Akademik

wirken
buckeln (umgangssprachlich); sich abrackern (umgangssprachlich); schaffen (umgangssprachlich); schinden; rödeln (umgangssprachlich); schuften (umgangssprachlich); ackern (umgangssprachlich); tätig sein; arbeiten; handhaben; einwirken; operieren; walten; handeln; agieren; dienen; fungieren; eignen; herhalten; funktionieren; fruchten; (sich) auswirken; einen Effekt haben

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wir|ken ['vɪrkn̩]:
1. <itr.; hat in seinem Beruf, Bereich, an einem Ort mit gewisser Einflussnahme tätig sein:
er hat hier als Arzt lange gewirkt; sie wirkt an dieser Schule schon seit 20 Jahren als Lehrerin; wir hatten mit großem Eifer in der Küche gewirkt.
Syn.: agieren, arbeiten, sich betätigen, walten (geh.).
Zus.: mitwirken, weiterwirken.
2. <tr.; hat (geh.) etwas hervorbringen, schaffen, vollbringen:
sie hat viel Gutes gewirkt.
3. <itr.; hat aufgrund seiner Beschaffenheit eine bestimmte Wirkung haben:
die Tabletten wirken schnell; viele Pflanzen wirken als Medizin; ihre Heiterkeit wirkt ansteckend; Sekt wirkt bei mir nicht anregend, sondern ermüdend; man muss diese Musik erst auf sich wirken lassen.
Syn.: anschlagen, sich auswirken, einwirken, fruchten, verfangen, wirksam sein.
4. <itr.; hat
a) einen bestimmten Eindruck hervorrufen:
sie wirkte ausgeglichen, heiter und fröhlich; der Faltenrock wirkt altmodisch; diese Aussage kann provozierend wirken.
Syn.: sich anhören, anmuten, aussehen, erscheinen.
b) zur Geltung kommen:
das Bild, die Farbe wirkt in diesem Raum nicht; auf mich wirkt sein Machogehabe überhaupt nicht; mit den Spiegeln an den Wänden wirkt der Raum doppelt so groß.
Syn.: beeindrucken, bestechen, hermachen (ugs.), imponieren.
5. <tr.; hat (Textilien) herstellen durch Verschlingen von Fäden zu Maschen mit speziellen Nadeln, wobei im Unterschied zum Stricken eine ganze Maschenreihe auf einmal gebildet wird:
Unterwäsche wirken.
Syn.: weben.

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wịr|ken 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉
1. Wirkung ausüben (Arznei, Genussmittel, Rauschmittel)
2. einen bestimmten Eindruck erwecken
3. erfolgreich arbeiten, tätig sein
● die Arznei beginnt zu \wirken; einen Anblick, Musik auf sich \wirken lassen; sein: sein Wirken war segensreich ● diese Tabletten \wirken abführend, beruhigend; Kaffee, Tee wirkt anregend; Alkohol wirkt berauschend; er wirkt gehemmt, unbeholfen; das Bild wirkt an dieser Stelle (nicht) günstig, (nicht) gut; sein Auftreten hat sehr gut gewirkt; er, sie wirkt noch immer jugendlich, jung; ein solches Verhalten wirkt lächerlich, peinlich, unangemessen; schädlich \wirken; das Theaterstück hat auf mich sehr stark gewirkt ● während seines Wirkens als Leiter der Schule; er hat lange Zeit in Afrika als Missionar gewirkt; auf jmdn. od. etwas \wirken bei jmdm. od. etwas eine Wirkung hervorbringen; dieser Raum wirkt auf mich bedrückend; dieses Medikament wirkt auf die Nerven, Verdauung; das Bild wirkt aus einiger Entfernung besser; für eine Sache \wirken; gegen jmdn., gegen jmds. Einfluss \wirken; das Mittel wirkt gut gegen Kreislaufstörungen ● ein rasch, schnell, stark \wirkendes Medikament
II 〈V. tr.〉 etwas \wirken
1. 〈geh.〉 hervorbringen, tun
2. 〈Textilw.〉 durch maschenartiges Verschlingen der Fäden herstellen (Stoffe)
Gutes \wirken; Strümpfe \wirken; Teig \wirken 〈veraltet〉 T. kneten; diese Medizin wirkt Wunder 〈fig.〉 hilft sofort ● ein gewirkter Pullover; gewirkte Wäsche
[<mhd. wirken, würken <ahd. wirchan, wurchan <germ. *wirkjan, wurkjan <idg. *uerg-tun; Arbeit“; → Werk]

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wịr|ken <sw. V.; hat [mhd., ahd. wirken, wahrsch. zu Werk]:
1. in seinem Beruf, Bereich an einem Ort mit gewisser Einflussnahme tätig sein:
in einem Land als Missionar, Arzt w.;
sie wirkt an dieser Schule schon seit 20 Jahren als Lehrerin;
ich habe heute schon ganz schön gewirkt (ugs. scherzh.; emsig u. ergebnisreich gearbeitet);
<subst.:> er kann auf ein langes Wirken zurückblicken.
2. (geh.) durch geistige Tätigkeit etw. vollbringen, zustande bringen:
er hat in seinem Leben viel Gutes gewirkt.
3. durch eine innewohnende Kraft, aufgrund seiner Beschaffenheit eine bestimmte Wirkung haben, ausüben:
das Medikament wirkt [schmerzstillend, gut, schlecht, nicht];
sein Zuspruch wirkte ermunternd [auf uns];
ihre Heiterkeit wirkte ansteckend;
das Getränk wirkte berauschend;
der Sturm wirkte verheerend;
man muss diese Musik zunächst auf sich w. lassen;
diese Drohung hatte [bei ihm] schließlich gewirkt (hatte eine Verhaltensänderung bewirkt).
4. durch seine Erscheinungsweise, Art einen bestimmten Eindruck auf jmdn. machen:
heiter, fröhlich, traurig, unausgeglichen, müde, abgespannt, gehetzt w.;
neben jmdm. klein, zierlich w.;
dieses Vorgehen wirkte rücksichtslos;
ein südländisch, sympathisch wirkender Mann.
5. nicht unbeachtet bleiben, sondern eine positive Wirkung erzielen; beeindrucken:
die Bilder wirken in den kleinen Räumen nicht;
das Muster wirkt nur aus der Nähe;
mit ihrem Charme wirkt sie [auf andere].
6.
a) (Textilien) herstellen durch Verschlingen von Fäden zu Maschen mit speziellen Nadeln, wobei im Unterschied zum Stricken eine ganze Maschenreihe auf einmal gebildet wird:
Pullover, Unterwäsche w.;
b) einen Teppich (bes. Gobelin) weben, wobei farbige Figuren u. Muster eingearbeitet werden:
ein gewirkter Teppich.
7. (landsch.) durchkneten (a):
den Teig w.

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wịr|ken <sw. V.; hat [mhd., ahd. wirken, wahrsch. zu ↑Werk]: 1. in seinem Beruf, Bereich an einem Ort mit gewisser Einflussnahme tätig sein: in einem Land als Missionar, Arzt w.; sie wirkt an dieser Schule schon seit 20 Jahren als Lehrerin; sie ... verspricht den Ärmsten, für ihre Zukunft zu w. (Werfel, Bernadette 427); Für ein solches Ziel mit friedlichen Mitteln zu w., ist vor allem Sache der Deutschen (R. v. Weizsäcker, Deutschland 56); Nachdem Helga und Antje mit großem Eifer in der Küche gewirkt hatten, aßen sie zu Mittag (Danella, Hotel 183); ich habe heute schon ganz schön gewirkt (ugs. scherzh.; emsig u. ergebnisreich gearbeitet); <subst.:> er kann auf ein langes Wirken zurückblicken; Sein Hauptaugenmerk hat er ohnehin auf sein Wirken im Verein gelegt (Kicker 82, 1981, 28). 2. (geh.) durch geistige Tätigkeit etw. vollbringen, zustande bringen: er hat in seinem Leben viel Gutes gewirkt; Wir ... wollen die Mächte, die unsern Aufstieg wirkten, um uns versammeln (Benn, Stimme 33); ein von dunklen Mächten gewirktes Verhängnis. 3. durch eine innewohnende Kraft, aufgrund seiner Beschaffenheit eine bestimmte Wirkung haben, ausüben: das Medikament wirkt [schmerzstillend, gut, schlecht, nicht]; Brennnessel und Löwenzahn, Huflattich und Gänseblümchen kennt jeder. Doch nur wenige wissen, dass viele Allerweltspflanzen als Medizin w. (natur 4, 1996, 54); sein Zuspruch wirkte ermunternd [auf uns]; ihre Heiterkeit wirkte ansteckend; das Getränk wirkte berauschend; der Sturm wirkte verheerend; Eine Platte ... wirkt (fungiert) als Photoelektrode (natur 4, 1991, 64); man muss diese Musik zunächst auf sich w. lassen; diese Ankündigung hatte [bei ihm] schließlich gewirkt (hatte eine Verhaltensänderung bewirkt); Es war Ihre Persönlichkeit, die gewirkt hat. Wo haben Sie das her? (Danella, Hotel 128). 4. durch seine Erscheinungsweise, Art einen bestimmten Eindruck auf jmdn. machen: heiter, fröhlich, traurig, unausgeglichen, müde, abgespannt, gehetzt w.; neben jmdm. klein, zierlich w.; Ich finde, wir wirken ziemlich altmodisch (Bieler, Mädchenkrieg 469); Was aus der Ferne wie ein Menschengedränge gewirkt hatte, stellte sich beim Näherkommen als disziplinierte Schlange heraus (Kronauer, Bogenschütze 336); Im falschen Augenblick ausgesprochen, kann die Wahrheit provozierend wirken (H. Gerlach, Demission 223); dieses Vorgehen wirkte rücksichtslos; das wirkt geradezu lächerlich; ein südländisch, sympathisch wirkender Mann. 5. nicht unbeachtet bleiben, sondern eine positive Wirkung erzielen; beeindrucken: die Bilder wirken in den kleinen Räumen nicht; das Muster wirkt nur aus der Nähe; mit ihrem Charme wirkt sie [auf andere]; In einem Armstuhl hinter dem Schreibtisch saß Edi Heßheimer. Saß da und wirkte mit seinem verschmitzten Lächeln. So einer zog andere Menschen an (Bastian, Brut 59); Mir haben diese Parteileute keine Angst machen können, ich habe mit ihnen ganz normal geredet, da wirkte ihre Uniform nicht (Wimschneider, Herbstmilch 79). 6. a) (Textilien) herstellen durch Verschlingen von Fäden zu Maschen mit speziellen Nadeln, wobei im Unterschied zum Stricken eine ganze Maschenreihe auf einmal gebildet wird: Pullover, Unterwäsche w.; Aber gerade die (= Strümpfe) waren das Thema, egal ob gewirkt, gekettelt, zusammengenäht (Ossowski, Liebe ist 118); b) einen Teppich (bes. Gobelin) weben, wobei farbige Figuren u. Muster eingearbeitet werden: Irgendwo habe ich von einer griechischen Fürstin gelesen, die den Teppich, den sie tagsüber wirkte, über Nacht wieder aufdröselte (Heym, Schwarzenberg 126); er ... starrte ... auf die Wandteppiche ... verlor sich in den fein gewirkten Bildern schwarzgrüner Urwälder (Ransmayr, Welt 154). 7. (landsch.) durchkneten (a): den Teig w.

Universal-Lexikon. 2012.