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La Coruña
La Coruña
 
[lako'ruɲa],
 
 1) Hauptstadt der Provinz La C. in Galicien, Spanien, 243 100 Einwohner; Handels-, Erdöl-, Fischerei- und Passagierhafen an der verzweigten, gut geschützten Bucht von La C.; Universität, Schifffahrts- und Landwirtschaftsschule, technische Institute, Theater. Die Stadt ist ein Industriestandort mit Erdölraffinerie, Wärmekraftwerk, Aluminiumhütte, Graphitproduktion, Chemiewerken (Kunstdünger, pharmazeutische Produkte), Metallverarbeitung, Fischverarbeitung (Sardinen, Schellfische; Miesmuschelzucht); Flughafen. La C. ist Urlaubszentrum v. a. für Spanier (Badestrände, Wassersport, Segelklub).
 
Stadtbild:
 
In der höher gelegenen Altstadt, zum Teil von Mauern (drei Tore aus dem 16./17. Jahrhundert) umgeben, befinden sich die Kollegiatskirche Santa Maria del Campo (12.-15. Jahrhundert), die Klosteranlage Convento de las Bárbaras (15. Jahrhundert, im Kern Synagoge des 11. Jahrhunderts), Santo Domingo und San Nicolás (beide 18. Jahrhundert), die Ruine des Klosters San Francisco (1214 erbaut, im 17. Jahrhundert zum Teil zerstört, Nationaldenkmal) und zahlreiche Adelspaläste (18. Jahrhundert); an der Hafenseite vielstöckige Häuser des 19. Jahrhunderts mit hohen, verglasten Balkonfronten (Galerias de cristales); auf einer Felskuppe im Nordwesten steht der 58 m hohe Torre de Hércules (römischer Kernbau aus dem 2. Jahrhundert, Oberteil 1693), der einzige erhaltene Leuchtturm der Antike (Nationaldenkmal). Isozaki Arata erbaute den »Domus«, Museum der Wissenschaften, Kultur und Künste (1995 eröffnet).
 
Geschichte:
 
La C., ursprünglich eine iberische Gründung, wurde von den Phönikern als Hafenplatz benutzt und hieß in römischer Zeit zunächst Flavium Brigạntium, dann Ardobirium Coronium. 713 kam es unter arabischer Herrschaft und wurde Ende des 10. Jahrhunderts von Mansur (Almansor) zerstört. 1369 wurde die Stadt von Portugal, 1386 von Kastilien erobert; im April 1520 tagten hier unter Karl V. die spanischen Cortes. Die Armada Philipps II. brach von hier gegen England auf; 1589 widerstand die Stadt den Engländern unter F. Drake. 1805 und 1808 fanden vor La C. britisch-französische Seegefechte statt; 1809-12 war die Stadt von napoleonischen Truppen besetzt, 1823 von denen Ludwigs XVIII. von Frankreich, der im Auftrag der Heiligen Allianz König Ferdinand VII. gegen die liberale Revolution unterstützte.
 
 2) Provinz an der Nordwestküste Spaniens, in Galicien, 7 876 km2, 1,11 Mio. Einwohner; relativ dicht besiedelt (141 Einwohner/km2); gebirgig; ozeanisch-gemäßigtes Klima mit 1 000-1 600 mm Jahresniederschlägen; Laub- und Mischwälder, Heideflächen und Wiesen. Wirtschaftliche Grundlagen sind Landwirtschaft mit bäuerlichem Kleinbesitz (Rinder-, Schweinehaltung, Anbau von Roggen, Bohnen, Mais, Wein), Fischfang und -verarbeitung in zahlreichen Häfen, Schiffbau, Bergbau (Eisen-, Wolfram-, Zinnerz). Religiös-kulturelles Zentrum ist Santiago de Compostela. Traditionelles Auswanderungs- und ländliches Abwanderungsgebiet.
 

Universal-Lexikon. 2012.