Hoppel (umgangssprachlich); Mümmler; Hoppler; Feldhase; Rammler (männlich); Meister Lampe (umgangssprachlich); Schlampe (derb); Ische (vulgär); Schickse (derb); leichtes Mädchen; Flittchen (derb)
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Ha|se ['ha:zə], der; -n, -n:wild (besonders an Feld- und Waldrändern) lebendes Säugetier mit langen Ohren, Stummelschwanz, einem dichten, weichen, bräunlichen Fell und langen Hinterbeinen:
die Hasen hoppelten schnell über das Feld; einen Hasen jagen.
Zus.: Feldhase, Stallhase.
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Ha|se 〈m. 17〉
1. 〈Zool.〉 Angehöriger einer Familie der Nagetiere mit gestrecktem Körper, großen Ohren, kurzem Schwanz u. gespaltenen Lippen: Leporidae
2. 〈fig.〉 Sinnbild der Ängstlichkeit (Angst\Hase), auch der Schnellfüßigkeit
● mein Name ist \Hase, ich weiß von nichts ich bin völlig ahnungslos (auf einen Studenten dieses Namens zurückgehende Redensart); viele Hunde sind des \Hasen Tod 〈Sprichw.〉 ● einen \Hasen abziehen, braten, essen, spicken; einen \Hasen erlegen, hetzen, jagen, schießen; der \Hase hoppelt, schlägt Haken; wir werden ja sehen, wie der \Hase läuft 〈fig.; umg.〉 wie die Sache sich entwickelt; wissen, wie der \Hase läuft 〈umg.〉 Bescheid wissen ● ein alter \Hase 〈fig.; umg.〉 ein erfahrener Fachmann, der sich gut auskennt; falscher/Falscher \Hase = Hackbraten; er ist kein heuriger \Hase mehr 〈fig.; umg.〉 kein Neuling mehr ● da liegt der \Hase im Pfeffer 〈fig.; umg.〉 darin liegt die Schwierigkeit; davonlaufen wie ein \Hase eilig; ängstlich wie ein \Hase sein; dort, wo sich die \Hasen und die Füchse Gute Nacht sagen 〈fig.; umg.〉 an einem abgelegenen Ort auf dem Lande [<ahd. haso <germ. *hasan-; zu ahd. hasan „grau, glänzend“ <idg. *kasen- „grau“]
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Ha|se , der; -n, -n [mhd. hase, ahd. haso, eigtl. = der Graue, wahrsch. altes Tabuwort]:
1.
a) wild lebendes Säugetier mit langen Ohren, einem dichten, weichen, bräunlichen Fell u. langen Hinterbeinen:
er ist furchtsam wie ein H.;
der H. macht Männchen, hoppelt, schlägt Haken;
einen -n hetzen, schießen, abziehen, braten;
R da liegt der H. im Pfeffer (ugs.; das ist der entscheidende Punkt, die eigentliche Ursache; mit Bezug auf den fertig zubereiteten Hasenbraten in einer scharf gewürzten Soße, womit angedeutet wird, dass jmd. aus einer bestimmten Lage nicht mehr herauskommt);
☆ ein alter H. (ugs.; jmd., der sehr viel Erfahrung [in einer bestimmten Sache] hat);
heuriger H. (ugs.; Neuling; der ältere Hase hat Erfahrung darin, dem Jäger zu entkommen, im Gegensatz zu einem erst einjährigen Hasen: es macht ihm Spaß, die heurigen -n herumzukommandieren);
falscher H. (Hackbraten);
sehen, wissen, erkennen, begreifen, wie der H. läuft (ugs.; erkennen, vorhersagen können, wie eine Sache weitergeht; nach der Vorstellung, dass ein erfahrener Jäger nach kurzer Zeit beobachtenden Abwartens erkennen kann, in welche Richtung ein Hase flieht, auch wenn er viele Haken schlägt);
b) männlicher Hase (1 a);
c) Hasenbraten, -gericht:
es gibt heute H.;
d) (landsch.) Kaninchen.
3.
a) (salopp) Mädchen, Frau:
kennst du die -n im Klub?;
b) Kosewort, bes. für Kinder.
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I Hase,
1) Astronomie: deutscher Name des Sternbilds Lepus am südlichen Himmel.
2) Zoologie: Hasen.
Hase
die, rechter Nebenfluss der mittleren Ems, in Niedersachsen, 193 km lang, entspringt im Teutoburger Wald, durchfließt Osnabrück und das Artland, mündet in Meppen. Von der oberen Hase besteht westlich von Melle eine Abflussverbindung (Bifurkation) über Else und Werre zur Weser.
Hase,
1) Conrad Wilhelm, Baumeister, * Einbeck 2. 10. 1818, ✝ Hannover 28. 3. 1902; war 1843-48 Bauführer der Königlichen Hannoverschen Eisenbahndirektion. 1849-94 lehrte er am Polytechnikum in Hannover. 1863-97 war er dort gleichzeitig als Konsistorialbeamter tätig. Hase setzte sich für eine Wiederbelebung des gotischen Backsteinbaus ein. Er baute über 100 Kirchen (u. a. Christuskirche in Hannover, 1859-64), einige Bahnhöfe (z. B. in Lehrte, Celle, Wunstorf) und war zwischen 1858 und 1864 maßgeblich am Bau von Schloss Nordstemmen beteiligt (auch Innenausstattung). Er war ferner als Restaurator mittelalterlicher Bauten tätig (u. a. Zisterzienserabtei Loccum, Sankt Godehard und Sankt Michael in Hildesheim). Ab 1856 gab er die »Mittelalterliche Baudenkmäler Niedersachsens« heraus.
2) Friedrich Traugott, Schriftsteller, * Steinbach (heute zu Langensteinbach, Landkreis Mittweida) 16. 2. 1754, ✝ Dresden 9. 2. 1823; dort Geheimer Kabinettssekretär; gab 1776-78 den Leipziger Musenalmanach heraus; schrieb einen sozialkritischen Roman (»Gustav Aldermann«, 2 Bände, 1779) in dramatischen Dialogen mit Szenenanweisungen.
3) Karl August von (seit 1883), evangelischer Theologe, * Niedersteinbach (heute zu Langensteinbach, Landkreis Mittweida) 25. 8. 1800, ✝ Jena 3. 1. 1890; war als Student und Privatdozent in der (verbotenen) Burschenschaft politisch aktiv; 1824/25 Festungshaft (Hohenasperg); seit 1830 Professor für Kirchengeschichte in Jena; 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Hase verstand, von der Romantik beeinflusst, Geschichte als »Anschauung« im Sinne von F. W. J. Schelling und F. D. E. Schleiermacher und sah in der Kirchengeschichte jeweils geschichtlich bedingte und legitimierte Gestaltungen des christlichen Glaubens. In seinem in Analogie zum theologischen Kompendium L. Hütters verfassten »Hutterus redivivus, oder Dogmatik der evangelisch-lutherischen Kirche« (1828) versuchte er eine Übersetzung der altprotestantischen Orthodoxie ins 19. Jahrhundert. Sein als Entgegnung zu J. A. Möhlers »Symbolik« entstandenes »Handbuch der protestantischen Polemik gegen die römisch-katholische Kirche« (1862) verbindet Kritik am Katholizismus mit Verständnis für dessen christlichen Inhalte.
4) Karl Günther von, Diplomat und Journalist, * Wangern (bei Liegnitz) 15. 12. 1917; Berufsoffizier (bis 1945); seit 1951 im diplomatischen Dienst, 1958-61 Pressereferent im Auswärtigen Amt, leitete 1962-67 im Range eines Staatssekretärs das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung 1967-69 war er Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, 1970 bis 1977 Botschafter in London, 1977-82 Intendant des ZDF, 1982-93 Vorsitzender der Deutsch-Englischen Gesellschaft.
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Ha|se, der; -n, -n [mhd. hase, ahd. haso, eigtl. = der Graue, wahrsch. altes Tabuwort]: 1. a) wild lebendes Nagetier mit langen Ohren, einem dichten, weichen, bräunlichen Fell u. langen Hinterbeinen: er ist furchtsam wie ein H.; der H. macht Männchen, hoppelt, schlägt Haken; einen -n hetzen, schießen, abziehen, braten; R da liegt der H. im Pfeffer (ugs.; das ist der entscheidende Punkt, die eigentliche Ursache; mit Bezug auf den fertig zubereiteten Hasenbraten in einer scharf gewürzten Soße, womit angedeutet wird, dass jmd. aus einer bestimmten Lage nicht mehr herauskommt); *ein alter H. (ugs.; jmd., der sehr viel Erfahrung [in einer bestimmten Sache] hat): Wir schauten mitunter neidisch rüber zu den alten -n, bei denen es flutschte (Junge Welt 29. 6. 77, 4); heuriger H. (ugs.; Neuling; der ältere Hase hat Erfahrung darin, dem Jäger zu entkommen, im Gegensatz zu einem erst einjährigen Hasen): es macht ihm Spaß, die heurigen -n herumzukommandieren; der neulich auf der Baustelle Herbersbach? Das war auch kein heuriger H. (Brot u. Salz 200); falscher H. (Hackbraten); sehen, wissen, erkennen, begreifen, wie der H. läuft (ugs.; erkennen, vorhersagen können, wie eine Sache weitergeht; nach der Vorstellung, dass ein erfahrener Jäger nach kurzer Zeit beobachtenden Abwartens erkennen kann, in welche Richtung ein Hase flieht, auch wenn er viele Haken schlägt): Nein, halt den Mund, Junge, jetzt hilft das auch nichts mehr, hast du denn nicht begriffen, wie der H. hier läuft (Prodöhl, Tod 117); b) männlicher ↑Hase (1 a); c) Hasenbraten, -gericht: es gibt heute -e; d) (landsch.) Kaninchen. 2. (Sport Jargon) ↑Schrittmacher (3). 3. a) (salopp) Mädchen, Frau: Gehen wir in die Orchidee, da kenn' ich zwei -n (Sobota, Minus-Mann 164); Er redet auch daheim meistens übers Tanzen oder über die tollen -n, die man dabei aufreißen kann (Zenker, Froschfest 13); b) Kosewort, bes. für Kinder.
Universal-Lexikon. 2012.