Elfe
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Fee [fe:], die; -, Feen ['fe:ən]:mit Zauberkraft ausgestattete, meist schöne weibliche Gestalt aus dem Märchen, die Gutes oder auch Böses bewirkt:
die gute Fee hatte ihm drei Wünsche erfüllt.
Zus.: Märchenfee.
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Fee 〈f. 19〉 zarte, anmutige, freundliche od. düstere weibl. Märchengestalt ● die böse und die gute \Fee [<frz. fée „Fee“ <vulgärlat. fata „Schicksalsgöttin“ <lat. fatua „Weissagerin“; → Fatum, Fata Morgana; verwandt mit feien]
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Fee , die; -, -n [frz. fée = Fee, Zauberin < vlat. Fata = Schicksalsgöttin, Fee, zu lat. fatum, ↑ Fatum]:
schönes, den Menschen meist wohlwollend gegenüberstehendes weibliches Märchenwesen, das mit Zauberkraft ausgestattet ist:
eine gute, böse F.;
Ü Tante Liese war unser Schutzengel und unsere gute F.
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Fee
[französisch, von vulgärlateinisch Fata »Schicksalsgöttin«, »Fee«, zu fatum »Schicksal«] die, -/'Fe|en, weiblicher Naturgeist der Volkserzählung. In die Feenvorstellung sind unterschiedliche antike und indoeuropäische Traditionen eingegangen, wie Schicksalsglaube, Verehrung von Elementargeistern und weisen Frauen, Fruchtbarkeitskulte sowie (mit der Ausbreitung des Artusstoffes seit dem Mittelalter) die aus prähistorischen Lichtgöttern hergeleitete irisch-keltische Feenmythologie. Die Vorstellung von drei Feen als Schicksalsgöttinnen (eine zentrale Komponente der ursprünglichen Feenmythologie) entstand in einer Verbindung der griechisch-römischen Moiren und Parzen und der wohl keltischen Matres oder Matronae. Der daraus resultierende Doppelcharakter der meisten Feen (schicksalsbestimmende sowie mütterliche Wesen) reicht bis zu den Gaben- und Patenfeen der Märchen des 18. Jahrhunderts. Von den Dreiergruppen sind die Einzelgestalten zu unterscheiden, deren keltische Grundform bei den irischen Feen am reinsten erhalten ist: Hier handelt es sich um schöne, zauberkundige dämonische Wesen, die in Quellen, Wäldern, Grotten oder auf fernen Inseln (z. B. Avalon) leben. Sie helfen den Menschen und verleihen Haus und Hof Wohlergehen, bestrafen aber auch Undankbare. Daneben treten aber auch Feen auf, die mit naturmythischen Wesen, Geistern und Elfen verwandt sind. In Frankreich und Spanien brachte man Feen mit Dolmen und Menhiren in Verbindung. Im deutschen Volksglauben nehmen »Frau Holle«, »Frau Gode«, die »weisen Frauen« und ähnliche Gestalten die Stelle der Fee ein.
Die Vorstellung, dass die Feen Helden in ihr Reich locken, aus dem sie nicht oder nur vorübergehend zurückkehren, wird in der Literatur des Mittelalters wichtig. Die altfranzösische Literatur bezog das Feenmotiv in die Artussagen ein (die Fee Morgane herrscht auf der Insel Avalon). Neben der wunderbaren Feengabe fand besonders das Motiv der Feenliebe zu Sterblichen Verbreitung. Seinen deutlichsten Niederschlag fand es in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts in den Versnovellen (Lais) der Marie de France und anderer Verfasser. Aus der altfranzösischen Literatur wurde die Feenvorstellung in die mittelhochdeutsche höfische Epik übernommen (Wolfram von Eschenbach u. a.).
In England brachten G. Chaucers »Canterbury tales« (entstanden 1387-1400, Erstdruck um 1478) Feengeschichten. Über Zwischenstufen lässt sich die Überlieferung verfolgen bis zu E. Spenser (»The faerie queene«, 1590-96) und Shakespeare (»A midsummer night's dream«, 1600). Im Englischen wurde Fairy Tale (Feenerzählung) zur Bezeichnung für »Märchen« überhaupt. Feen begegnen auch in der Spaniens (u. a. bei M. de Cervantes) und Italiens (z. B. bei L. Ariosto, T. Tasso). Für die spätere Entwicklung wurden die aus der Volksüberlieferung schöpfenden Märchen von G. F. Straparola (16. Jahrhundert) und G. Basile (17. Jahrhundert) wichtig, die in Frankreich Ende des 17. Jahrhunderts eine wahre Mode des Märchenerzählens anregten. Feenerzählungen enthalten hier die Sammlungen von C. Perrault und der Marie-Catherine d'Aulnoy. Die Bezeichnung Contes de Fées bürgerte sich in Frankreich für alle märchenhaften Geschichten ein. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts beeinflusste die orientalische Erzählliteratur (»Tausendundeine Nacht«) die europäischen Feenmärchen. Das seit 1780 erscheinende »Cabinet des Fées« brachte es auf 41 Bände. Durch literarische Vermittlung und mündliche Tradition der Hugenotten kam es im 18. Jahrhundert in Deutschland zur Neubelebung der Feendichtung. Das Wort »Fee« ist erstmals nach 1740 belegt. C. M. Wieland führte (1752) die Begriffe Feenland und Feenmärchen ein. (Märchen)
R. Robert: Le conte de fées littéraire en France. .. (Nancy 1982);
M. Lüthi: Märchen (91996).
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Fee, die; -, -n [frz. fée = Fee, Zauberin < vlat. Fata = Schicksalsgöttin, Fee, zu lat. fatum, ↑Fatum]: schönes, den Menschen meist wohlwollend gegenüberstehendes weibliches Märchenwesen, das mit Zauberkraft ausgestattet ist: eine gute, böse F.; Ü Tante Lies ... war unser Schutzengel und unsere gute F., die uns fast jeden Wunsch erfüllte (Wilhelm, Unter 76).
Universal-Lexikon. 2012.