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Meteor
Asteroid; Komet; Irrstern; Schweifstern; Sternschnuppe

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Me|te|or [mete'o:ɐ̯], der; -s, -e:
fester kosmischer Körper, der bei Eintritt in die Erdatmosphäre aufleuchtet:
kleine Meteore nennt man auch Sternschnuppen.

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Me|te|or 〈m. 1 oder n. 11; Astron.〉
1. Gesamtheit der beim Eintritt eines Meteoriten in die Erdatmosphäre hervorgerufenen Leuchterscheinungen
2. Sternschnuppe
3. kleiner, fester Körper, der sich um die Sonne bewegt
● ihr Name leuchtete wie ein \Meteor am Theaterhimmel 〈fig.〉 [<grch. meteoron „Himmelserscheinung, Lufterscheinung“; zu meteoros „in der Höhe, in der Luft schwebend“]

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Me|te|or [auch: 'me:…], der, selten: das; -s, …ore [griech. metéōron = Himmels-, Lufterscheinung] (Astron.):
Leuchterscheinung, die durch in die Erdatmosphäre eindringende feste kosmische Körper, Partikeln hervorgerufen wird.

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I
Meteor
 
[griechisch metéōron »Himmelserscheinung«, »Lufterscheinung«, zu metéōros »in die Höhe gehoben«, »in der Luft schwebend«] der, selten das, -s/-e,  
 1) Astronomie: Bezeichnung für eine durch das Eindringen eines kosmischen Kleinkörpers, eines Meteoroids, in die Erdatmosphäre verursachte Leuchterscheinung. Der von einem großen Meteoroid auf die Erde gelangte Rest wird Meteorit genannt.
 
Als Sternschnuppen werden Meteore bezeichnet, deren Helligkeit —4m, (mittlere Venushelligkeit) nicht übersteigt. Die Leuchterscheinungen spielen sich dabei meist in Höhen zwischen 110 und 90 km über der Erdoberfläche ab; hellere Meteore erreichen geringere Endhöhen als schwächere. Sternschnuppen werden durch Meteoroide mit einem Durchmesser zwischen einigen Zentimetern und etwa 1 mm (gerade noch mit bloßem Auge sichtbar) verursacht, noch kleinere Partikeln bewirken teleskopische Meteore, die gelegentlich bei Fernrohrbeobachtungen wahrgenommen werden. Die sehr viel selteneren Meteore, die heller als etwa —4m, sind, nennt man Feuerkugeln (Bolide), sie werden von entsprechend größeren Meteoroiden erzeugt.
 
Ein auf einer Ellipsenbahn die Sonne umlaufender Körper hat in der Nähe der Erdbahn eine Geschwindigkeit kleiner als 42 km/s. Läuft der Körper der sich mit knapp 30 km/s um die Sonne bewegenden Erde entgegen, erreicht seine geozentrische Geschwindigkeit maximal 72 km/s, umläuft er die Sonne im gleichen Sinn wie die Erde, reduziert sich die geozentrische Geschwindigkeit auf rd. 12 km/s. Wegen dieser hohen Relativgeschwindigkeiten unterliegt ein Meteoroid beim Eintauchen in die Erdatmosphäre in den hohen Luftschichten einer Folge einzelner Zusammenstöße mit Luftmolekülen, wodurch an jeder Aufprallstelle aus der Meteoroidenoberfläche einige Atome herausgeschlagen werden, die die erlangte kinetische Energie an die benachbarten Luftmoleküle übertragen. Der größte Teil der Energie wird in Wärme, wesentlich weniger in Anregungs- und Ionisationsenergie umgesetzt. Bei den nachfolgenden, die Anregung beziehungsweise Ionisation rückgängig machenden Prozessen, entsteht das Meteorleuchten (gewöhnlich für etwa 0,1 bis 0,8 s sichtbar), zum Teil auch ein Nachleuchten längs der Bahn. Außerdem erfolgt eine Abbremsung des Meteoroids. Die Ionisationsspur kann auch dann, wenn keine Lichterscheinung sichtbar ist, mittels Radarbeobachtungen, selbst am Tage und bei Bewölkung, nachgewiesen werden. Mikrometeoroiden mit Radien kleiner als etwa 0,1 mm unterliegen einer so starken Abbremsung, dass sie ohne größeren Masseverlust schnell an Geschwindigkeit verlieren und langsam unversehrt zu Boden sinken; sie rufen als Einzelkörper keine Leuchterscheinung hervor. Sternschnuppen verursachende Meteoroide verlieren dagegen bei den Zusammenstößen mit den Luftmolekülen dauernd Masse, kaum aber an Geschwindigkeit. Die Meteorerscheinung verlöscht infolge des vollständigen Verdampfens des Meteoroids. Große, zu Feuerkugeln führende Körper gelangen bis in Höhen von 50 bis 10 km über der Erdoberfläche, wo sie dann einem kontinuierlichen Luftwiderstand ausgesetzt sind. Dabei wird die Meteoroidenoberfläche zum Teil so stark erhitzt, dass Material abschmilzt; es kann auch zu Explosionen oder Teilungen des Meteoroids kommen. Hat der nicht verdampfte Teil seine Anfangsgeschwindigkeit fast eingebüßt, kommt er im freien Fall zur Erde und kann als Meteorit geborgen werden.
 
Es lassen sich zwei Gruppen von Meteoren unterscheiden. Bei den sporadischen Meteoren sind die scheinbaren Bahnen am Himmel völlig regellos verteilt, bei den Strommeteoren gehen die rückwärtigen Verlängerungen der scheinbaren Bahnen von einem kleinen, für jeden Meteorstrom charakteristischen Bereich, dem scheinbaren Radianten, am Himmel aus (Meteorstrom). Während die sporadischen Meteore das ganze Jahr über in Erscheinung treten, treten Meteorströme periodisch auf. - Unter günstigen Umständen sieht ein Beobachter mit bloßem Auge im Mittel rd. 6 bis 8 Meteore je Stunde. Die Zahl nimmt im Laufe der Nacht zu und erreicht vor Beginn der Morgendämmerung ihren Höchstwert. Zu Beginn der Nacht befindet sich der Beobachter auf der Rückseite der Erde bezüglich ihrer Bahnbewegung: Die Meteoroide müssen die Erde von hinten einholen, fallen mit geringerer Geschwindigkeit ein und können folglich nur weniger Energie abgeben; in den frühen Morgenstunden dagegen befindet sich der Beobachter auf der Vorderseite, und die einfallenden Meteoroide haben im Mittel eine größere Energie bezüglich der Erde. Die Mittelwerte für eine Nacht sind im Herbst am größten, im Frühling am kleinsten. Ursache dafür ist, dass der Zielpunkt der Erdbewegung im Herbst höher über dem Horizont liegt als im Frühjahr, wodurch die Beobachtungsbedingungen am günstigsten sind.
 
 
 2) Meteorologie: Bezeichnung für jede der in der Atmosphäre und an der Erdoberfläche zu beobachtenden meteorologischen Erscheinungen wie schwebende oder abgelagerte flüssige oder feste Teilchen (Hydrometeore, Lithometeore), sicht- oder hörbare Folgeerscheinungen der atmosphärischen Elektrizität wie Blitz und Donner, Elmsfeuer und Polarlicht (Elektrometeor) sowie alle durch Spiegelung, Brechung, Beugung oder Interferenz des Sonnen- oder Mondlichtes hervorgerufenen Lichterscheinungen (Photometeor), insbesondere Regenbogen, Halo und Kranz.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Meteoriten und Meteore: Kosmische Katastrophen
 
II
Meteor,
 
Forschungsschiffe: 1) Vermessungsschiff der Reichsmarine, 1915 vom Stapel gelassen (1 179 t), 1924 in Dienst gestellt; eingesetzt für Vermessungen, ozeanographische und hydrographische Forschungen sowie Fischereischutz. Die mit der Meteor 1925-27 durchgeführte Meteorexpedition (Deutsche Atlantische Expedition) untersuchte im südlichen Atlantischen Ozean besonders den Kreislauf der Wassermassen. Planung und wissenschaftliche Leitung: A. Merz (bis zu seinem Tod); Nachfolger: F. Spiess.
 
2) Forschungsschiff der Bundesrepublik Deutschland von 1964 bis 1985, 82 m lang, 13,5 m breit, Wasserverdrängung 3 054 t, Höchstgeschwindigkeit 11,5 Knoten. Das Schiff bot Platz für 52 Besatzungsmitglieder sowie 24 wissenschaftliche Fahrtteilnehmer. Es war mit Spezialwinden, Kränen, Schleppvorrichtungen, Echoloten und Radargeräten sowie 14 Mehrzwecklabors für alle Disziplinen der Meeresforschung ausgerüstet. Reederei war das Deutsche Hydrographische Institut, das sich bis 1984 die Nutzung mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft teilte. 1985 wurde das Schiff nach Neuseeland verkauft. Bis dahin führten 73 Forschungsreisen in den Indischen Ozean, den tropischen und subtropischen Atlantik, den Nordatlantik, in die höheren Breiten (Antarktis und Europäisches Nordmeer), die Nord- und Ostsee.
 
3) Forschungsschiff der Bundesrepublik Deutschland, 1986 in Dienst gestellt. 97,5 m lang, 16,5 m breit, Wasserverdrängung 4 780 t, Reisegeschwindigkeit 12 Knoten. Bietet Platz für 32 Besatzungsmitglieder und 30 wissenschaftliche Fahrtteilnehmer. Dieselelektrische Antrieb mit besonderer Manövrierfähigkeit durch Hochleistungsflossenruder und steuerbare Bugstrahler; Kräne u. a. Hebezeuge bis 20 t, Spezialwinden für Messgeräte, Fischerei und geologische Probennahme, Spezialecholote (Fächerlot und Sedimentlot), 20 Laborräume und Stellplätze für Laborcontainer. Eigentümer: Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundes-Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie; Betreiber: Universität Hamburg, Institut für Meereskunde; Bereederung: RF Reedereigemeinschaft Forschungsschifffahrt GmbH. - Bis Dezember 1996 37 Forschungsreisen meist im Rahmen internationaler Forschungsprojekte in den Atlantik von der Grönlandsee bis in das nördliche Weddellmeer, das Mittelmeer, das Rote Meer und den westlichen Indischen Ozean.
 
Literatur:
 
F. Spiess: Die »M.«-Fahrt (1928);
 
Wiss. Ergebnisse der Dt. Atlant. Expedition auf dem Forschungs- u. Vermessungsschiff »M.« 1925-1927, hg. v. A. Defant, 16 Bde. (1932-41).

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Me|te|or [auch: 'me:...], der, selten: das; -s, ...ore [griech. metéōron = Himmels-, Lufterscheinung] (Astron.): Leuchterscheinung, die durch in die Erdatmosphäre eindringende feste kosmische Körper, Partikeln hervorgerufen wird: ein heller, selbst am Tage sichtbarer M.; der Schauspieler stieg mit dieser Rolle wie ein M. am Filmhimmel auf (wurde plötzlich sehr berühmt).

Universal-Lexikon. 2012.