel eines Organismus oder Ökosystems und Stoffwechselketten und Enzymdefekte aufgeklärt werden. Im mikroskopischen Bereich dient sie der Untersuchung der Stoffverteilung innerhalb von Zellen (Mikroautoradiographie). Die beste Auflösung erhält man bei Autoradiographie mit β-Strahlern wie Tritium (3H) und Radiokohlenstoff (14C). Statt des fotograf. Films werden auch besondere Detektorgeräte (Radiochromatogramm-Scanner) verwendet.
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Au|to|ra|dio|gra|phie, die: (in der Medizin, der Biologie u. der Metallurgie angewandte) Methode zur Sichtbarmachung der räumlichen Anordnung radioaktiver Stoffe, die auf der Schwärzung von speziellen Platten (5) durch die Radioaktivität dieser Stoffe beruht.
Universal-Lexikon. 2012.