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abbauen
demontieren; abtragen; aus der Welt schaffen; aufheben; auflösen; beseitigen; abschaffen; fördern; gewinnen; degradieren (fachsprachlich); verstoffwechseln; in Gefahr geraten; auf den Hund kommen (umgangssprachlich); in schwere See kommen (umgangssprachlich); gefährdet sein

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ab|bau|en ['apbau̮ən], baute ab, abgebaut:
1. <tr.; hat
a) (Aufgebautes) in seine Bestandteile zerlegen [und wegbringen] /Ggs. aufbauen/: ein Gerüst, Zelt, Tribünen abbauen.
Syn.: abbrechen, demontieren.
b) allmählich beseitigen:
Zölle abbauen.
Syn.: senken.
2. <tr.; hat in der Personenzahl verringern:
die Verwaltung, Beamte abbauen.
Syn.: abschießen (ugs.), abservieren (ugs.), auf die Straße setzen (ugs.), auf die Straße werfen (ugs.), entlassen, feuern (ugs.), in den einstweiligen Ruhestand versetzen, in die Wüste schicken (ugs.), kaltstellen (ugs.), kündigen, seines Amtes entheben (geh.), seines Amtes entkleiden (geh.), über die Klinge springen lassen (ugs.), zum alten Eisen werfen (ugs.).
3. <tr.; hat (Erze, Mineralien) fördern, gewinnen:
heute wird immer weniger Kohle abgebaut.
4. <itr.; hat (ugs.) in der Leistung schwächer werden:
von der zehnten Runde an baute die Europameisterin [körperlich] ab.
Syn.: nachlassen.

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ạb||bau|en 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉
1. abbrechen, niederreißen, beseitigen, wegnehmen (Haus, Gerüst)
2. verringern, verkleinern
3. 〈Bgb.〉
3.1 ausbeuten (Grube)
3.2 gewinnen (Erze)
Ämter \abbauen aufheben; Arbeitsplätze, Personal \abbauen die Anzahl der Arbeitsplätze, des Personals verringern (durch Entlassungen, Frühverrentungen o. Ä.); Gang \abbauen 〈Bgb.〉 ausbeuten, die Bodenschätze gewinnen; Gewebe, chem. Verbindungen \abbauen 〈Physiol.; Chem.〉 auflösen, zerstören; Maschinen \abbauen demontieren; Misstrauen, Vorurteile \abbauen; Preise, Gehälter \abbauen verringern
II 〈V. intr.〉 Kräfte, Fähigkeiten einbüßen ● der Mensch baut im Alter körperlich und geistig ab; der Sportler baute kurz vor dem Ziel ab

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ạb|bau|en <sw. V.; hat:
1. Aufgebautes unter Erhaltung des Materials zwecks Wiederverwendung in seine Einzelteile zerlegen:
Gerüste, Zelte, Maschinen, Fabrikanlagen a.;
Ü (Kunstkraftsport:) eine Pyramide a.
2. herabsetzen, senken:
die Gehälter, Löhne, Preise a.
3.
a) allmählich beseitigen, abschaffen:
Steuervergünstigungen wieder a.;
Vorurteile, Feindbilder a.;
Ängste, Schuldgefühle, Aggressionen a.;
b) <a. + sich> allmählich verschwinden, sich auflösen:
die Vorurteile bauen sich immer stärker ab.
4. (in der Personenzahl) verkleinern, verringern:
die Firma baut Personal ab.
5. (Bergbau)
a) (Erze, Mineralien) fördern, gewinnen:
Erze, Kohle, Schiefer a.;
b) ausbeuten (1 a):
die Flöze wurden im Tagebau abgebaut.
6.
a) (Chemie, Biol.) komplizierte Moleküle, Strukturen in einfachere zerlegen:
Kohlehydrate zu Milchsäure a.;
b) <a. + sich> in niedrige Bauelemente zerfallen:
der Stoff baut sich nur langsam ab.
7. (Landwirtsch.) (von Kulturpflanzen) im Ertrag u. in der Qualität zurückgehen:
diese Kartoffelsorte hat [infolge einer Viruskrankheit] abgebaut.
8. in der Leistung nachlassen, an Kraft, Konzentration verlieren:
einige Zuhörer bauten stark ab;
im Alter körperlich und geistig a.

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ạb|bau|en <sw. V.; hat: 1. Aufgebautes unter Erhaltung des Materials zwecks Wiederverwendung in seine Einzelteile zerlegen: Gerüste, Baracken, Stände, Zelte, Maschinen, (Fabrik)anlagen a.; Zurzeit mach ich Schaustellergehilfe ... Aufbauen, kassieren, ausbessern, a. ... (Fels, Sünden 102); Ü (Kunstkraftsport:) eine Pyramide a. 2. herabsetzen, senken: die Gehälter, Löhne, Preise a.; Aber dann wurde zuerst die Verstümmelungszulage und später auch die Rente selbst bis auf 40 Prozent abgebaut (Fr. Wolf, Zwei 95). 3. a) allmählich beseitigen, abschaffen: Steuervergünstigungen wieder a.; Vorurteile, Feindbilder a.; Ängste, Schuldgefühle, Minderwertigkeitskomplexe, Aggressionen a.; ... es komme darauf an, den völkischen Hass zwischen Preußen und Polen abzubauen (Niekisch, Leben 245); b) <a. + sich> allmählich verschwinden, sich auflösen: die Vorurteile bauen sich immer stärker ab. 4. (im Bestand, in der Personenzahl) verkleinern, verringern: ein Warenlager a.; Butterbestände, Lebensmittelvorräte a.; die Verwaltung, Beamte a.; Na, wieder mal ohne Arbeit, meine Herren? Gut, dass heute Kündigungstag ist, einen von Ihnen werde ich a. (entlassen; Fallada, Mann 63). 5. (Bergbau) a) (Erze, Mineralien) fördern, gewinnen: Erze, Kohle, Schiefer a.; b) ausbeuten (1a): die Flöze wurden im Tagebau abgebaut. 6. a) (Chemie, Biol.) komplizierte Moleküle, Strukturen in einfachere zerlegen: Kohlehydrate zu Milchsäure a.; Da sich chlorierte Kohlenwasserstoffe ... kaum mikrobiologisch a. lassen ... ( 47, 1985, 23); b) <a. + sich> in niedrige Bauelemente zerfallen: der Stoff baut sich nur langsam ab. 7. (Landw.) (von Kulturpflanzen) im Ertrag u. in der Qualität zurückgehen: diese Kartoffelsorte hat [infolge einer Viruskrankheit] abgebaut. 8. in der Leistung nachlassen, an Kraft, Konzentration verlieren: einige Zuhörer bauten stark ab; im Alter körperlich und geistig a.; Meinen Weltrekord bin ich voll angegangen, hatte bei 50 m nach 22,4 s die Wende erreicht und dann etwas abgebaut (Junge Welt 30. 10. 76, 8).

Universal-Lexikon. 2012.