Ibbenbüren,
Stadt im Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen, zwischen Teutoburger Wald und Schafberg (Ausläufer des Wiehengebirges), 75 m über dem Meeresspiegel, 49 000 Einwohner; Steinkohlenbergbau (seit 16. Jahrhundert) am Schafberg (heute mit 1 500 m Tiefe der tiefste Steinkohlenschacht der Erde) mit Großkraftwerk (770 MW), Stahl- und Maschinenbau, Leder-, Textil- und chemische Industrie, Abbau von Karbonsandstein und Kalk.
Die evangelische Stadtpfarrkirche ist eine dreischiffige Hallenkirche (1523 begonnen) mit spätgotischer Steinkanzel, Westturm mit zwei spätromanischen Untergeschossen. Die katholische Pfarrkirche Sankt Mauritius und Gefährten, 1829-33 an der Stelle eines Fachwerkbaus errichtet, ist eine klassizistische Hallenkirche mit expressionistischen Deckengemälde (1927) von August Kolb.
Erste urkundliche Nennung des Ortes 1146. In Ibbenbüren bestanden im Mittelalter die Grundherrschaften der Edelherren von Ibbenbüren, der Äbtissin von Herford und der Grafen von Tecklenburg. Ende des 15. Jahrhunderts gelangte Ibbenbüren in den Besitz Kaiser Karls V. und wurde 1548 dem Amt Lingen zugeordnet. Nach dem Niederländisch-Spanischen Erbfolgekrieg wurde der Ort 1648 endgültig dem Haus Oranien zugeschlagen. 1721 wurde Ibbenbüren, das 1702 an Preußen gefallen war, zur Stadt erhoben.
H. Rickelmann u. H. Röhrs: Der Ibbenbürener Steinkohlenbergbau. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (1983).
Universal-Lexikon. 2012.