Tier|kreis 〈m. 1; unz.〉 die Folge der zwölf Sternbilder auf der Ekliptik (Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische); Sy Zodiakus [Lehnübersetzung von lat. zodiacus <grch. zodiakos kyklos, eigtl. „Kreis von Lebewesen“]
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Tier|kreis, der <o. Pl.> [für älter: Tierzirkel, LÜ von lat. zodiacus < griech. zōdiakós (kýklos), zu: zo̅̓dion = Sternbild des Tierkreises, eigtl. = kleines Gebilde, Vkl. von: zõon = Lebewesen, Tier] (Astron., Astrol.):
die Sphäre des Himmels umspannende Zone von zwölf Sternbildern entlang der Ekliptik, die von der Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn einmal jährlich durchlaufen wird.
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Tierkreis,
Tierkreisgürtel, Zodiakus, Zone am Himmel beiderseits der Ekliptik von etwa 15º Breite, innerhalb deren sich die Sonne, der Mond und die Planeten (mit Ausnahme des Pluto) bewegen und in der die zwölf (unterschiedlich langen) Tierkreissternbilder (ekliptikale Sternbilder) liegen. Infolge des jährlichen Umlaufs der Erde um die Sonne durchläuft diese für den irdischen Beobachter die Tierkreissternbilder in der Reihenfolge Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische; das Sternbild Schlangenträger wird nicht zu den Tierkreissternbildern gerechnet, obwohl es ebenfalls von der Ekliptik geschnitten wird. - Von den Tierkreissternbildern zu unterscheiden sind die gleichnamigen in der Astrologie und für die Erstellung von Horoskopen bedeutsamen zwölf Tierkreiszeichen von je exakt 30º Länge. Infolge der Präzession der Erdachse fallen Tierkreiszeichen und Tierkreissternbilder nicht mehr zusammen. Da man die Tierkreiszeichen aber auch heute noch mit dem Tierkreiszeichen Widder im Frühlingspunkt beginnen lässt, dieser sich dagegen in den vergangenen etwa 2 500 Jahren entlang der Ekliptik in das Sternbild Fische verschoben hat, sind heute Tierkreiszeichen und -Sternbilder um etwa eine Einheit gegeneinander verschoben.
Seit dem Altertum, besonders in Babylon und China, später durch griechische beziehungsweise ägyptische Elemente angereichert und im Hellenismus vollendet, wurde den Sternbildern des Tierkreises bestimmender Einfluss auf das menschliche Schicksal zugewiesen. Von Babylon aus gelangte die Astrologie auch nach Indien, sodass der indische und der chinesische Tierkreis dem hellenistischen ähnlich sind, wohingegen die Herkunft der altamerikanischen Tierkreiszeichen noch nicht geklärt ist. In der babylonisch-assyrischen Religion wurde der Tierkreis als Weg von Sonne und Mond unter der Herrschaft ihrer Götter angesehen; in anderen Religionen galt der Tierkreis als Symbol der Harmonien im Universum. V. a. auf Claudius Ptolemäus (2. Jahrhundert) geht die Teilung in männlichen und weiblichen Tierkreiszeichen (System der 12 Häuser) als Deutungsgrundlage der westlichen Astrologie zurück. Als Symbole werden die Tierkreiszeichen in eine analoge Entsprechung zu Menschentypen, Ereignissen, aber auch zu Pflanzen, Steinen (Monatssteine), Tieren, Farben u. a. Phänomenen gestellt. In der fernöstlichen (chinesischen) Mond-Astrologie (mit 28 »Mondhäusern«, chinesisch xiu) sind die ebenfalls 12 Tierkreiszeichen (Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund, Wildschwein) jeweils einem Jahr zugeordnet, entsprechend dem Zwölfjahreszyklus des Kalenders.
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Tier|kreis, der <o. Pl.> [für älter: Tierzirkel, LÜ von lat. zodiacus < griech. zōdiakós (kýklos), zu: zṓdion = Sternbild des Tierkreises, eigtl. = kleines Gebilde, Vkl. von: zõon = Lebewesen, Tier] (Astron., Astrol.): die Sphäre des Himmels umspannende Zone von zwölf Sternbildern entlang der Ekliptik, die von der Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn einmal jährlich durchlaufen wird; Zodiakus.
Universal-Lexikon. 2012.