Akademik

Perseus
1Pẹr|seus (griech. Mythol.):
Held der griechischen Sage.
2Pẹr|seus, der; -:
Sternbild am nördlichen Sternenhimmel.

* * *

I
Pẹrseus,
 
Abkürzung Per, markantes, sehr objektreiches, in der Milchstraße gelegenes Sternbild des Nordhimmels. Es ist in unseren Breiten im Winter hoch am Abendhimmel sichtbar und zum größten Teil zirkumpolar (immer über dem Horizont). Sein Stern β ist der Veränderliche Algol; ε, ζ und ϑ sind Doppelsterne. Zu Perseus gehören viele offene Sternhaufen, darunter M 34 und v. a. der Doppelsternhaufen h und χ Persei, der California-Nebel und der planetarische Nebel M 76.
 
II
Pẹrseus,
 
griechisch Perseus, griechischer Mythos: Sohn des Zeus und der Danae, der vom König Polydektes von Seriphos ausgesandt wurde, das Haupt der Medusa zu holen. Perseus kam mithilfe von Athene und Hermes zunächst zu den Graien, dann zu den Nymphen; von diesen mit Flügelsandalen, einer Zaubertasche und einer Tarnkappe, von den Göttern mit der Harpe (einem Sichelschwert) ausgerüstet, gelangte er zu den drei Gorgonen (Gorgo), deren eine, Medusa, er tötete; durch die Tarnkappe entzog er sich der Verfolgung. Auf dem Rückweg befreite er in Äthiopien Andromeda von einem Seeungeheuer, heiratete sie und kehrte mit ihr nach Seriphos zurück. Er versteinerte den Polydektes, der das Leben seiner Mutter bedrohte, mithilfe des Medusenhauptes; dieses schenkte er dann der Göttin Athene, die es von nun an in der Mitte ihres Schildes (Aigis) trug. Perseus segelte nach Argos, wo sich der Orakelspruch erfüllte, nach dem er zum Mörder seines Großvaters werden sollte. Bei einem Wettkampf entglitt ihm der Diskus und traf Akrisios. Später herrschte Perseus in Tiryns und in dem von ihm gegründeten Mykene, wo er die Dynastie der Persiden begründete. Durch Elektryon, einen seiner Söhne, wurde er zum Ahnherrn des Herakles. Nach anderer Version ging er nach dem Tod des Akrisios nach Asien und wurde dort zum Stammvater der Perser.
 
Schon seit dem frühen 7. Jahrhundert v. Chr. sind Darstellungen des Gorgonenabenteuers überliefert (böotische Reliefamphora, 7. Jahrhundert v. Chr., Paris, Louvre; Metope des Tempels C von Selinunt, 6. Jahrhundert v. Chr., Palermo, Museo Nazionale Archeologico). Die Befreiung der Andromeda, seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. dargestellt (korinthische Amphora; Berlin, Antikensammlung), gewann seit dem Hellenismus auf Wandbildern, Mosaiken und Reliefs zunehmende Bedeutung, die sie in der neuzeitlichen Kunst neben anderen Motiven (B. Cellini, Perseus mit dem Medusenhaupt) bis in die Moderne wiedererlangt hat (L. Signorelli, Tintoretto, Tizian, A. Carracci, P. P. Rubens, G. B. Tiepolo, R. Donner, E. Delacroix, E. Burne-Jones, O. Redon, M. Beckmann, S. Dalí).
 
III
Pẹrseus,
 
griechisch Perseus, letzter König von Makedonien (179-168 v. Chr.), aus der Dynastie der Antigoniden, * um 212 v. Chr., ✝ Alba Fucens (im Fuciner Becken) 165 oder 162 v. Chr.; versuchte, wie sein Vater Philipp V., die Isolierung Makedoniens durch Rom zu beenden, unterlag aber im 3. Makedonischen Krieg (172/171-168 v. Chr.) bei Pydna den Römern (168 v. Chr.) und starb in römischer Gefangenschaft.

* * *

1Pẹr|seus (griech. Myth.): Held der griechischen Mythologie.
————————
2Pẹr|seus, der; -: Sternbild am nördlichen Sternenhimmel.

Universal-Lexikon. 2012.