Är|mel|ka|nal 〈m. 1u; unz.〉 Kanal (2) zw. England u. Frankreich, der den Atlantischen Ozean u. die Nordsee verbindet
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Ạ̈r|mel|ka|nal, der; -s:
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Ạ̈rmelkanal,
Der Kanal, englisch English Channel ['ɪȖglɪʃ'tʃænl], französisch La Manche [la'mãːʃ], die Verbindung des Atlantischen Ozeans mit der Nordsee, zwischen Cornwall und der Bretagne im Westen bis zur Straße von Dover, seiner engsten Stelle (32 km). Der Ärmelkanal ist nach der letzten Eiszeit entstanden, im Mittel nur 50 m tief (größte Tiefe 172 m, Fosse Centrale). Steilküsten, im östlichen Teil aus Kreide, begleiten ihn beiderseits. Portsmouth, Southampton, Plymouth sind große Naturhäfen auf englisch, Cherbourg, Le Havre auf französischer Seite. Vor der englischen Küste liegt die Insel Wight, vor der französischen liegen die britischen Kanalinseln. Der Ärmelkanal hat starke halbtägige Gezeiten; mittlerer Springtidenhub bis zu 11,5 m (Golf von Saint-Malo) und Gezeitenströme bis zu 2,5 m/s; Nebel besonders im Winter.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts bestehen Pläne, den Ärmelkanal zu untertunneln. 1872 wurde ein Tunnelbau nach 2 km Länge eingestellt. Im Abkommen vom 12. 2. 1986 haben Frankreich und Großbritannien den Bau eines von privater Seite zu finanzierenden Eisenbahntunnels zwischen Fréthun (bei Calais) und Cheriton (bei Folkestone) vereinbart, bestehend aus zwei rd. 50 km langen Betonröhren für Personen-, Autoreise- und Güterzüge und einem zwischen beiden verlaufenden Ventilationstunnel (je 38 km untermeerisch). Der 49,4 km lange Eurotunnel am 6. 5. 1994 offiziell eingeweiht.
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Ạ̈r|mel|ka|nal, der; -s: Meeresstraße zwischen England u. Frankreich.
Universal-Lexikon. 2012.