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spitz
gehässig; spöttelnd; lächerlich machend; (dezent) spöttisch; ironisch; lästernd; halbernst; nicht ganz ernst gemeint; scharfzüngig; scherzhaft; lästerlich; ins Lächerliche ziehend; mit gespielter Ernsthaftigkeit

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spitz [ʃpɪts̮] <Adj.>:
1.
a) mit einer scharfen Spitze endend:
eine spitze Nadel, Gabel; spitze Zähne; der Bleistift ist nicht spitz genug; der Nagel ist sehr spitz.
Syn.: scharf.
Zus.: nadelspitz.
b) in eine Spitze zulaufend; eine Spitze bildend:
der Turm hat ein spitzes Dach; spitze Schuhe tragen; ein spitzer Winkel (ein Winkel von weniger als 90 Grad).
2. (ugs.) boshaft:
spitze Bemerkungen machen; spitze Reden führen.
Syn.: anzüglich, bissig.

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spịtz 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. mit einer Spitze versehen
2. immer schmaler, dünner werdend, in einem Punkt endend
3. 〈fig.〉 leicht boshaft, anzüglich, stichelnd (Bemerkung)
4. 〈fig.; umg.〉 wollüstig, geil
● etwas mit \spitzen Fingern anfassen mit Daumen u. Zeigefinger u. die übrigen abspreizend (vor Ekel od. aus Angst, sich zu beschmutzen); \spitze Reden führen 〈fig.〉; \spitze Schuhe; \spitzer Winkel W. unter 90 °C; eine \spitze Zunge haben 〈fig.〉 boshaft sein, gern stichelnaussehen: du siehst \spitz aus, bist \spitz geworden 〈umg.〉 mager, dünn im Gesicht; „...!“, sagte sie \spitz 〈fig.〉; \spitz zulaufen ● er ist total \spitz auf das Mädchen [<mhd. spitz „spitz“, (fig.) „klug, schlau“ <ahd. spizzi „spitz“]

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spịtz <Adj.> [mhd. spiz, spitze, ahd. spizzi, verw. z. B. mit lat. spica = Ähre (eigtl. = Spitze)]:
1.
a) in einer [scharfen] Spitze (1 a) endend:
ein -er Nagel;
der Bleistift ist nicht s. genug;
ein Werkzeug s. schleifen;
b) schmal zulaufend:
-e Knie, Schuhe;
ein Kleid mit -em Ausschnitt;
die -en Bogen (Spitzbogen) der Kirche;
c) (Geom.) (von Winkeln) kleiner als 90°:
ein -er Winkel.
2. (von Tönen, Geräuschen) heftig, kurz u. hoch:
einen -en Schrei ausstoßen.
3. (ugs.) schmal, abgezehrt (im Gesicht):
s. aussehen;
sie ist [im Gesicht] s. geworden.
4. anzüglich, stichelnd:
-e Bemerkungen;
sie kann sehr s. sein.
5. (ugs.) vom Sexualtrieb beherrscht; geil; sinnlich:
die Frau ist so was von s.;
sie macht die Typen s. und lässt sie dann nicht ran.
6.
s. auf jmdn., etw. sein (scharf 20).

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I
Spịtz,
 
Marktgemeinschaft im Bezirk Krems, Niederösterreich, an der Donau, in der Wachau, 227 m über M., 2 000 Einwohner; Schifffahrtsmuseum; Wein- und Obstbau; reger Ausflugsverkehr.
 
Stadtbild:
 
Spätgotische Pfarrkirche, barocker Erlahof, Bürgerhäuser des 16.-18. Jahrhunderts, Burgruine Hinterhaus.
 
II
Spitz
 
[spɪts],
 
 1) Mark, amerikanischer Schwimmer, * Modesto (Calif.) 10. 2. 1950; neunfacher Olympiasieger: 1968 über 4 × 100 und 4 × 200 m (Freistilstaffeln), 1972 über 100 und 200 m Freistil, 100 und 200 m Schmetterling, 4 × 100 und 4 × 200 m (Freistilstaffeln), 4 × 100 m (Lagenstaffel); schwamm zwischen 1967 und 1972 24 (Einzel-)Weltrekorde.
 
 
 2) [auch ʃpɪts], René Arpad, österreichisch-ungarischer Psychoanalytiker, * Wien 29. 1. 1887, ✝ Denver (Colorado) 14. 9. 1974. Nach Abschluss des Medizinstudiums in Budapest unterzog sich Spitz 1910 einer Lehranalyse bei S. Freud in Wien. Spitz emigrierte 1933 nach Frankreich, 1938 in die USA. Sein Hauptinteresse galt der frühen Mutter-Kind-Beziehung. Bekannt wurde Spitz durch seine Untersuchungen zu den Folgen einer Mutterentbehrung beim Säugling und Kleinkind (anaklitische, d. h. durch eine Trennung von der Mutter verursachte Depression, Hospitalismus).
 
Werk: No and yes. On the beginning of human communication (1957; deutsch Nein und ja. Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation).
 
Ausgabe: Erziehung in früher Kindheit, herausgegeben von G. Bittner u. a. (1968).

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Spịtz, der; -es, -e [1: wohl subst. Adj. spitz; 2: eigtl. = Ansatz, Beginn (= Spitze) eines Rauschs, vgl. frz. (avoir une) pointe, ↑Pointe; 3: zu ↑Spitz (1)]: 1. Hund mit spitzer Schnauze u. aufrecht stehenden, spitzen Ohren, mit geringeltem Schwanz u. meist langhaarigem, schwarzem od. weißem Fell. 2. (landsch.) leichter Rausch. 3. *mein lieber S.! (fam.; Anrede, die Verwunderung ausdrückt od. einen mahnenden, drohenden Hinweis beinhaltet). 4. a) (österr., schweiz.) Spitze; b) *auf S. und Knopf/S. auf Knopf stehen (südd.; auf Messers Schneide stehen; wohl zu ↑Spitze 1 a = Degen-, Schwertspitze u. Knopf in der Bed. „Knauf des Degens, Schwertes“): Die Dinge stehen jetzt in der DDR auf S. und Knopf (Stuttg. Zeitung 9. 11. 89, 1). 5. (österr.) kurz für ↑Tafelspitz. ∙ 6. <auch -en, -en> Spitze (8) [als Verzierung an Kleidungsstücken]: Ihr habt da einen saubern -en am Kragen, und wie euch die Hosen sitzen! (Schiller, Wallensteins Lager 6).

Universal-Lexikon. 2012.