Birmingham,
1) ['bəːmɪȖəm], zweitgrößte Stadt in Großbritannien und Kernstadt der Metropolitan County West Midlands, 965 900 Einwohner; Sitz eines katholischen Erzbischofs und eines anglikanischen Bischofs; zwei Universitäten, eine polytechnische Hochschule, methodistisches Priesterseminar, mehrere Colleges, Bibliotheken, Birmingham Museum and Art Gallery (mit seinen hervorragenden Kunstsammlungen eines der bedeutendsten britischen Museen außerhalb Londons), industriehistorisch wichtiges Museum of Science and Industry sowie weitere Museen, Fernsehsender, Theater, Sinfonieorchester und botanischer Garten.
Birmingham entwickelte sich schon in frühindustrieller Zeit zu einem Zentrum des Maschinenbaus und der Metall verarbeitenden Industrie, die im 20. Jahrhundert durch Fahrzeugbau, Elektro-, Elektronik- und chemische Industrie ergänzt wurden. Neben London und Coventry gehört Birmingham zu den Hauptstandorten der Automobilindustrie. Weitere wichtige Industriezweige sind die Herstellung von Spielzeug und Modeschmuck, das Druckerei- und Verlagswesen, die Brauerei- und Nahrungsmittelindustrie (Schokoladenfabrik). Birmingham hat außerdem zwei Münzpressen. Die Metall verarbeitende Industrie, insbesondere der Fahrzeugbau, befindet sich seit Ende der 70er-Jahre in einer Krise, verbunden mit zahlreichen Betriebsstilllegungen. In den letzten Jahren hat sich Birmingham zu einem Messezentrum mit nationalen und internationalen Messen entwickelt;
Verkehr:
internationaler Flughafen.
Die Stadt wurde hauptsächlich im 19. Jahrhundert ausgebaut. Die Town Hall (1832-50) ist ein klassizistischer Tempelbau. Das gegenüberliegende Council House (1874-79) wurde im Renaissance-Stil errichtet. Neugotisch ist die katholische Kathedrale Saint Chad (1839-41); die anglikanische Kathedrale Saint Philip (1711-15) im palladianischen Stil verfügt über vier von E. C. Burne-Jones entworfene und bei W. Morris ausgeführte Glasfenster; die Pfarrkirche Saint Martin wurde 1872-75 auf den Resten einer normannischen Kapelle (13. Jahrhundert) errichtet (auch hier Glasfenster von Burne-Jones und Morris). Zu den modernen Bauten der Stadt gehört das 1991 eröffnete International Convention Centre (ICC), das über 11 Konzertsäle verfügt; daneben zahlreiche Shoppingcenters (u. a. The Bull Ring), Sportzentrum National Indoor Arena (1992 eingeweiht) und am östlichen Stadtrand das National Exhibition Centre (1982 eröffnet, 1993 erweitert). Der Umbau der Innenstadt mit völliger Erneuerung des Geschäftszentrums und des Straßensystems (Stadtautobahn) sowie die Sanierung der innerstädtischen Arbeiterwohngebiete sind weitgehend abgeschlossen.
Birmingham, 1085/86 als Dorf erstmals erwähnt, erhielt 1166 Marktrecht. Im späten 18. Jahrhundert entwickelte sich Birmingham als Zentrum der industriellen Revolution rasch vom kleinen Ort mit Handwerksbetrieben (Ende des 17. Jahrhunderts: 15 000 Einwohner) zur aufstrebenden Industriestadt (1770: 30 800, 1801: 80 000, 1901: 522 800 Einwohner). In dem 1775 gegründeten Unternehmen Boulton & Watt wurden die von J. Watt erfundenen Dampfmaschinen gebaut.
2) ['bəːmɪȖhæm], größte Stadt in Alabama, USA, am Südwestrand der Appalachen, 266 000 Einwohner, davon 56 % Schwarze (Metropolitan Area 907 800 Einwohner); katholischer Bischofssitz; Universität.
Die Industrie, lange geprägt durch Erzeugung von Eisen und Stahl, wird heute durch deren Verarbeitung ergänzt, ferner durch chemische, elektrotechnische, Flugzeug- und Baumwollindustrie;
Verkehr:
Flughafen.
Gegründet 1871.
Universal-Lexikon. 2012.