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Sa|mu|rai 〈a. [′—-] m. 6 oder m.; -, -; früher〉 Angehöriger des japanischen Kriegerstandes [japan., „Dienende“]
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Sa|mu|rai, der; -[s], -[s] [jap. samurai, eigtl. = Dienender]:
Angehöriger der japanischen Adelsklasse, der obersten Klasse der japanischen Feudalzeit.
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I Samurai
[japanisch, eigentlich »Dienender«] der, -(s)/-(s), im alten Japan das bewaffnete Begleitpersonal des Adels, später die Angehörigen des Kriegerstandes (Bushi, Buke). Vom 13. Jahrhundert an Bezeichnung der unmittelbaren Vasallen des Shōgun oder der Vasallen der Lehnsfürsten (Daimyō). Das Recht, zwei Schwerter zu tragen, eigene Gerichtsbarkeit, ein strenger Ehrenkodex (Bushidō) waren allen Samurai gemeinsam. Im 17. Jahrhundert gehörten sie der obersten Klasse der Sozialordnung an. Die Beamten des Shogunats und der Lehnsfürsten, aber auch die Mehrzahl der Gelehrten, Ärzte, Künstler und Priester gingen aus dem Stand der Samurai hervor. Herrenlose Samurai (Rōnin) waren oft an Unruhen beteiligt. Während der Meijireform (ab 1868) wurden die Samurai teils in den Adelsstand erhoben, teils als Bürgerliche eingereiht und büßten während der 1870er-Jahre ihre Privilegien ein.
Samurai
Die Samurai - mitunter als »Ritter des Fernen Ostens« bezeichnet - waren vom 12. bis zum 19. Jahrhundert die Japan beherrschende Kriegerkaste (Buke, Bushi). Der Name »Samurai« beschreibt entsprechend dem Ideogramm »einen, der dient«. Die dem japanischen Schwertadel angehörenden Krieger standen in einem - absolute Loyalität und Ergebenheit fordernden - Dienstverhältnis zu ihrem Herrn. Sie gehörten zur ständigen Begleitung des Shōgun (Oberhaupt der Militärregierung) und der Daimyōs (Territorialherren bzw. große Lehnsfürsten). Als deren Vasallen besaßen die Samurais teilweise erbliche Lehnsgüter oder Renten; sie hatten ebenso militärische Aufgaben (u. a. Dienst in der Leibgarde und Polizeitruppe, als Wachmannschaft auf den Burgen) wie auch zivile Verwaltungsfunktionen, Letztere zunehmend in der Zeit des Shōgunats. Das Recht zwei Schwerter zu tragen, eine eigene Gerichtsbarkeit sowie ein strenger Ehrenkodex waren die Voraussetzungen für die Entstehung dieser außergewöhnlichen Gruppe von Kämpfern. Legendär waren ihr Mut und ihre Kampfkunst, die in zahlreichen Filmen dargestellt wurden, besonders eindrucksvoll z. B. in »Die sieben Samurai» des japanischen Meisterregisseurs Akira Kurosawa aus dem Jahre 1953. Berühmtheit (nicht nur in Japan) erlangte auch der von 1584 bis 1645 lebende Schwertkämpfer Musashi Miyamoto, dem der Schriftsteller Yoshikawa Eiji einen Roman widmete.
Nicht weniger bekannt als die Samurai wurden die Ninja (»Schattenkrieger«), die zumeist in geheimen Clans in abgeschiedenen Berglagern lebenden Einzelkämpfer, deren Dienste von den Daimyōs und gelegentlich auch vom Shōgun in Anspruch genommen wurden, wenn der zu lösende Auftrag in erster Linie hoch spezialisierte Kundschafter- und Diversantentätigkeit umfasste und sich etwa mit dem strengen Ehrenkodex des Schwertadels nicht vereinbaren ließ. Vor allem in Bürgerkriegszeiten, in denen sich die Samuraisippen untereinander bekämpften, wurden sie mit Auftragsmorden, Spionageunternehmen u. Ä. betraut und ließen sich dafür entlohnen, dementsprechend straften sie die Samurai mit Verachtung. Sagenumwoben sind die kämpferischen Fähigkeiten der Ninja, die sich eines speziellen Waffenarsenals und eines eigenen Kampfstils (Ninjutsu) bedienten.
Azuma-bitō - Männer des Ostens
Bis zum 10./11. Jahrhundert entstanden auf eine noch nicht vollkommen geklärte Weise an den östlichen Grenzen des japanischen Kaiserreiches und in abgelegenen Provinzen Kriegerfamilien, die sich durch ein besonderes Gefolgswesen gegenüber den regierenden Provinzbeamten auszeichneten. Sie stützten diese lokalen Adligen in ihren Machtbestrebungen, wurden zur Niederschlagung regionaler Aufstände, aber ebenso zur Bekämpfung der kriegerischen Stämme (Ainu, auch Ezo oder Emishi genannt) im Norden und zur Ausschaltung von Räuberbanden eingesetzt.
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts verlor der elegante, aber schon geschwächte Kaiserhof noch mehr an Bedeutung. Deshalb kam es zu Unruhen zwischen den großen Geschlechtern des Militäradels. Die beiden stärksten Familien, die Minamoto und die Taira, führten 1180-1185 einen erbitterten Krieg, den Gempeikrieg, um die Vorherrschaft im Reich, den schließlich die Minamoto für sich entscheiden konnten. Währenddessen betrat eine neue Klasse die Bühne der japanischen Geschichte, die Samurai. Diese stellten einen krassen Gegensatz dar zu dem höfischen, eine anmutige Lebensweise und das Formale sowie Zeremonielle vorziehenden Adel in der Kaiserstadt Kyōto. Der vortreffliche Gebrauch von Bogen, Speer und Schwert dieser »rauen Männer aus der Provinz« war gekoppelt mit besonders ausgeprägten Verhaltensformen. Der Sieger des Gempeikrieges Minamoto no Yoritomo (1147-1199) erhielt 1192 in Kyōto den Titel Seii Taishōgun (»Großmarschall zur Unterwerfung der Barbaren«) und war damit faktisch der Inhaber der politischen und militärischen Macht.
Der strenge Ehrenkodex (Bushidō) verpflichtete den Samurai zu lebenslanger Treue gegenüber seinem Herrn. Todesverachtender Mut, Waffentüchtigkeit, Selbstzucht und Güte gegen Schwache waren die Grundpfeiler dieser Vorschriften. So diente dieser Krieger bedingungslos und stellte seine Bedürfnisse und Wünsche unter die seines Herrn. Und noch eine weitere Einrichtung regelte das Leben der Samurai:
Nach dem Sieg sicherte Minamoto no Yoritomo die Vorherrschaft des Schwertadels, indem er sein Hauptquartier in Kamakura zum Sitz der Militärregierung (Bakufu, wörtlich: Lageramt) ausbaute. Er schuf also eine Verwaltung der Samurai durch Samurai. Dieser Typ einer Militärregierung wurde im Laufe der Zeit zum Grundmuster der Regierung in Japan, da seine Verwaltungs- und Rechtsorganisation sich als viel effektiver und den traditionellen Strukturen der Reichsaristokratie überlegen erwies. Bis zu seiner Abschaffung durch eine andere Familie im Jahre 1333 hielt das Kamakura-Bakufu immerhin zwei Mongolenangriffen unter Kublai Khan (1274 und 1281) stand.
Was beeinflusste nun das geistige Leben der Samurai? Die Adepten wurden neben ihrer Ausbildung zum Kämpfer auch im Zen, einer Schule des Buddhismus, unterrichtet, die im 6. Jahrhundert durch den Patriarchen Bodhidharma nach indischem Vorbild in China und später (endgültig im 13. Jahrhundert) in Japan eingeführt worden war. Sie stellte eine der Quellen für das Verhalten dar. Da der Zen das Leben wie den Tod mit derselben Gleichgültigkeit behandelt und hohe Forderungen an den Willen bzw. den sittlichen Charakter stellt, stärkte er den Samurai auch in ausweglosen Situationen. Der zweite Aspekt, der dem Zen zum Durchbruch verhalf, waren Maßstäbe wie Strenge, Schlichtheit und nüchterne Natürlichkeit, die ähnlich denen der Shintōreligion sich auch im täglichen Leben widerspiegelten, z. B. bei der Zeremonie in den Teehäusern. Diese Selbstzucht ermöglichte es dem Krieger auch auf sehr ungewöhnliche Weise, dem Seppuku (oder Harakiri - wörtlich für »Bauchaufschlitzen«), aus dem Leben zu scheiden. Für vier verschiedene Fälle war diese Todesart außerhalb des Kampfes vorgesehen: zum einen, um einer Gefangennahme zu entgehen, zum anderen als Selbstmord beim Tod seines Herren; sie diente auch dazu, gegen irrende Vorgesetzte zu protestieren, und war schließlich eine vom Herrn auferlegte Kapitalstrafe. Diese dem Samurai vorbehaltene Todesart stellte eine Demonstration übermenschlichen Mutes und größter Treue dar. Mit dieser Tat war die Vorstellung von einer Enthüllung des menschlichen Kerns, der im Bauch (Hara) lagert, verbunden. 1868, am Ende der Feudalzeit, berichtete der Vertreter einer britischen Gesandtschaft über einen Seppuku. Aber nicht nur der Tod war in ein zeremonielles Geflecht eingebunden. Ob man vor dem Familienaltar kniete und seiner Vorfahren gedachte oder ob selbst die Frauen in einer Art Bushidō erzogen wurden, ob man sich im Teehaus erholte oder ob man der Ausübung von Künsten nachkam - immer wurde auf den Verhaltenskodex zurückgegriffen. Selbst in der Hitze einer Schlacht wurde eine peinlich genaue Förmlichkeit beim Zweikampf eingehalten.
Folglich gestaltete eine Trinität aus Shintōismus, der ererbten Atmosphäre, Konfuzianismus, dem Sittenkodex, und Zen, dem ausgebildeten Stil in Krieg und Frieden, die Lebensweise der Kriegerkaste in Japan.
Der Rōnin
Der Rōnin (wörtlich »Wellenmann«) war ein herrenloser Samurai. Besonders aus der letzten großen Schlacht um die Vorherrschaft und das Shōgunat, der blutigen Schlacht von Sekigahara (1600), waren viele dieser umherirrenden Krieger hervorgegangen. Aber es hatte sie schon in der Zeit davor gegeben. Meist eilte den Rōnin ein schlechter Ruf voraus. Waren sie doch »schwertrasselnde« Rohlinge, denen man aus dem Wege gehen musste. Aber es gab auch andere. So wusste man sie auch als »fahrende Ritter« zu schätzen, die einem in Not geratenen Menschen durch ihr Schwert oft zum Recht verhalfen. Viele Rōnin hatten, nachdem ihr Herr getötet worden oder durch Seppuku aus dem Leben geschieden war, die Blutrache als Ziel. So kam es 1701/1703 zum Vorfall der 47 Rōnin, die den Tod ihres Herren rächten und dann Seppuku begingen. Schließlich entstand im Laufe der Zeit ein buntes und oft widersprüchliches Bild dieser Krieger ohne festen Herrn. Einige von ihnen schlossen sich auch den Ninja an.
Kampfkunst und Waffen
Die Samurai kämpften vom Pferd aus oder zu Fuß. Geschützt wurden sie durch ein leichtes Panzerkleid aus einzelnen Stahlplättchen und einen Eisenhelm mit Nackenschutz sowie eine Eisenmaske mit Furcht erregender Mimik. Am auffallendsten war der Helm (Kabuto). Mit dem stilisierten Geweih sollte er drohend und zugleich ästhetisch wirken. Die vollständige Ausrüstung umfasste etwa 23 Teile; sie ähnelte in ihrer Form zwar der (allerdings im Unterschied dazu starren) Rüstung europäischer Ritter, war aber wesentlich leichter und ließ dem Krieger viel Bewegungsfreiheit. Die vielfältigen Borten verliehen der Rüstung eine auffallende Farbigkeit. Ihre grundsätzliche Art wurde in den 700 Jahren Feudalzeit nur geringfügig verändert.
Als Meister in der Handhabung des Bogens zu Pferde konnten die Krieger diesen in vollem Galopp auf ihre Feinde abschießen. Das Bogenschießen galt ebenso wie das Fechten und die Teezeremonie als Erholung nach der Schlacht.
War der Gegner unberitten, erfolgte der Nahkampf mit dem Schwert. Die Samuraischwerter waren leicht gekrümmt und unterschiedlich lang, das größere ein bis anderthalb Meter. Die Schneiden wurden rasiermesserscharf gemacht. Die Samurais besaßen jeweils ein Schwerterpaar (Daishō) für den kriegerischen Waffengang (das beidhändig führbare Kampfschwert Tachi und das dolchartige Tanto) sowie für den »zivilen« Alltag (bestehend aus dem längeren Katana und dem kürzeren Wakizashi).
Das lange Schwert galt als die Seele des Kriegers. Seine Herstellung war mit religiösen Handlungen verbunden wie der täglichen Waschung des Meisters der Schmiede, des Kaji. Seine besondere Elastizität erlangte seine Klinge durch mehrfach wiederholtes Falten der Klinge, verbunden mit dem Einschmieden von relativ weichem Eisen. Einschneidig und leicht gebogen hat sie auf beiden Seiten eine gratartige Erhebung, die den Charakter des Schwertes bestimmt. Auf der Oberfläche wurden durch Gravuren Landschaften und andere diesen Charakter unterstreichende Motive eingebracht. Kurz- und Langschwert steckte man in das breite textile Gürtelband (Obi) oder bewahrte beide auf einem speziellen Schwertständer, dem Katana-kake, in einer Nische über dem Eingang des Hauses auf.
Im 16. Jahrhundert kamen als erste Europäer die Portugiesen nach Japan. Sie weckten das Interesse der Samurai durch eine bis dahin in Japan unbekannte Waffe, die Arkebuse, eine Muskete mit glattem Lauf. Trotz der schnellen Verbreitung dieser Waffe wurde sie nur von den Fußsoldaten (Ashigaru), die in der Hierarchie der Samurai ganz unten standen, genutzt, da die Muskete mit dem Makel, ausländisch zu sein, nie das Ansehen des Schwerts erlangen konnte.
Kurzer geschichtlicher Überblick
Nach dem Kamakura-Bakufu wurde 1338 Ashikaga Takauji der neue Shōgun. Er errichtete das bis 1573 bestehende Muromachi-Bakufu. Blutige Auseinandersetzungen zwischen den mächtigen Familien des Landes (1467-1477 so genannter Ōninkrieg in und um Kyōto) prägten die Zeit von der zweiten Hälfte des 15. bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (»Zeit der kämpfenden Fürstentümer«, japanisch »Sengoku jidai«). Zwei Generäle - der das Muromachi-Bakufu stürzende Oda Nobunaga (1534-1582) und Toyotomi Hideyoshi (1536-1598) - bereiteten den Bürgerkriegen ein Ende. Ein besonderes Kennzeichen ihrer Zeit war der aufwendige Lebensstil, der nicht nur prunkhafte Festungen, sondern auch eine Förderung der Künste hervorbrachte. Aber auch verheerende Unternehmungen fielen in die Zeit des 16. Jahrhunderts. So entwickelte sich ein Expansionsbestreben, welches in zwei erfolglosen Invasionen in Korea 1592 und 1597/1598 mündete. Nach dem Tod von Toyotomi Hideyoshi war Tokugawa Ieyasu (1542-1616) mächtigster Daimyō in Japan. Sein 1603 beginnendes Bakufu, das letzte, war wieder im Osten errichtet worden; die Familie hatte ihren Sitz in Edo, dem heutigen Tokio. Schon zwei Jahre später, 1605, übertrug er seinem Sohn Hidetada die Shōgunwürde, lenkte aber die Staatsgeschäfte weiter. Die von ihm im Lande eingeführte strenge Lehnsherrschaft garantierte für mehr als zweihundert Jahre den Frieden, allerdings um den Preis einer weitgehenden Abschottung Japans vor äußeren Einflüssen. Die das Land verwaltenden Lehnsherren wurden von den Tokugawa streng überwacht. Die Kaiser lebten nach wie vor in Kyōto; ihre Macht war jedoch gebrochen.
Das Christentum in Japan
Überraschend ist der Zuspruch zum Christentum in Japan, den man bei der Kriegerkaste feststellte. Diese Abkehr vom Shintoismus, Buddhismus und dem Zen sowie der konfuzianischen Erziehung lag sicher in zwei wichtigen Faktoren begründet: Zum einen war daran maßgeblich das Auftreten der iberischen, besonders portugiesischen Missionare beteiligt. Durch ihren Charakter, aber auch durch ihr Wissen zogen sie die dem Neuen immer aufgeschlossenen Samurai in ihren Bann. Besonders der kurz zuvor in Europa gegründete Jesuitenorden, der eine Art geistiger Elite hervorbrachte, hatte mit seinen Bekehrungsbestrebungen hier großen Erfolg. Die Patres, die sich sehr intensiv dem Studium der Sprachen und Sitten des Landes widmeten, wurden überwiegend freundlich von den Samurai aufgenommen, die ihnen eine wohlwollende Neugier entgegenbrachten. Besonders einige Parallelen von Messen und Teezeremonien, aber auch das Loslösen von alten institutionellen religiösen Bindungen durch den Zen schufen beste Voraussetzungen für die Übernahme des neuen Glaubens. Nach der Bekehrung waren die Krieger erwartungsgemäß sehr fest in ihrer Bindung an den neuen Glauben. Und diese Hingabe steigerte sich oft bis zum Märtyrertod.
Allmählich wurde das - vom Bakufu zunehmend als Bedrohung seiner Macht und der vorhandenen sozialpolitischen Ordnung angesehene - Christentum in Japan aber eingeschränkt (1587 Erlass eines Edikts, dass die Missionare zum Verlassen des Landes aufforderte) und in wachsendem Maße unterdrückt (u. a. 1637/1638 blutige Niederschlagung eines christlichen Aufstandes in Shimabara); nach der Landesabschließung (1635/1639) endete das »christliche Jahrhundert« dort.
Das Ende der Samurai
Das Tokugawa-Shōgunat (1603-1867) war eine Epoche der Abschottung und der Romantisierung kriegerischer Traditionen, besonders des Bushidō, in Japan. Ein Ende kündigte sich erst 1853 mit der Ankunft eines amerikanischen Marinegeschwaders unter Kommodore Matthew Perry an, der die Öffnung Japans erzwang (1854 Vertrag von Kanagawa).
Das Shōgunat konnte sich danach nur noch kurze Zeit behaupten. Nach einer militärischen Verschwörung kaisertreuer Lehnsherren und Samurais der westlichen Daimyate, die 1867 den letzten Shōgun zu einem Rücktrittsersuchen zwangen, etablierte sich 1868 im Zuge der Restauration der kaiserlichen Macht ein völlig neues Regime in Japan. Der junge Kaiser Mutsuhito gewann wieder die politische Zentralgewalt und siedelte von Kyōto nach dem nun Tokio benannten Edo um. Seine Regierungsperiode erhielt den Namen Meiji, d. h. »aufgeklärte (bzw. erleuchtete) Regierung«; sie leitete eine Modernisierung Japans ein (Höhepunkt: die Verfassung von 1889).
Die Auflösung des Samuraistandes erfolgte zwischen 1873 und 1876 aufgrund zahlreicher Reformen. Dagegen richteten sich mehrere Rebellionen, deren bedeutendste die von Satsuma (heute Kagoshima) 1877 war, die von der kaiserlichen Armee aber niedergeworfen werden konnte. Aus dem Stand der Samurai gingen letztlich viele Beamte, Gelehrte, Ärzte, Künstler und Priester hervor.
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Sa|mu|rai, der; -[s], -[s] [jap. samurai, eigtl. = Dienender]: Angehöriger der japanischen Adelsklasse, der obersten Klasse der japanischen Feudalzeit.
Universal-Lexikon. 2012.