Akademik

Löwenzahn
Hundeblume; Saublume (schweiz.); Pusteblume (umgangssprachlich)

* * *

Lö|wen|zahn 〈m. 1u; Pl. nur scherzh.; Bot.〉 Angehöriger einer Milchsaft enthaltenden Gattung der Korbblütler mit grob gezähnten Blättern u. goldgelbem Blütenkorb, dessen Früchte mit einem „Fallschirm“ aus Haaren ausgestattet sind: Taraxacum; Sy Hundslattich, Kettenblume, Kuhblume, Pusteblume

* * *

Lö|wen|zahn, der <Pl. selten> [wohl nach den sehr spitz gezahnten Blättern]:
(zu den Korbblütlern gehörende) bes. auf Wiesen wachsende Pflanze mit länglichen, gezähnten, eine Rosette bildenden Blättern, hohlen, Milchsaft führenden Stängeln u. gelben Blüten, die sich zu einem kugeligen Samenstand entwickeln (vgl. Pusteblume).

* * *

Löwenzahn,
 
Bezeichnung für zwei sich stark ähnelnde Korbblütlergattungen: 1) Kuhblume (Taraxacum) mit rd. 60 zum Teil sehr formenreichen Arten, verbreitet v. a. in den gemäßigten Zonen; gelb blühende, Milchsaft führende Rosettenpflanzen mit buchtig fiederspaltigen Blättern. Die Blütenkörbchen bestehen nur aus Zungenblüten. Der Blütenschaft ist rund, hohl und blattlos. Die Früchte besitzen einen aus weißen bis bräunlichen Borsten bestehenden Pappus. In Mitteleuropa kommt v. a. der heute in den gemäßigten Zonen weltweit verbreitete Gemeine Löwenzahn (Taraxacum officinale) vor. Seine jungen Blätter ergeben einen vitaminreichen Wildsalat. In der Heilkunde wird der Gemeine Löwenzahn u. a. als »Blutreinigungsmittel«, harntreibendes Mittel sowie zur Behandlung von Gicht und rheumatische Beschwerden verwendet. 2) Milchkraut (Leontodon) mit etwa 40 Arten im temperierten Eurasien und im Mittelmeergebiet bis zum Iran. Ihr Aussehen ähnelt stark dem der Gattung Taraxacum, sie unterscheiden sich jedoch v. a. durch den aus federigen Borsten bestehenden Pappus. Einheimisch sind u. a. der häufig vorkommende, goldgelb blühende Herbstlöwenzahn (Leontodon autumnalis) mit meist verzweigten Stängeln und unterseits rötlich gestreiften Randblüten sowie der relativ selten anzutreffende Hundslattich (Nickender Löwenzahn, Leontodon taraxacoides) mit vor dem Aufblühen nickenden, gelben Blütenköpfchen und unterseits schwarz gerandeten Blütenhüllblättern.
 
Kulturgeschichte:
 
Der Gemeine Löwenzahn ist eine alte Heil- und Symbolpflanze. Sicher zählt er zu den in 2. Mose 12, 8 und 4. Mose 9, 11 genannten »bitteren Kräutern«. Eine erste genaue Abbildung gibt L. Fuchs. Seiner Heilwirkung wegen wurde er schon in der Literatur des 13. Jahrhunderts (z. B. Konrad von Würzburg) und in der Tafelmalerei des 15. und 16. Jahrhunderts Christus und Maria zugeordnet.
 

* * *

Lö|wen|zahn, der <o. Pl.> [wohl nach den sehr spitz gezahnten Blättern]: (zu den Korbblütlern gehörende) bes. auf Wiesen wachsende Pflanze mit länglichen, gezähnten, eine Rosette bildenden Blättern, hohlen, Milchsaft führenden Stängeln u. gelben Blüten, die sich zu einem kugeligen Samenstand entwickeln; Pusteblume.

Universal-Lexikon. 2012.