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Katalyse
Ka|ta|ly|se 〈f. 19; Chem.〉 Beschleunigung einer chem. Reaktion durch Anwesenheit einer geringen Fremdstoffmenge, eines Katalysators, der bei chem. Umsetzung keine dauernde Veränderung erfährt ● negative \Katalyse Verzögerung einer chem. Reaktion mittels Katalysatoren [zu grch. katalyein „auflösen“]

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Ka|ta|ly|se [griech. katálysis = Auflösung], die; -, -n: die Erscheinung, dass eine unter Normalbedingungen ggf. unendlich langsam ablaufende chem. Reaktion in Gegenwart eines zugesetzten fremden Stoffs ( Katalysator) sehr rasch vonstatten geht. Der Effekt beruht auf der Erniedrigung der Aktivierungsenergien der Zwischenreaktionen ( Stufenreaktionen, Zwischenreaktionskatalyse) oder auf der Energieübertragung vom Katalysator ( Aktivstoff) auf das Reaktionssystem. Bei der homogenen K. liegen Katalysator u. Reaktionspartner in derselben, meist fl. Phase vor, bei der heterogenen K. bilden sie versch. Phasen (Gas/Feststoff, Fl./Feststoff), u. die K. findet an der Oberfläche des festen Katalysators (Kontakt) statt. Die meisten großtechnischen chem. Synthesen sind katalysierte Reaktionen.

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Ka|ta|ly|se, die; -, -n [griech. katálysis = Auflösung, zu: katalýein = auflösen] (Chemie):
Herbeiführung, Beschleunigung od. Verlangsamung einer Stoffumsetzung durch einen Katalysator.

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Katalyse
 
[griechisch katálysis »Auflösung«] die, -/-n, die Änderung der Reaktionsgeschwindigkeit einer chemischen Umsetzung durch einen Katalysator. Die Vorteile der Katalyse gegenüber rein thermischen Reaktionen liegen in der niedrigeren Reaktionstemperatur und in der Möglichkeit, chemische Stoffe, die auf unterschiedlicher Weise miteinander reagieren können, mit hoher Selektivität in ganz bestimmte Reaktionsprodukte umzuwandeln. Die meisten Produkte der chemischen Industrie durchlaufen bei ihrer Herstellung mindestens ein katalytisches Verfahren. Durch Katalysen werden z. B. Synthesegas, Ammoniak, Schwefelsäure und Methanol hergestellt. Die Katalyse hat außerdem bei der Erdölverarbeitung (z. B. Cracken, Hydrotreating) und bei der Reinigung von Abgasen (katalytische Abgasreinigung) große technische Bedeutung. - Bei der homogenen Katalyse liegen Katalysator und Reaktionspartner in einer Phase vor (z. B. Veresterung in Gegenwart von Mineralsäuren). Man spricht auch von homogener Katalyse, wenn der Katalysator in gelöster Form vorliegt und an der Reaktion eine andere Phase (z. B. Gasphase) beteiligt ist. Beispiele sind Kobalt- oder Rhodium-Komplex-Katalysatoren bei der Oxosynthese oder Palladium- und Kupferchlorid-Katalysatoren bei der Herstellung von Acetaldehyd nach dem Wacker-Hoechst-Verfahren. Besondere technische Bedeutung hat die heterogene Katalyse, bei der die flüssigen oder gasförmigen Reaktionspartner durch Adsorption an der Oberfläche eines meist festen Katalysators (Kontakt) zur Reaktion kommen. Eine besondere Form der Katalyse ist die Autokatalyse, bei der ein bei der Reaktion gebildeter Stoff als Katalysator wirkt.
 
Die Bezeichnung Katalyse wurde 1836 von J. J. Berzelius geprägt, eine allgemeine Definition des Begriffs Katalyse wurde um 1900 von W. Ostwald gegeben. Technische Bedeutung hat die Katalyse mit der Entwicklung der Ammoniaksynthese gewonnen (A. Mittasch 1911).
 
Literatur:
 
Catalysis, hg. v. J. R. Anderson u. M. Boudart, auf mehrere Bde. ber. (Berlin 1981 ff.);
 G. Öhlmann: K., ein Hauptweg chem. Stoffumwandlung (Berlin-Ost 1981);
 
Catalysis of organic reactions, hg. v. P. N. Nylander u. a. (New York 1988);
 R. Taube: Homogene K. (Berlin-Ost 1988);
 S. Matar u. a.: Catalysis in petrochemical processes (Dordrecht 1989).
 

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Ka|ta|ly|se, die; -, -n [griech. katálysis = Auflösung, zu: katalýein = auflösen] (Chemie): Herbeiführung, Beschleunigung od. Verlangsamung einer Stoffumsetzung durch einen Katalysator.

Universal-Lexikon. 2012.