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Asphalt
Straße; Straßenpflaster; Straßenbelag; Erdpech

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As|phalt [as'falt], der; -[e]s; -e:
teerähnliche, zähflüssige Masse, die zur Beschichtung von Straßen verwendet wird:
den Asphalt erneuern.

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As|phạlt 〈m. 1
1. Rückstand der Erdöl- u. Teerdestillation, als Isoliermittel gegen Feuchtigkeit, besonders als Straßenbelag verwendet; →a. Bitumen
2. 〈Geol.〉 = Erdpech
[<spätlat. asphaltus <grch. asphaltos „Erdpech“]

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As|phạlt [auch 'as…; griech. ásphaltos = Erdpech, Erdharz], der; -s, -e: dunkelbraune bis schwarze, oft glänzende, niedrigschmelzende Masse aus Bitumen u. Mineralstoffen, die insbes. im Straßenbau Verwendung findet. Naturasphalt entsteht aus Erdöl durch Abdunsten flüchtiger Bestandteile u. oxidative Polymerisation, künstlicher Asphalt oder Petrol[eum]asphalt aus Destillationsrückständen des Erdöls durch Einblasen von Luft.

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As|phạlt [auch: 'as…], der; -s, (techn.:) -e [frz. asphalte < lat. asphaltus < griech. ásphaltos, eigtl. = unzerstörbar]:
Gemisch von Bitumen u. Mineralstoffen, das besonders als Straßenbelag verwendet wird:
der nasse A.;
die Luft flimmert über dem A.

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Asphạlt
 
[von griechisch ásphaltos, eigentlich »unzerstörbar« (die Benennung bezieht sich wohl auf die starke Bindeeigenschaft)] der, -s, natürlich vorkommendes oder künstlich hergestelltes Gemisch aus Bitumen und mineralischen Bestandteilen. Asphalt ist dunkelbraun bis schwarz, im Rohzustand plastisch bis spröde, erweicht bei Temperaturen über 64 ºC, seine Dichte liegt bei 1-2 g/cm3. Asphalt kommt häufig vor, v. a. als Poren-, Spalten- und Kluftenfüllungen im Gestein; auch seenartig an der Erdoberfläche, z. B. im Pitch Lake (je ein Drittel Bitumen, Wasser und feinste Mineralteilchen) bei La Brea auf Trinidad.
 
Die Entstehung von Naturasphalt ist eng mit der des Erdöls verbunden und geschieht durch Verdunsten der leichtflüchtigen sowie durch Oxidation und Polymerisation der schwerflüchtigen Bestandteile. Asphaltite sind Naturasphalte mit geringem Mineralanteil, sie enthalten 82-86 % Kohlenstoff und 8-11 % Wasserstoff, im Unterschied dazu besitzen Asphaltgesteine (Asphaltoide), die aus Asphaltiten entstehen, einen hohen Mineralgehalt (so z. B. Kalkstein und Sande).
 
Die Anwendungsvielfalt von Asphalt in der Bautechnik beruht auf den günstigen physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie auf der Möglichkeit der problemlosen Verarbeitung zu unterschiedlichsten Stoffgemischen (z. B. mit Splitt als Gussasphalt im Straßenbau, als Grundlage für Lacke, als Isoliermittel für Dachpappen). Kunstasphalt, Asphaltbitumen, ebenfalls auch »Asphalt« oder auch »Bitumen« genannte, mit Harzen vermischte Rückstände der Erdöldestillation, haben stark wechselnde Zusammensetzung und unterschiedliche Eigenschaften. Die daraus hergestellten Baustoffe werden alle in Namensverbindungen mit Asphalt bezeichnet: Asphaltbeton ist ein aus Sand, Splitt, Füllstoffen und Bitumen bestehendes Gemisch für Fahrbahndecken im Straßenbau. Asphaltkitt ist ein säurefestes thermoplastisches Dichtungsmittel gegen aufsteigende Feuchtigkeit in Gebäuden, für Dächer und Kanalisationen. Asphaltlacke sind bituminöse Anstrichstoffe (Schwarzlacke); sie bilden meist glänzende Oberflächen und dienen dem Korrosionsschutz von Stahlkonstruktionen u. a. sowie zum Schutz von Geräten und Rohrleitungen gegen Chemikalien und Mikroorganismen. Asphaltmastix wird durch Vermahlen und Kochen von Asphaltbitumen mit natürlichen Asphaltkalken hergestellt und als Estrich und für säurefeste Bodenbeläge benutzt. Kaltasphalt ist eine Emulsion aus Asphaltbitumen und Wasser unter Zusatz von Emulgatoren. Beim Straßenbau wird er zum Verkitten auf den Schotter aufgespritzt und dient als Sperranstrich für feuchte Betonteile. Sandasphalt oder Asphaltbinder besteht aus einer Mischung von Sand oder Steinmehl mit Asphaltbitumen und wird wie Stampfasphalt (Asphaltbitumen mit gemahlenem Kalkstein) als Straßenbelag verwendet.
 
Geschichtliches:
 
Asphalt, von den Griechen »asphaltos«, von den Persern »mumia« genannt, wurde in der Antike in großen Mengen besonders aus Palästina bezogen (»Judenpech«) und als Baumaterial, auf glühenden Kohlen zur Schlangenvertreibung, v. a. aber als ein Universalheilmittel verwendet. Im alten Ägypten spielte es anstelle kostbarer Ingredienzien auch beim Einbalsamieren der Leichen ärmerer Verstorbener eine Rolle. In Altmesopotamien wurde Asphalt bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. als Mörtel verwendet. - In der Ölmalerei wurde der sehr transparente gelbbraune Ton des Asphalts v.a. im 19. Jahrhundert für Lasuren geschätzt. Zum Gelbfärben von Lacken wird Asphalt mindestens seit dem Hochmittelalter verwendet. In Mischung mit Wachs und Harzen dient Asphalt als Ätzgrund für Radierungen.

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As|phạlt [auch: '——], der; -s, (techn.:) -e [frz. asphalte < lat. asphaltus < griech. ásphaltos, eigtl. = unzerstörbar]: Gemisch von Bitumen u. Mineralstoffen, das besonders als Straßenbelag verwendet wird: Sie schritten durch leere Vorstadtstraßen, die sich im nassen A. spiegelten (Dürrenmatt, Grieche 21); Die Luft flimmerte über dem A. (Simmel, Affäre 36).

Universal-Lexikon. 2012.