* * *
Spie|ge|lung 〈f. 20〉
1. das Spiegeln
2. das Gespiegeltwerden
3. das gespiegelte Abbild
* * *
Spie|ge|lung ↑ Symmetrie.
* * *
a) das Spiegeln;
b) das Gespiegeltwerden;
c) Spiegelbild:
was du da gesehen hast, war nur eine S.;
d) (Geom.) spiegelbildliches Abbilden eines ebenen od. räumlichen Gebildes beiderseits einer Geraden od. Ebene.
* * *
I Spiegelung,
1) Geometrie: eine spezielle Kongruenzabbildung (Bewegung). - In einem euklidischen Raum R ist eine Spiegelung eine umkehrbar eindeutige lineare Abbildung von R auf sich selbst, die zweifach hintereinander ausgeführt die identische Abbildung ergibt und die Abstände nicht verändert, d. h. ein involutorischer isometrischer Automorphismus. Zu jeder Spiegelung S auf R gehört genau ein Unterraum F von R, der Fixelement von S ist, d. h. es gilt S (x) = x für alle x aus F; umgekehrt existiert zu jedem Unterraum F von R genau eine Spiegelung auf R, die F als Fixelement besitzt. Die Spiegelungen bilden immer eine Untergruppe der Automorphismengruppe.
Eine Spiegelung wird als Punkt-, Geraden- oder Ebenenspiegelung bezeichnet, falls ihr Fixelement ein Punkt, eine Gerade beziehungsweise eine Ebene ist. Ist P ' das Bild des Punktes P, so ist der Punkt S (Symmetriepunkt) bei einer Punktspiegelung an S (dem Fixpunkt) Mittelpunkt der Strecke P̅P̅'̅; die dabei auf sich abgebildete Figur heißt punktsymmetrisch (Symmetrie). Bei einer Geradenspiegelung (Achsenspiegelung) an der Geraden g (Symmetrieachse) ist P̅P̅'̅ zu g (der Fixpunktgeraden) senkrecht; die dabei auf sich abgebildete Figur heißt achsen- oder spiegelsymmetrisch. - Verkettungen von Spiegelungen mit anderen Abbildungen sind die Gleitspiegelung, die Drehspiegelung und die Schrägspiegelung.
2) Kristallographie: eine Symmetrieoperation.
4) Optik: die regelmäßige oder gerichtete Reflexion.
II
Spiegelung,
Entspiegelung.
* * *
Spie|ge|lung, (selten:) Spieglung, die; -, -en [mhd. spiegelunge]: a) das Spiegeln; b) das Gespiegeltwerden; c) Spiegelbild: was du da gesehen hast, war nur eine S.; Ü Ich ... halte es (= dieses Bibelwort) vielmehr für die literarische Spiegelung eines schon Existenten (Stern, Mann 64); Jedenfalls sind Gerichtssprüche nicht nur Spiegelungen der sich ändernden Sitten, sondern auch prägend (Weltwoche 26. 7. 84, 7); d) (Geom.) spiegelbildliches Abbilden eines ebenen od. räumlichen Gebildes beiderseits einer Geraden od. Ebene: Eine Figur, welche bei einer Spiegelung auf sich abgebildet wird, heißt achsensymmetrisch (Mathematik I, 423).
Universal-Lexikon. 2012.