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Mais
Kukuruz (österr.)

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Mais [mai̮s], der; -es:
a) hochwachsende Pflanze mit breiten, langen Blättern und einem großen, als Kolben wachsenden Fruchtstand mit leuchtend gelben Körnern:
Mais ist in vielen Ländern ein wichtiges Nahrungsmittel.
Syn.: Kukuruz (österr., sonst landsch.).
b) Frucht des Maises (a): aus Mais kann man Popcorn machen.

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Mais 〈m.; -es; unz.〉
1. 〈Bot.〉 bis 3 m hohe, zu den Süßgräsern gehörende, aus Amerika stammende Getreidepflanze: Zea mays; Sy Türkischer Weizen, Kukuruz, 〈veraltet〉 Welschkorn
2. 〈umg.; schweiz.〉 Krach, Lärm, Streit
[<span. maíz <indian. (Antillen) mahiz, mayz]

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Mais , der; -es, (Sorten:) -e [frz. maïs, span. mai̓z < Taino (Indianerspr. der Karibik) mays]:
a) (aus Mittelamerika stammende) hochwachsende Pflanze mit breiten, langen Blättern u. einem großen, als Kolben wachsenden Fruchtstand mit gelben Körnern, die als Nahrungsmittel u. als Viehfutter verwendet werden;
b) Frucht des Maises (a):
Brot aus M.

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I
Mais
 
[französisch-spanisch, aus Taino, einer Indianersprache der Karibik], Kụkuruz, Tụ̈rkischer Weizen, Wẹlschkorn, in den USA Corn [kɔːn], Zea, Gattung der Süßgräser mit der einzigen Art Zea mays, einem bis 2,5 m hohen Getreide mit markhaltigen Halmen und eingeschlechtigen, einhäusig verteilten Blüten. Die männlichen Ährchen stehen in einer endständigen Rispe; die weiblichen Blütenstände stellen blattachselständige, kurz gestielte Kolben dar, die von Hüllblättern (Lieschen) umgeben sind, aus denen die bis 40 cm langen Griffel als Büschel herausragen. Der Mais ist proterandrisch (die männlichen Blüten reifen vor den weiblichen) und wird daher windbestäubt. Die Früchte (Maiskörner) sind weiß, gelb, rot oder blau und stehen in Längsreihen am Kolben. Der Mais ist nur als Kulturform bekannt. Seine Abstammung ist noch nicht endgültig geklärt. Als mögliche »Vorfahren« gelten u. a. die Teosinte (Euchlaena mexicana) und die Art Euchlaena diploperennis. Ursprünglich in Mittelamerika beheimatet, wird der Mais heute weltweit in den (wärmeren) gemäßigten Gebieten kultiviert. Die zahlreichen Varietäten werden in folgende Großgruppen zusammengefasst: Der vielfach in Europa angebaute Hart- oder Hornmais (Zea mays convar. vulgaris) besitzt ein größtenteils hornartiges Endosperm. Das Endosperm des besonders in den USA kultivierten Zahnmaises (convar. dentiformis) ist an den vier Seiten hornig und in der Mitte weich. Der Weich- oder Stärkemais (convar. amylacea) wird meist in Südamerika angebaut (v. a. zur Stärkegewinnung) und hat ein mehliges, weiches Endosperm. Beim Zuckermais (convar. saccharata) wird im oberen Teil des Endosperms Zucker, im unteren Amylodextrin gespeichert; in den USA und in Europa als Gemüsemais und als Viehfutter verwendet. Der Puff-, Perl- oder Reismais (convar. microsperma) besitzt außen ein horniges, innen ein mehliges Endosperm und platzt daher leicht beim Erhitzen. Das Endosperm des v. a. in den USA angebauten Wachsmaises (convar. ceratina) besteht fast nur aus Amylopektin; wegen der besonderen Quellfähigkeit zur Herstellung von Klebstoffen und Puddingpulver genutzt.
 
Anbau:
 
Der Mais benötigt relativ wenig Niederschlag (500-700 mm), sein Temperaturoptimum liegt bei 30 ºC, und er ist frostempfindlich. Hauptanbaugebiete sind der Maisgürtel (Corn Belt) der USA, China und Brasilien. Die Ernte erfolgt häufig noch von Hand, zum Teil aber auch schon maschinell (v. a. in den USA). Damit die Maiskörner lagerfähig sind, müssen sie von einem Wassergehalt von etwa 50 % auf etwa 15 % getrocknet werden.
 
Ernährungsphysiologische Bedeutung:
 
Maiseiweiß (Zein; Getreide, Übersicht) ist arm an den essenziellen Aminosäuren Lysin und Tryptophan und somit biologisch nicht wertvoll. Daneben liegt das Nicotinsäureamid (gehört zur Vitamin-B-Gruppe) in nicht resorbierbarer Form vor. Dieses führt bei einseitiger Maisernährung zur Vitaminmangelerkrankung Pellagra. Durch entsprechende Züchtung versucht man diesem Eiweiß- und Vitaminmangel entgegenzuwirken. Mais für die menschliche Ernährung wird als Gemüse verzehrt oder zu Mehl, Grieß, Flocken (»Cornflakes«) u. a. verarbeitet. Aus den Maiskeimen gewinnt man das Maiskeimöl. Daneben sind die Lieschen Ausgangsmaterial für Zigarettenpapier; das Stroh dient als Streu.
 
In den Ländern der gemäßigten Zone wird der Mais v. a. als Futtermittel verwendet. Maiskörner sind durch ihren hohen Energiegehalt (Stärke, Fett) v. a. im Mischfutter für Masthähnchen und auch Legehennen (carotinoidreich; positive Auswirkung auf die Dotterfärbung) enthalten. Bei Schweinen führen höhere Körnermaisanteile im Futter zu weichem, gelbem Fett. In einem seit einigen Jahren zur Schweinemast eingesetzten Körner-Spindel-Gemisch des Maiskolbens (Corn-Cob-Mix) sind alle Körner und unterschiedliche Anteile der Maisspindel enthalten; weniger energiereich ist das Maiskolbenschrot. Ein gutes, energiereiches Grundfutter für Milchkühe und Mastrinder ist die Maissilage.
 
Krankheiten
 
und Schädlinge: Wegen der Wärmebedürftigkeit sind Frostschäden und Kälteschock bei Jungpflanzen häufig; es bilden sich gelbe, verkrümmte Blätter (Tüten), auch Querrisse (Wuchsrisse). Kümmerwuchs und Verfärbungen sind Anzeichen für Bor-, Magnesium-, Molybdänmangel. Zahlreiche Pilze verursachen Wurzel- oder Stängelfäule, Blattflecken, Rost und Maisbeulenbrand. An Nematoden treten Stock-, Zysten- und Wurzelälchen auf. Maden der Fritfliege (Maisfliege) bewirken Absterben des Herztriebes; Raupen des Maiszünslers fressen im Halminnern, sodass die Halme umbrechen. Erhebliche Schäden entstehen beim Auflaufen durch Vogelfraß. Die Bekämpfung der pilzlichen Auflaufkrankheiten und der Fritfliege erfolgt durch Saatgutbeizung. Zur biologischen Bekämpfung des Maiszünslers wird eine Schlupfwespe (Trichogramma) als Eiparasit eingesetzt.
 
Wirtschaft:
 
Bedeutendster und für den Weltmarkt einflussreichster Produzent von Mais sind die USA, wichtigstes europäisches Anbauland ist Frankreich. Durch eine ständige Steigerung der Flächenerträge - Anfang der 1960er-Jahre wurden rd. 25 Dezitonnen (dt) Mais pro ha geerntet, heute sind über 70 dt/ha möglich - und sinkende Nachfrage schrumpft der Importbedarf der EG (Selbstversorgungsgrad: rd. 90 %) für Mais, der insbesondere durch Weizen und preiswerte Gerste verdrängt wird, sowohl bei der Mischfutterindustrie als auch in der Landwirtschaft.
 
Geschichte:
 
Mais wurde zwischen 5000 und 3400 v. Chr. im mexikanischen Tehuacántal (Bundesstaat Puebla) kultiviert. Sehr rasch gelangte primitiver Kulturmais über Ecuador in das Andengebiet Südamerikas, wo man ihn ab 3000 v. Chr. züchterisch veredelte. Die Rückkreuzung mit mesoamerikanischen Varianten führte um 2500 v. Chr. zu den ersten stabilen Kulturpflanzen. Im indianischen Südamerika überwiegend Festtagsspeise, erlangte der Mais in Mesoamerika große Bedeutung als Subsistenzgetreide. Die Europäer lernten ihn im 15. Jahrhundert auf den Antillen kennen. In der Alten Welt wird Mais erst seit dem 17. Jahrhundert in Feldkulturen angebaut.
 
Literatur:
 
I. Grebenscikov: M. als Kulturpflanze (21959);
 P. C. Mangelsdorf: Der Ursprung des M. - eine neue Theorie, in: Spektrum der Wiss. (1986), H. 10; N. Lütke Entrup: M. u. Umwelt (1993).
 
II
Mais
 
[meɪz], Roger, jamaikanischer Schriftsteller, * Kingston 11. 8. 1905, ✝ Saint Andrew 21. 6. 1955; hielt sich 1952-54 in Europa auf. Seine Werke spiegeln sein politisches Engagement für die Unterdrückten und Armen (seit 1938 war er in der sozialistischen People's National Party aktiv), verbinden Religiosität mit Protest und zeigen eine tragische Weltsicht. »Brother man« (1954; deutsch »Sie nannten ihn Bruder Mensch«) befasst sich als erster Roman in der Karibik mit den Rastafariern.
 
Weitere Werke: Romane: The hills were joyful together (1953; deutsch Und alle Hügel sollen jubilieren); Black lightning (1955).
 
Kurzgeschichten: Listen, the wind, and other stories (herausgegeben 1986).

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Mais, der; -es, (Sorten:) -e [frz. maïs, span. maíz < Taino (Indianerspr. der Karibik) mays]: a) (aus Mittelamerika stammende) hoch wachsende Pflanze mit breiten, langen Blättern u. einem großen, als Kolben wachsenden Fruchtstand mit gelben Körnern, die als Nahrungsmittel u. als Viehfutter verwendet werden; b) Frucht des Maises (a): Brot aus M.

Universal-Lexikon. 2012.