Akademik

Rest
Restbestand; Residuum; Überbleibsel; Rudiment; Reliquie; Überrest; Relikt; Rückstand; Ausschuss; Reste

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Rest [rɛst], der; -[e]s, -e:
1. etwas, was als meist kleinerer, geringerer Teil von etwas übrig geblieben, noch vorhanden ist:
von dem Käse, von dem Wein ist noch ein Rest da; ein Rest Farbe; die Reste versunkener Kulturen.
Syn.: Fragment, Relikt, Stummel (ugs.), Stumpf, Überbleibsel, Überrest.
Zus.: Farbrest, Kuchenrest, Speiserest.
2. etwas, was zur Vervollständigung, Abgeschlossenheit von etwas noch fehlt:
den Rest des Tages schliefen sie; den Rest des Weges zu Fuß gehen.

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Rẹst 〈m. 1
1. 〈in der Kaufmannsspr., bes. bei Schnittwaren Pl. a.: -er, schweiz. -en〉 Übrigbleibendes, Übriggebliebenes, Überbleibsel, Rückstand
2. 〈Math.〉 die Zahl, die übrig bleibt, wenn eine Rechenaufgabe nicht aufgeht (9 : 2 = 4 \Rest 1)
● für den \Rest meines Lebens; der \Rest ist Schweigen 〈sprichwörtl. nach Shakespeare, Hamlet, 5,2〉 darüber spricht man besser nicht; der \Rest des Tages, unseres Urlaubs ● die \Reste vom Mittagessen müssen noch gegessen werden; jmdm. den \Rest geben 〈fig.〉 den Gnadenstoß geben; ihn ruinieren; ans Ende seiner Nervenkraft bringen; sich den \Rest holen 〈fig.; umg.〉 einen leichten Krankheitszustand so verschlimmern, dass die Krankheit voll zum Ausbruch kommt; er war schon erkältet, und mit dem Bad im Freien hat er sich noch den \Rest geholt ● die irdischen, sterblichen \Reste zur letzten Ruhe betten den Toten beerdigen; ein kleiner, schäbiger, trauriger, unansehnlicher \Rest; das ist der letzte \Rest vom Schützenfest 〈umg.; scherzh.〉; verbilligte \Reste (Stoffe beim Ausverkauf) [<ital. resto „Rückstand“ <mlat. restum; zu lat. restare „zurückstehen“]

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Rẹst [ital. resto = übrigbleibender Geldbetrag (lat. restare = übrig bleiben, noch vorhanden sein)]; Symbol: (in Formeln:) R; veraltetes Syn.: Radikal: in der dt. org.-chem. Fachsprache Bez. für einen über ein C-, N-, O-, … Atom gebundenen Substituenten (vgl. Gruppe, 2), der sich von einer aliphatischen, carbocyclischen oder heterocycl. Verb. ableitet, z. B. —CH3 (Methylgruppe, Methylrest), —Ar (Arylrest), H3C—C(O) —CH2— (Acetonyl-), C6H5—CH= (Benzyliden-), 2-Piperidyl-, Piperidino-; auch H kann = R sein. Unterschiedliche R. werden als R, R′, R”, R´´´ (gesprochen »R Strich«) oder R1, R2, R3, … gekennzeichnet, mehrere identische als R2, R3, R4, … Obwohl nach IUPAC-Empfehlungen das Symbol R für Organyl-, Hydrocarbyl- u. Heterocyclyl-R., nicht aber für charakteristische Gruppen (2) benutzt werden soll, finden sich in Formeln viele Beispiele für diesen Gebrauch (z. B. R = Acylrest oder Säurerest, R = OH, COOH etc.).

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Rẹst , der; -[e]s, -e, -er u. -en [spätmhd. rest(e) < ital. resto = übrig bleibender Geldbetrag, zu: restare < lat. restare = übrig bleiben, aus: re- = zurück, wieder u. stare = stehen]:
1.
a) <Pl. -e> etw., was beim Verbrauch, Verzehr von etw. übrig geblieben ist:
ein kleiner, trauriger R.;
der letzte R.;
ein R. Farbe;
von dem Wein ist noch ein R. da;
den R. des Geldes haben wir vernascht;
heute gibt es -e (bei vorherigen Mahlzeiten Übriggebliebenes);
R das ist der [letzte] R. vom Schützenfest (ugs.; das ist alles, was noch übrig ist);
b) <Pl. -e, selten> etw., was von etw. weitgehend Verschwundenem, Geschwundenem noch vorhanden ist:
ein letzter R. an Gemeinsamkeit;
die -e politischer Vernunft;
c) <Pl. -e, meist Pl.> etw., was von etw. Vergangenem, Zerstörtem, Verfallenem, Abgestorbenem noch vorhanden ist; Überrest:
fossile -e;
die -e versunkener Kulturen ausgraben;
d) <Pl. -e, Kaufmannsspr. auch: -er u. (schweiz.:) -en> letztes [nur noch zu reduziertem Preis verkäufliches] Stück von einer Meterware:
preiswerte -e;
den Kissenbezug hat sie aus einem R. (Stoffrest) genäht.
2. <o. Pl.> etw., was zur Vervollständigung, zur Vollständigkeit, zur Abgeschlossenheit von etw. noch fehlt:
den R. des Tages schliefen sie;
den R. des Weges gehe ich zu Fuß;
den R. (den Restbetrag) stunde ich dir;
der R. der Welt (ugs.; alle Übrigen: gegen den R. der Welt antreten);
einem Tier den R. geben (ugs.; ein Tier, das bereits schwer krank od. verletzt ist, töten);
jmdm., einer Sache den R. geben (ugs.; jmdn. ganz zugrunde richten, vernichten; etw. ganz zerstören);
sich den R. holen (ugs.; ernstlich krank werden).
3. <Pl. -e> (Math.) Zahl, die beim Dividieren übrig bleibt, wenn die zu teilende Zahl kein genaues Vielfaches des Teilers ist.
4. <Pl. -e> (Chemie) Gruppe von Atomen innerhalb eines Moleküls, die untereinander meist stärker als an die übrigen Atome gebunden sind u. bei Reaktionen als Einheit auftreten.

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Rest
 
[aus italienisch resto »übrig bleibender Geldbetrag«, zu lateinisch restare »übrig bleiben«],
 
 1) Chemie: Abkürzung R, Bezeichnung für eine aus zwei oder mehr Atomen zusammengesetzte Gruppe, besonders in der organischen Chemie (z. B. Alkyl-, Aryl-, Acylrest).
 
 2) Mathematik: Division.

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Rẹst, der; -[e]s, -e, -er u. -en [spätmhd. rest(e) < ital. resto = übrig bleibender Geldbetrag, zu: restare < lat. restare = übrig bleiben, aus: re- = zurück, wieder u. stare = stehen]: 1. a) <Pl. -e> etw., was beim Verbrauch, Verzehr von etw. übrig geblieben ist: ein kleiner, schäbiger, trauriger R.; der letzte R.; von dem Käse, Wein ist noch ein R. da; ein R. Farbe; den R. des Geldes haben wir vernascht; heute gibt es -e (bei vorherigen Mahlzeiten Übriggebliebenes); R das ist der [letzte] R. vom Schützenfest (ugs.; das ist alles, was noch übrig ist); der R. [ist] für die Gottlosen (scherzh.; 1. das ist, war der Rest; damit ist alles verteilt o. Ä. 2. Skat; die übrigen Stiche könnt ihr haben, ich habe genug; nach Ps. 75, 9); *R. machen (nordd.; sich den Rest von einer Speise, einem Getränk nehmen): machen Sie doch [mit dem Gemüse] R.!; b) <Pl. -e, selten> etw., was von etw. weitgehend Verschwundenem, Geschwundenem noch vorhanden ist: der nationalsozialistische Staat ... entfesselte einen Vernichtungssturm, in dem erst die -e politischer Vernunft und dann der ganze Staat untergingen (Fraenkel, Staat 195); Das Bemühen beider Ehepartner, wenigstens einen R. an Gemeinsamkeit zu retten (Schreiber, Krise 13); c) <Pl. -e, meist Pl.> etw., was von etw. Vergangenem, Zerstörtem, Verfallenem, Abgestorbenem noch vorhanden ist; Überrest: fossile -e; Vom einstigen Baumbestand stehen nur noch -e (Fest, Im Gegenlicht 301); die -e versunkener Kulturen ausgraben; seine sterblichen -e (verhüll.; sein Leichnam); d) <Pl. -e, Kaufmannsspr. auch: -er u. (schweiz.:) -en> letztes [nur noch zu reduziertem Preis verkäufliches] Stück von einer Meterware: preiswerte -e; den Kissenbezug hat sie aus einem R. (Stoffrest) genäht. 2. <o. Pl.> etw., was zur Vervollständigung, zur Vollständigkeit, zur Abgeschlossenheit von etw. noch fehlt: nur ein schmaler Küstenstreifen ist besiedelt, der R. [des Landes] ist Wüste; den R. des Tages schliefen sie; den R. des Weges gehe ich zu Fuß; den R. (den Restbetrag) stunde ich dir; wenn es nach ihm ginge, bliebe er für den R. seines Lebens bei uns (Bieler, Mädchenkrieg 387); R der R. ist Schweigen (1. man sagt besser nichts weiter darüber. 2. das Weitere liegt im Dunkeln, ist unbekannt; nach W. Shakespeare, Hamlet V, 2: The rest is silence); *der R. der Welt/der Menschheit (ugs.; alle Übrigen): gegen den R. der Welt antreten; einem Tier den R. geben (ugs.; ein Tier, das bereits schwer krank od. verletzt ist, töten); jmdm., einer Sache den R. geben (ugs.; jmdn. ganz zugrunde richten, vernichten; etw. ganz zerstören): der Frost hat den verkümmerten Pflanzen dann noch den R. gegeben; von dem Bier war er schon ziemlich betrunken, aber der Whisky hat ihm [noch] den R. gegeben; sich den R. holen (ugs.; ernstlich krank werden); ∙ einen R. setzen ([in der Kaufmannsspr.] einen Fehlbetrag in der Kasse haben; zu Rest in der kaufmannsspr. Bed. „Fehlbetrag; Rückstand): die Natur ... Warum musste sie mir diese Bürde von Hässlichkeit aufladen ... Nicht anders, als ob sie bei meiner Geburt einen R. gesetzt hätte (Schiller, Räuber I, 1). 3. <Pl. -e> (Math.) Zahl, die beim Dividieren übrig bleibt, wenn die zu teilende Zahl kein genaues Vielfaches des Teilers ist: wenn man 20 durch 6 teilt, bleibt ein R. von 2; zwanzig durch sechs ist drei, R. zwei. 4. <Pl. -e> (Chemie) Gruppe von Atomen innerhalb eines Moleküls, die untereinander meist stärker als an die übrigen Atome gebunden sind u. bei Reaktionen als Einheit auftreten.

Universal-Lexikon. 2012.