* * *
Watt [vat], das; -[e]s, -en:seichter, von Prielen durchzogener Küstenstreifen, dessen Meeresboden aus Sand und Schlick bei Ebbe nicht überflutet ist:
das Watt fällt bei Ebbe trocken; eine Wanderung durch das Watt.
* * *
Wạtt1 〈n.; -s, -; 〉 Maßeinheit der elektrischen Leistung, 1 W = 1 V x 1 A [nach dem engl. Ingenieur James Watt, 1736-1819]
————————
Wạtt2 〈n. 27; kurz für〉 Wattenmeer [<mnddt. wat „der bei Ebbe trockenlaufende Teil des Meeresbodens“ <ahd. wat „Furt“; → waten]
* * *
Wạtt [nach dem brit. Ingenieur J. Watt (1736–1819)], das; -s, -; Einheitenzeichen: W: abgeleitete SI-Einheit für Leistung jedweder Art mit den Beziehungen 1 W = 1 J/s = 1 Nm/s = 1 V A (↑ Voltampere) = 1 m2kg/s3.
* * *
1Wạtt , das; -[e]s, -en [aus dem Niederd. < mniederd. wat (vgl. ahd. wat = Furt), eigtl. = Stelle, die sich durchwaten lässt, zu ↑ waten]:
seichter, von Prielen durchzogener Küstenstreifen, dessen Meeresboden aus Sand u. Schlick bei Ebbe nicht überflutet ist:
das W. fällt bei Ebbe trocken;
die Tiere des -s;
der Hauptort der Insel liegt am W. (am Wattenmeer);
ans W. fahren;
eine Wanderung durchs W.;
im W. nach Sandwürmern graben;
in den -en der ostfriesischen Küste.
Maßeinheit der [elektrischen] Leistung (Zeichen: W):
die Glühbirne hat 60 W.;
die Stereoanlage bringt, leistet zweimal hundert W.
* * *
I Watt
[niederdeutsch, von mittelniederdeutsch wat, eigentlich »Stelle, die sich durchwaten lässt«] das, -(e)s/-en, niederländisch Wạdden, Schoren ['sxoːrə], an flachen Gezeitenküsten der amphibische Saum zwischen festem Land und offenem Meer, der bei Ebbe ganz oder teilweise trocken liegt, bei Flut aber vom Meer (Wattenmeer) überspült wird. Das Wattenmeer ist vielfach durch Sandbänke oder niedrige Inseln vom offenen Meer abgetrennt. Wattenküsten sind besonders ausgeprägt an der niederländisch-deutsch-dänischen Nordseeküste (in Deutschland bis 30 km breit); auch allgemeine Bezeichnung für den aus Sand und Schlick bestehenden Meeresboden flacher Gezeitenküsten.
Das Watt wird von viel verzweigten Prielen durchzogen, die zwischen den Watteninseln die Zu- und Abflussrinnen der Gezeitenströme bilden, die das Watt bald ablagernd, bald abtragend ständig verändern. Die Flut führt den Schlick heran und lagert ihn auf dem Watt ab. Der durch die Beimischung von organischen Stoffen und Schwefeleisen graue bis bläulich schwarze fette Wattenboden hat eine reiche Mikrofauna, von der sich Würmer, Muscheln, Schnecken, Krebse und Fische nähren; bei Flut werden je m2 bis zu 4 kg Lebendgewicht angespült (Wattenfischerei); davon nähren sich wiederum See- und Strandvögel. Die Wattfahrer benutzen zur Fahrt die Priele auf breiten und flachen (bis höchstens 2 m tiefen) Booten (Ewer, Schmacke, Kuffe, Schnigge), zur Ebbezeit hochrädrige Fuhrwerke, mit denen sie an einigen Stellen das Watt auf abgesteckten Wegen queren. In seinen höchsten Teilen entsteht im Zuge der Verlandung aus dem Wattenschlick fruchtbarer Marschboden; in den tieferen Teilen ist eine Überführung des Watts in Marsch allein durch Vegetation schwierig. Vorposten der charakteristischen Wattvegetation sind Queller, Strandaster, Strandnelke u. a.; sie fangen Schlick auf und erhöhen den Boden (Landgewinnung). An tropischen Küsten tritt anstelle der Wattvegetation die Mangrove, Küsten arider Gebiete bestehen aus vegetationslosen Salztonebenen. - An der deutschen Nordseeküste wurden zum Schutz des überaus reichen Lebensraums, den Watt und Wattenmeer darstellen, drei Nationalparks eingerichtet (Niedersächsisches Wattenmeer, Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und 1990 das Hamburgische Wattenmeer mit einer Fläche von 11 700 ha).
Das W. Ablagerungs- u. Lebensraum, hg. v. H.-E. Reinek (31982);
Wattenmeer, hg. v. J. Abrahamse (41984);
J. Ehlers: The morphodynamics of the wadden sea (Rotterdam 1988);
Warnsignale aus dem Wattenmeer, hg. v. J. L. Lozán u. a. (1994);
Ökosystemforschung Wattenmeer, Beitrr. v. M. Stock u. a. (1996);
Ökosystem Wattenmeer, hg. v. C. Gätje u. a. (1998).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Wasser als Lebensraum
Wạtt
[nach J. Watt] das, -s/-, Einheitenzeichen W, die abgeleitete SI-Einheit der Leistung: 1 W = 1 J/s = 1 Nm/s = 1 V · A. Das Watt ist die Einheit für jede Art von Leistung, sei sie mechanischer, elektrischer, elektromagnetischer oder thermischer Natur. 1 Milliwatt = 1 mW = 0,001 W; 1 Kilowatt = 1 kW = 1 000 W; 1 Megawatt = 1 MW = 106 W = 1 000 kW; 1 Gigawatt = 1 GW = 109 W = 1 000 MW; 1 Terawatt = 1 TW = 1012 W = 1 000 GW.
Watt,
1) [wɔt], James, britischer Ingenieur und Erfinder, * Greenock 19. 1. 1736, ✝ Heathfield (heute zu Birmingham) 19. 8. 1819; erlernte zunächst das Feinmechanikerhandwerk; unterhielt 1757-66 auf dem Gelände der Universität Glasgow eine Instrumentenbauwerkstatt und war anschließend in der Landvermessung tätig. Bis 1765 entwickelte Watt durch Verbesserung der atmosphärischen Dampfmaschine von T. Newcomen die erste direkt wirkende Niederdruckdampfmaschine mit vom Zylinder getrenntem Kondensator und einem Dampfmantel um den Zylinder, wofür er 1769 ein Patent erhielt. 1775 gründete Watt mit dem Unternehmer M. Boulton die Dampfmaschinenfabrik Boulton & Watt in Soho (heute zu Birmingham) und begann 1778 mit der Vervollkommnung seiner Maschine. Er entwickelte die doppelt wirkende Niederdruckdampfmaschine, bei der der Dampf abwechselnd auf beide Seiten des Kolbens wirkt, überführte die translatorische Bewegung über einen Hebelmechanismus und eine Art Planetengetriebe auf ein Schwungrad und setzte den Fliehkraftregler mit Drosselklappe ein. Die erste 1782 fertig gestellte universell einsetzbare Maschine trug wesentlich zur industriellen Revolution bei. 1800 schied Watt aus der Firma aus. Er hatte u. a. auch Anteil an den Forschungen über die Zusammensetzung des Wassers und führte die Pferdestärke als Maß für die Arbeitsleistung pro Zeiteinheit ein.
Ausgabe: Partners in science. Letters of J. Watt and James Black, herausgegeben von E. Robinson u. a. (1970).
C. Matschoss: Große Ingenieure (41954);
2) [vat], Joachim von, eigentlicher Name des schweizerischen Humanisten und Reformators Joachim Vadianus.
3) [wɔt], William Montgomery, britischer Islamist, * Ceres (Fife Region) 14. 3. 1909; wurde 1964 Professor in Edinburgh und widmete sich v. a. religionshistorischen, theologischen, philosophischen, soziologischen und politischen Fragen der islamischen Gesellschaft in Vergangenheit und Gegenwart.
Werke: Free will and predestination in early Islam (1948); Muhammad at Mecca (1953); Muhammad at Medina (1956); Islam and the integration of society (1961); Islamic philosophy and theology (1962); Muslim intellectuals. A study of al-Ghazali (1963); Companion to the Qur'ān (1967); Islamic political thought. The basic concepts (1968); The influence of Islam on Medieval Europe (1972; deutsch Der Einfluß des Islam auf das europäische Mittelalter); The majesty that was Islam (1974); Islam and Christianity today (1983); Islamic fundamentalism and modernity (1988).
* * *
1Wạtt, das; -[e]s, -en [aus dem Niederd. < mniederd. wat (vgl. ahd. wat = Furt), eigtl. = Stelle, die sich durchwaten lässt, zu ↑waten]: seichter, von Prielen durchzogener Küstenstreifen, dessen Meeresboden aus Sand u. Schlick bei Ebbe nicht überflutet ist: das W. fällt bei Ebbe trocken; die Tiere des -s; der Hauptort der Insel liegt am W. (am Wattenmeer); ans W. fahren; eine Wanderung durchs W.; im W. nach Sandwürmern graben; Später allerdings fand sich bei Durchsicht der Unterlagen eine Meldung, auch eine zweite über Lichtsignale draußen im W. (Gaiser, Jagd 197); in den -en der ostfriesischen Küste.
————————
Universal-Lexikon. 2012.