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Ragnarök
Tag des jüngsten Gerichts; Offenbarung; Ende der Welt; Apokalypse; Weltende; Götterdämmerung; Weltuntergang

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Rạg|na|rök 〈f.; -; unz.; nord. Myth.〉 Weltuntergang nach vergebl. Kampf der Götter mit bösen Mächten [<anord. regin, rögn „Götter“ + rök „Ursprung, Geschichte“]

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Rạg|na|rök, die; - [aisl. ragna rök, Götterdämmerung] (germ. Mythol.):
Weltuntergang.

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Rạgnarök
 
[altnordisch »Götterverhängnis«] die, -, altnordisch Mythologie: der Kampf der Götter mit den feindlichen Mächten, ihr Untergang und die Vernichtung der Erde. Vorboten der Endzeit, die nach der Ermordung des guten Gottes Baldr einsetzt, sind lang anhaltende Kälte (»Fimbulwinter«) und Kriege; Wölfe verschlingen Sonne und Mond, die Sterne fallen vom Himmel, die Erde bebt. Dann erheben sich die Göttergegner (Riesen und Dämonen) und sammeln sich auf der Ebene Vigrid; Loki und sein Sohn, der Wolf Fenrir, von den Göttern gefesselt, reißen sich los, die Midgardschlange kommt an Land, das Endzeitschiff Naglfar führt den Riesen Hrymr und die Reifriesen heran, der Feuerriese Surt erscheint mit den Muspellsleuten (Muspell). Nun weckt der Wächter Heimdall die Götter, Odin berät sich mit dem Haupt des weisen Mimir, und die Weltesche Yggdrasil erbebt. Die Götter ziehen in den Kampf und gehen unter, da sie moralisch versagt haben (Eidbruch; so die Deutung des Eddaliedes Völuspá) und zum Teil nicht hinreichend gerüstet waren: Odin wird von Fenrir verschlungen, aber von seinem Sohn Vidar gerächt, Thor erschlägt die Midgardschlange, stirbt jedoch an ihrem Gifthauch, Surt tötet den Friedensgott Freyr, der Wolf Garm und Gott Týr sowie Loki und Heimdall töten sich gegenseitig. Schließlich entfacht Surt den Weltbrand. Danach erhebt sich eine neue, paradiesische Welt aus dem Meer; die Söhne Thors und Odins und die ehemals verfeindeten Götter Hödr und Baldr finden sich wieder ein und leben in Frieden; es entsteht ein neues Menschengeschlecht.
 
Ein einheitlicher Ragnarökmythos existiert nicht. Die systematisierte, detaillierte, aber kaum ursprüngliche Darstellung der Ragnarök in der »Gylfaginning« (Edda) des Isländers Snorri Sturluson (13. Jahrhundert) stützt sich auf einige Eddalieder, besonders die »Völuspá«. Zwar weisen die Vorstellungen vom »Weltbrand« und den »gefesselten Unholden« auf indogermanischen Traditionen, die eigentliche eschatologische Perspektive scheint sich jedoch erst gegen Ende des nordgermanischen Heidentums, wohl unter christlichem Einfluss, herausgebildet zu haben, ebenso die Vision einer neuen, friedvollen Welt.
 
Der von R. Wagner für den letzten Teil des »Rings des Nibelungen« gewählte Titel »Götterdämmerung« bezieht sich auf den von Snorri Sturluson verwendeten Begriff »ragna rökkr« (Neutrum Singular; »Finsternis der Götter«) anstelle des ursprünglichen »ragnarök«.
 
Literatur:
 
G. Neckel: Studien zu den german. Dichtungen vom Weltuntergang (1918);
 A. Olrik: R. Die Sagen vom Weltuntergang (a. d. Dän., 1922);
 J. de Vries: Altgerman. Religionsgesch., 2 Bde. (31970);
 J. S. Martin: Ragnarøk (Assen 1972);
 S. Nordal: Völuspá (a. d. Isländ., 1980, Text u. Komm.).
 

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Rạg|na|rök, die; - [aisl. ragna rök, ↑Götterdämmerung] (germ. Myth.): Weltuntergang.

Universal-Lexikon. 2012.