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Dendrochronologie
Den|dro|chro|no|lo|gie 〈[-kro-] f. 19; unz.〉 Verfahren der Altersbestimmung von Holzfunden [<grch. dendron „Baum“ + chronos „Zeit“ + logos „Rede, Lehre, Kunde“]
Die Buchstabenfolge den|dr... kann in Fremdwörtern auch dend|r... getrennt werden.

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Den|d|ro|chro|no|lo|gie [griech. déndron = Baum. u. chronología = Zeitrechnung], die; -, …gi|en: die Altersbestimmung anhand von Baumjahresringen.

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Dendrochronologie,
 
Baumringchronologie, Jahrringchronologie, Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA entwickeltes Verfahren zur Datierung von Holz unbekannten Alters durch Vergleich seiner Jahrringmuster mit einem »Baumringkalender«.
 
Aus Jahrringen kann man außer dem Lebensalter eines Baumes auch Informationen über die im Laufe der Jahre wechselnden Wuchsbedingungen (z. B. trockene und feuchte Jahre, Insektenjahre) entnehmen. So wirken sich Klimaschwankungen im Wachstum des Baumbestandes eines einheitlichen Klimagebietes gleichmäßig aus, d. h., die Jahrringe der dort wachsenden Bäume zeigen für gleiche Wuchsperioden etwa gleiche relative Breite (dies gilt allerdings nicht für die Tropen, da die Bäume dort infolge der gleich bleibenden klimatischen Bedingungen keine oder nur unregelmäßige Jahrringe ausbilden). Durch das Aneinanderreihen und Verketten der Jahrringe von Bäumen, die sich zeitlich überschneiden, ist es möglich, einen immer weiter in die Vergangenheit zurückreichenden Baumringkalender zu konstruieren. So konnte man anhand von kalifornischen Borstenkiefern einen bis 6700 v. Chr. reichenden Baumringkalender aufstellen, ein für Mitteleuropa aufgestellter Baumringkalender (aus Jahrringanalysen an Trauben- und Stieleichen) geht bis ins Jahr 6255 v. Chr. zurück. Durch Anschluss des europäischen an den amerikanischen Kalender steht nunmehr ein Instrument zur Zeitmessung mit sehr hoher Zeitauflösung zur Verfügung. Die besonders Bedeutung der Dendrochronologie für die Archäologie liegt darin, dass sich gut erhaltene Bauhölzer (z. B. prähistorische Pfahlbauten) zeitlich sehr exakt bestimmen lassen. Darüber hinaus versucht man, die Dendrochronologie zur Klärung geologisch-ökologischer Fragestellungen oder für die Klimaforschung (Dendroklimatologie) zu nutzen.
 
Literatur:
 
B. Bannister: Dendrochronology, in: Science in archaeology, hg. v. D. R. Brothwell u. E. Higgs (New York 1963);
 B. Huber: D., in: Hb. der Mikroskopie in der Technik, hg. v. H. Freund, Bd. 5, Tl. 1 (21970);
 F. H. Schweingruber: Der Jahrring (Bern 1983).

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Den|dro|chro|no|lo|gie, die [↑Chronologie] (Geol.): [Verfahren zur] Bestimmung des Alters vorgeschichtlicher Funde mithilfe der Jahresringe mitgefundener Holzreste; Jahresringchronologie.

Universal-Lexikon. 2012.