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fliegen
segeln; gleiten; stürzen; purzeln (umgangssprachlich); fallen; plumpsen (umgangssprachlich); hinfallen; hinschlagen; jetten

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flie|gen ['fli:gn̩], flog, geflogen:
1. <itr.; ist sich (mit Flügeln oder durch die Kraft eines Motors) in der Luft fortbewegen:
die Vögel sind nach Süden geflogen; die Flugzeuge fliegen sehr hoch.
Syn.: flattern, gaukeln, gleiten, schweben, schwirren, segeln.
2. <itr.; ist sich mit einem Luft-, Raumfahrzeug fortbewegen:
sie ist nach Amerika, in die USA, auf die Seychellen geflogen; die Astronauten fliegen zum Mond.
Syn.: düsen (ugs.), reisen.
3. <tr.; hat (ein Flugzeug o. Ä.) steuern:
sie sucht den Piloten, der das Flugzeug geflogen hat.
4. <itr.; ist sich (durch einen Anstoß oder einen Luftzug) in der Luft fortbewegen:
Blätter, Steine sind durch die Luft geflogen.
Syn.: flattern, gaukeln, geschleudert werden, geschossen werden, geworfen werden, gleiten, schweben, schwirren, segeln, stieben (geh.), wirbeln.
5. <itr.; ist sich flatternd hin und her bewegen:
die Fahnen fliegen im Wind.
6. <itr.; ist (ugs.) hinfallen, stürzen:
auf die Nase fliegen; pass auf, dass du nicht [von der Leiter] fliegst!
Syn.: fallen, plumpsen (ugs.), purzeln.
7. <itr.; ist (ugs.) hinausgewiesen, entlassen werden:
nach diesem Skandal wird er [aus seinem Job] fliegen.
Syn.: auf die Straße gesetzt werden (ugs.), den Hut nehmen müssen (ugs.), gefeuert werden (ugs.), in die Wüste geschickt werden (ugs.).
8. <itr.; ist (ugs.) von etwas stark angezogen werden:
sie fliegt auf diesen Typ Mann; er fliegt auf schnelle Wagen.
Syn.: abfahren auf (ugs.), mögen.

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flie|gen 〈V. 136
I 〈V. intr.; ist
1. durch die Luft schweben
2. sich mit dem Flugzeug fortbewegen, mit dem Flugzeug reisen
3. 〈fig.〉 sich rasch bewegen, eilen
4. 〈umg.〉 (aus der Schule, aus einer Stellung) hinausgeworfen werden, fristlos entlassen werden
● ich komme schon, ich fliege! ● das Fliegen lernen (Vogel, Flieger) ● sie flog am ganzen Körper zitterte, bebte; auf jmdn. od. etwas \fliegen von jmdm. od. etwas stark angezogen werden; auf ihn \fliegen alle Mädchen; aus seiner Stellung \fliegen; beim Fliegen abstürzen; bis Berlin fliegt man etwa eine Stunde; durchs Examen \fliegen durchfallen, das E. nicht bestehen; ein Stein flog durchs Fenster; in die Höhe \fliegen; in die Luft \fliegen fliegend aufsteigen; 〈fig.〉 explodieren; alles flog in Stücke zerbarst, explodierte; die Tür flog ins Schloss fiel heftig zu; in Stücke \fliegen in Stücke zerfallen, zerbersten, heftig entzweigehen; nach Rom \fliegen; jmdm. um den Hals \fliegen ihn rasch, heftig umarmen; von der Schule \fliegen ● Fliegende Blätter Titel einer humoristischen Wochenzeitschrift 1844-1928; die Bücher besteht nur noch aus \fliegenden Blättern aus losen, einzelnen B.; Fliegender Drache = Flugdrache; in \fliegender Eile, Hast sehr eilig, hastig; Fliegender Fisch Angehöriger einer Gruppe von Fischen mit verbreiterten Brust- u. Bauchflossen, schnellt bei Verfolgung durch Raubfische aus dem Wasser: Exocoitidae; Sy Flugfisch; mit \fliegenden Händen mit vor Aufregung zitternden, unsicheren Händen; \fliegender Händler H. ohne festen Stand, H. auf Messen u. Märkten; \fliegende Hitze plötzl. auftretende Hitzewellen im Körper; Fliegender Hund = Flughund; \fliegendes Personal P. an Bord eines Flugzeugs; \fliegender Puls sehr schnell schlagender P.; \fliegender Sommer = Altweibersommer; \fliegende Untertassen angeblich gesichtete Flugkörper von einem anderen Planeten; →a. Blatt, Holländer
II 〈V. tr.; hatmit dem Flugzeug befördern ● eine Maschine \fliegen ein Flugzeug führen, lenken; Passagiere nach Rom \fliegen; geflogen werden mit dem Flugzeug gebracht werden; die Verwundeten wurden vom Feldlazarett in die Heimat geflogen
[<ahd. fliogan, engl. fly <vorgerm. *pleuk-; zu idg. *pleu- „rinnen, fließen; schwemmen, gießen“; → fließen, fliehen; verwandt mit Vogel, flitzen]

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flie|gen <st. V.> [mhd. vliegen, ahd. fliogan, urspr. wohl = sich (schnell) bewegen]:
1. <ist> sich [mit Flügeln] aus eigener Kraft durch die Luft bewegen:
die Schwalben fliegen heute tief;
Fliegende Fische (Fische, die aus dem Wasser schnellen u. einige Sekunden lang über das Wasser zu gleiten vermögen).
2. <ist> sich durch Auftrieb od. mechanischen Antrieb durch die Luft, den freien Raum bewegen:
der Ballon ist weit geflogen.
3. <f. + sich; hat
a) bestimmte Flugeigenschaften haben:
diese Maschine fliegt sich gut, leicht;
b) <unpers.> in bestimmter Art u. Weise geflogen werden können:
bei Nebel fliegt es sich schlecht.
4. <ist> sich mit einem Luft-, Raumfahrzeug fortbewegen, reisen:
sie ist nach London geflogen;
von Frankfurt nach Köln fliegt man (braucht man mit dem Flugzeug) 1 Stunde;
das fliegende Personal (Personal, das seinen Dienst an Bord eines Flugzeugs verrichtet).
5.
a) <hat/ist> die Fähigkeit zum Steuern eines Luftfahrzeugs besitzen; den Beruf eines Piloten, einer Pilotin ausüben:
ich kann, lerne jetzt f.;
er hat/ist 10 000 Stunden geflogen (hat als Pilot 10 000 Stunden Flugerfahrung);
b) <hat> (ein Luftfahrzeug) steuern:
eine Maschine zum ersten Mal f.;
c) <ist> fliegend zurücklegen:
einen Umweg f.
6. <hat/ist> fliegend ausführen:
eine Kurve f.
7. <hat> mit einem Luftfahrzeug befördern, transportieren:
Medikamente in das Katastrophengebiet f.
8. <ist> durch äußeren Einfluss (meist Wind) bewegt werden:
die Blätter fliegen durch die Luft.
9. <hat> (geh.)
a) zittern:
ihre Hände flogen;
b) das normale Tempo erheblich überschreiten:
ihr Puls flog.
10. <ist> (geh.) sich rasch irgendwohin bewegen:
ich flog nach Hause;
die Hand flog über das Papier (schrieb eilig);
in fliegender (überaus großer) Hast;
Ü ein Lächeln flog über ihr Gesicht (war für einen Augenblick zu sehen).
11. <ist> [irgendwohin] geschleudert, geworfen werden:
beim Unfall durch die Scheibe f.;
ein Stein flog ins Fenster;
(ugs.:) der Wagen flog aus der Kurve;
Reklamebriefe fliegen bei mir sofort in den Papierkorb (werfe ich sofort weg);
Ü ins Gefängnis, in den Bau f. (ugs.; ins Gefängnis kommen).
12. <ist> (ugs.) [hin]fallen, stürzen:
über das Geländer f.
13. <ist> (ugs.) plötzlich, aufgrund von Verfehlungen ausgeschlossen, entlassen werden:
von der Schule f.
14. <ist> (ugs.) durchfallen (2 b):
durch die Prüfung f.
15. <ist> (ugs.) von etw. stark angezogen werden:
er fliegt auf blonde Frauen.

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Fliegen,
 
Brachycera, weltweit verbreitete Unterordnung der Zweiflügler mit rd. 45 000 Arten, Körper meist gedrungen, Fühler kurz, im Gegensatz zu den zarten Mücken mit langen Fühlern; 1-70 mm lang, einheimische Fliegen bis 25 mm; oft dunkel, aber auch hell, bunt oder metallisch gefärbt, verschiedenartig beborstet oder pelzig behaart. Die Mundteile sind stechend-saugend oder leckend-saugend, manchmal verkümmert (z. B. bei Dasselfliegen). Die Komplexaugen sind allgemein groß, bei den Männchen vieler Familien größer als bei den Weibchen, wobei sie sich dann oft in der Kopfmitte berühren; selten sind die Augen gestielt (Stielaugenfliege). Die Vorderflügel sind glasig oder bunt, selten reduziert oder fehlend (z. B. bei Bienenlaus, Fledermausfliege). Die Fluggeschwindigkeit z. B. der Schmeißfliege erreicht 11 km/h, der Rinderbremse 22 km/h, der Hirschbremse 40 km/h. Fliegen ernähren sich von tierischen Körperflüssigkeiten oder von Pflanzensäften. Zur Nahrungsaufnahme besuchen sie Blüten, Früchte, Lebensmittel, Abfälle, Kadaver, Kot, leben auf Warmblütern, jagen andere Insekten. Manche Fliegen sind Krankheitsüberträger (Vertreter der Familie Muscidae, z. B. die Stubenfliegen oder die Tsetsefliegen). - Die Larven (Maden) haben keine Beine, allenfalls Kriechwülste; die Mundteile sind stark rückgebildet, die Nahrung wird mittels paariger Mundhaken aufgenommen. Sie ernähren sich von verrottenden organischen Substanzen und Exkrementen, minieren in Pflanzen, leben räuberisch, sind Schmarotzer bei Würmern, Gliederfüßern und Wirbeltieren und gedeihen als Gäste in Ameisennestern. Nützlinge unter den Fliegenlarven sind z. B. die Larven der Schwebfliege (räuberisch an Blattläusen) oder der Raupenfliege (parasitisch in Schmetterlingsraupen). - Nach der Schlüpfweise der Fliegen unterscheidet man zwei Gruppen: Die Spaltschlüpfer (Orthorrhapha) verlassen die Puppe durch einen Längs- oder T-förmigen Spalt; hierzu gehören u. a. Bremsen, Stilettfliegen, Raubfliegen, Wollschweber und Langbeinfliegen. Die Deckelschlüpfer (Cyclorrhapha) drücken einen rundlichen Deckel ihres Tönnchens auf, z. B. Schweb-, Frucht-, Halm-, Tau-, Schmeiß- und Raupenfliegen.
 
Kulturgeschichte:
 
Vorstellungen, dass Krankheitsdämonen die Menschen in Fliegengestalt aufsuchen, waren schon im Altertum weit verbreitet. Die Fliegen wurden mit dem Tod und dem Teufel in Verbindung gebracht. Der Fliegengott Beelzebub, der oberste Teufel (Matthäus 12, 24), ist eine Verächtlichmachung des kanaanäischen Gottes Baal Zebul (2. Könige 1, 2) durch die Israeliten. Aus dem Orient stammt der Fliegenwedel, der oft reich verziert wurde. Im antiken Griechenland wurde dem Myiagros oder Myiodes vor Beginn der Olympischen Spiele geopfert, damit er die Fliegen vom Festgelände fernhalte; Fliegen wurden gelegentlich auf Ringsteinen und Kameen dargestellt (Amulette gegen den bösen Blick). In neuerer Zeit erschienen Fliegen in der Stilllebenmalerei des 17. Jahrhunderts neben anderen Vanitassymbolen; besonders zu erwähnen sind die drei Fliegen des Antwerpener Malers J. de Gheyn.
 

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flie|gen <st. V.> [mhd. vliegen, ahd. fliogan, urspr. wohl = sich (schnell) bewegen]: 1. sich [mit Flügeln] aus eigener Kraft durch die Luft bewegen <ist>: der Vogel flog auf einen Baum; die Biene fliegt von Blüte zu Blüte; die Schwalben fliegen heute tief; Ein Käfer ist gegen die Lampe geflogen (Remarque, Obelisk 246); Fliegende Fische (Fische, die aus dem Wasser schnellen u. einige Sekunden lang über das Wasser zu gleiten vermögen). 2. sich durch Auftrieb od. mechanischen Antrieb durch die Luft, den freien Raum bewegen <ist>: das Flugzeug flog über den Wolken; der Ballon ist weit geflogen. 3. <f. + sich; hat a) bestimmte Flugeigenschaften haben: diese Maschine fliegt sich gut, leicht; b) <unpers.> in bestimmter Art u. Weise geflogen werden können: bei Nebel fliegt es sich schlecht. 4. sich mit einem Luft-, Raumfahrzeug fortbewegen, reisen <ist>: er ist nach London, in den Urlaub geflogen; mit einer Rakete zum Mond f.; fährst du mit der Bahn oder fliegst du?; von Frankfurt nach Köln fliegt man (braucht man mit dem Flugzeug) 1 Stunde; das fliegende Personal (Personal, das seinen Dienst an Bord eines Flugzeugs verrichtet). 5. a) die Fähigkeit zum Steuern eines Luftfahrzeugs besitzen; den Beruf eines Piloten ausüben <hat/ist>: ich kann, lerne jetzt f.; er fliegt schon seit Jahren; er hat/ist 10 000 Stunden geflogen (hat als Pilot 10 000 Stunden Flugerfahrung); b) (ein Luftfahrzeug) steuern <hat>: eine Maschine zum ersten Mal f.; eine Piper f.; c) fliegend zurücklegen <ist>: die Polarroute, einen Umweg f.; er ist 20 000 km geflogen. 6. fliegend ausführen <hat/ist>: eine Kurve, einen Looping f.; einen Einsatz f.; Die irakische Luftwaffe hat ... ihren bislang schwersten Angriff auf ... Teheran ... geflogen (Nordschweiz 29. 3. 85, 36); Ich fliege heute meine hundertste Patrouille (Koeppen, Rußland 206). 7. mit einem Luftfahrzeug befördern, transportieren <hat>: Medikamente in das Katastrophengebiet f. 8. durch äußeren Einfluss (meist Wind) bewegt werden <ist>: die Fahnen, ihre Haare fliegen im Wind; die Blätter fliegen durch die Luft; meine Haare fliegen nach der Wäsche oft (sind so leicht, dass sie nicht am Kopf anliegen). 9. <hat> (geh.) a) zittern: ihre Hände flogen; er war so aufgeregt, dass er am ganzen Körper flog; b) das normale Tempo erheblich überschreiten: ihr Puls, Atem flog. 10. (geh.) sich rasch irgendwohin bewegen <ist>: das Pferd flog über die Bahn; ich flog nach Hause; die Hand flog über das Papier (schrieb eilig); jmdm. um den Hals f. (jmdn. in großer Gefühlsbewegung umarmen); in fliegender (überaus großer) Eile, Hast; Ü ein Lächeln flog über ihr Gesicht (war für einen Augenblick zu sehen). 11. [irgendwohin] geschleudert, geworfen werden <ist>: ein Stein flog ins Fenster; die Funken flogen (sprühten) nur so; (ugs.:) der Wagen flog aus der Kurve; beim Unfall durch die Scheibe f.; Reklamebriefe fliegen bei mir sofort in den Papierkorb (werfe ich sofort weg); plötzlich fliegt Block und Bleistift in die Ecke, und er stürzt raus (Plievier, Stalingrad 306); Ü ins Gefängnis, in den Bau f. (ugs.; ins Gefängnis kommen). 12. (ugs.) [hin]fallen, stürzen <ist>: auf die Nase f.; über das Geländer f. 13. (ugs.) plötzlich, aufgrund von Verfehlungen ausgeschlossen, entlassen werden <ist>: von der Schule f.; dass er wegen Verschlafens aus der Arbeitsstelle geflogen sei (Ossowski, Bewährung 69); wenn er noch einmal zu spät kommt, fliegt er. 14. (ugs.) fallen (11) <ist>: durchs Examen, durch die Prüfung f. 15. (ugs.) von etw. stark angezogen werden <ist>: er fliegt auf blonde Mädchen; früher bin ich auch auf schnelle Autos geflogen; ein Hähnchenrezept, auf das Sie f. werden (e & t 7, 1987, 104).

Universal-Lexikon. 2012.